aktualisiert am 9. Oktober 2025
Du willst sicherstellen, dass deine Regentonne den Winter unbeschadet übersteht – und dabei nicht jedes Jahr Ärger mit Rissen, Frostschäden oder undichten Stellen hast? Genau dafür ist dieser Beitrag da: Ich zeige dir drei Aspekte, die fast jeder vergisst, wenn er seine Tonne winterfest machen will – und wie du sie clever berücksichtigst.
- Wasser dehnt sich beim Gefrieren um etwa 9–10 % aus – das kann ausreichen, um eine Tonne an Schwachstellen zum Platzen zu bringen.
- Selbst frostsichere Kunststofftonnen dürfen nicht vollständig gefüllt sein – man lässt typischerweise etwa ein Viertel Raum frei, damit Eis sich ausdehnen kann.
- Eine dünne Eisdecke auf der Wasseroberfläche kann wie ein “Stopfen” wirken: sie hindert das darunter liegende Wasser daran, sich frei zu bewegen, und erzeugt Druck auf die Wandungen.
Warum kommt es überhaupt zu Schäden im Winter?
Bevor wir zu den drei vergessenen Punkten kommen, schauen wir kurz, was genau im Winter mit deiner Regentonne schiefgehen kann:
Wenn du Wasser in einer geschlossenen Tonne lässt, gefriert es bei Minusgraden zuerst an der Oberfläche. Beim Gefrieren dehnt sich Wasser aus – in einem begrenzten Hohlraum drückt dieses Expandieren auf die Wände. Ist die Wandstelle schwach, kann sie reißen oder sich dauerhaft verformen. Dieses Prinzip ist bei allen Materialien gleich – Holz, Kunststoff, Metall – nur die Empfindlichkeit variiert. Viele warnen explizit vor der Gefahr, dass insbesondere Kunststofftonnen bei Frost Schaden nehmen können.
Hinzu kommt: Wenn du die Tonne im Garten lässt, kann sich durch Wind, Schnee, Temperaturschwankungen und bereits vorhandene Mikrokratzer oder Materialermüdung über Jahre ein Schaden entwickeln. Also ist es sinnvoll, nicht nur die “üblichen” Schritte zu beachten (wie Entleeren), sondern auch jene kleinen, oft übersehenen Faktoren:
Drei Dinge, die fast jeder übersieht
Ich habe beim Arbeiten in meinem Garten und beim Helfen von Bekannten drei “Fallstricke” entdeckt, die gern vergessen werden. Wenn du sie vermeidest, kannst du deinen Winterstress deutlich reduzieren.
1. Der Eisfreihalter oder Schwimmkörper fehlt immer
Viele Gärtner reden davon, man müsse Wasser reduziert lassen oder die Tonne komplett entleeren. Wenige aber denken daran, einen Gegenstand auf die Wasseroberfläche zu legen, um den Eisaufbau zu brechen bzw. eine schwimmende Reserve zu schaffen. Das kann eine kleine Styroporplatte sein, ein toter Blumentopf mit Loch oder ein mit Luft gefüllter Beutel (z. B. ein dicht verschlossener Plastiksack mit etwas Luft drin). Wenn sich die Eisfläche hebt, kann sie sich über diesen Gegenstand bewegen und Druck wird auf die Tonne etwas reduziert. Dieses “Eisbrech“–Prinzip wird gelegentlich empfohlen, aber oft erst im letzten Schritt erwähnt.
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2. Der Auslaufhahn oder Restwasser-Anschluss bleibt verschlossen
Das Wasser draußen ablaufen zu lassen ist oft das Erste, woran man denkt. Aber viele vergessen, dass der Zapfhahn oder Restentwässerungsanschluss selbst mit etwas Restwasser im Winter einfrieren kann, wenn er verschlossen bleibt. Gerade bei feinen Gewinden oder eng sitzenden Dichtungen kann gefrorenes Wasser dort Material stressen.

Deswegen: Nach der Entleerung immer den Hahnteil offen lassen, so dass restliches Wasser entweichen oder ausdehnen kann. Manche hängige Plastikteile – etwa kleine Schläuche – solltest du ebenfalls entfernen oder leerlaufen lassen. Wenn du das vergisst, hast du eine schöne Überraschung, wenn im Frühjahr der Hahn undicht oder kaputt ist.
3. Die Tonne steht zu nahe am Boden oder ohne Isolierung
Wenn deine Regentonne direkt auf kaltem, gefrorenem Boden steht, überträgt sich die Kälte nicht nur über die Luft, sondern auch über den Untergrund. Der Kontakt zur kalten Erde beschleunigt das Durchfrieren von unten – und das ist etwas, was viele übersehen. Auch wenn du die Tonne entleerst oder nur minimal Wasser drin hast.
Eine einfache Maßnahme: stell die Tonne auf eine Styroporplatte, Holzbretter oder ein kleines Fundament (z. B. Betonplatten oder Klinkersteine). Das schafft eine isolierende Trennung vom Bodenfrost. Viele Gartenblogs empfehlen das zwar im Nebensatz, doch es fehlt oft in checklistenartigen Anleitungen.
Auch ein windgeschützter Platz ist hilfreich, damit Kälte nicht rundum angreift. Eine Mauer, eine Hecke oder eine geschützte Ecke kann helfen, minusgradige Luftströme abzumildern.
So machst du deine Regentonne wirklich winterfest
Jetzt, wo wir die oft vergessenen Aspekte kennen, bringen wir sie in eine ganzheitliche Vorgehensweise – ich begleite dich Schritt für Schritt, wie ich es selbst mache:
Schritt 1: Zeitpunkt wählen & Wasser nutzen
Noch bevor der erste Frost einsetzt, solltest du möglichst viel Wasser aus der Tonne verwenden – für’s Gießen, Blumenpflege oder andere Gartenarbeiten. Je weniger Flüssigkeit du übrig lässt, desto geringer ist das Risiko.
Schritt 2: Tonne entleeren (smart, nicht hektisch)
Je nach Material ist das Vorgehen unterschiedlich:
- Empfindliche Kunststofftonnen (dünnwandig, spröde) solltest du möglichst vollständig entleeren.
- Frostresistente oder hochwertige PE-/HDPE-Tonnen kannst du mit einem reduzierten Wasserstand überwintern – typischerweise maximal zu drei Vierteln gefüllt, besser noch weniger.
- Bei Holz- oder Metalltonnen muss man oft nach Materialverhalten entscheiden: Manche Holzfässer sollten gefüllt bleiben, um Spannung und Austrocknung zu vermeiden (aber das hängt vom lokalen Klima).
Achte beim Entleeren darauf:
- ggf. den Hahn und die Entwässerungsöffnung öffnen,
- den Anschluss an das Fallrohr trennen, damit kein Regen mehr zufließt,
- die Tonne sorgsam kippen oder leerlaufen lassen (bei großen Behältern eventuell mit Schlauch oder Pumpe arbeiten).
- Restwasser nicht vergessen: auch kleine Reste können schaden.
Schritt 3: Innenreinigung & Kontrolle
Während die Tonne leer ist, reinige sie innen – entferne Algenreste, Pollen, Sand, eine Bürste oder sanfter Hochdruckreiniger hilft. So vermeidest du, dass im Frühjahr das Wasser verschmutzt ist oder Gerüche auftreten. Es ist ein idealer Moment, um Dichtungen, Hähne und Anschlüsse auf Abnutzung oder Risse zu prüfen.
Schritt 4: Hähne offen lassen & Zubehör entfernen
Wie schon erwähnt: Öffne Hahn und Entwässerungsanschlüsse, sodass keine Restwasserfalle existiert. Baue eventuell Schlauchstücke ab – sie halten oft Wasserstau, der im Frost Schaden richtet.
Schritt 5: Eisfreihalter positionieren
Lege jetzt deinen kleinen Schwimmkörper (Styroporplatte, befüllter Beutel mit Luft etc.) auf die (noch vorhandene) Wasserfläche, damit späteres Eis etwas Bewegungsfreiheit hat. Falls du die Tonne vollständig leer gemacht hast, entfällt das, aber bei (leichter) Restfüllung ist das ein zusätzlicher Sicherheitsfaktor.
Schritt 6: Standort & Isolation
Bring die Tonne, falls möglich, in eine frostfreie Garage oder in einen Geräteschuppen. Wenn das nicht geht, positioniere sie an einem windgeschützten Platz. Unterlege sie mit Styropor, Holzplanken oder ähnlichem Material, damit sie nicht direkt auf dem gefrorenen Boden steht. Eine Abdeckung (Plane oder Deckel) schützt zudem vor neuem Regenwasser, Schmelzwasser und Schnee, was wieder zu einer schädigenden Eisbildung führen kann.
Wann sollte man welche Maßnahme wählen?
Hier hilft eine kleine Übersicht (als Tabelle), wann welche Strategie sinnvoll ist:
| Zustand / Material der Tonne | Empfehlung für den Winter | Zusätzliche Hinweise |
|---|---|---|
| Dünnwandige, einfache Kunststofftonne | komplett entleeren | Kein Restwasser belassen, Hahn offen lassen |
| Hochwertige PE-/HDPE-Tonne | Restfüllung bis ca. 50–75 % möglich | Eisfreihalter und Kontrolle der Eisschicht nötig |
| Holzfass | Teils gefüllt oder komplett je nach Region | In sehr trockenen Wintern eher gefüllt lassen, in feuchten eher leeren |
| Metalltonne | Entweder leeren oder mit reduziertem Stand | Nähte besonders anfällig – Kontrolle nötig |
| Tonne im überdachten Raum / frostfreiem Innenraum | Kann meist gefüllt bleiben | Dennoch Öffnungen offen halten, „Eisfreihalter“ verwenden |
Diese Einteilung hilft dir dabei, die passende Strategie für deine spezifische Tonne zu finden.
Noch ein paar praktische Tipps aus der Praxis
- Kontrolliere im Winter gelegentlich die Wasseroberfläche: Bildet sich eine Eisschicht, schlag sie behutsam auf – damit das darunter liegende Wasser sich frei ausdehnen kann.
- Achte darauf, dass der Eisfreihalter intakt bleibt – oft werden solche Hilfen übersehen oder durch Frost beschädigt.
- Wenn du mehrere Tonnen hast und sie koppeln kannst, lasse sie nicht alle gleich gefüllt – unterschiedliche Füllstände helfen, Druckunterschiede auszugleichen.
- Im Frühjahr, beim ersten Auftauen: lass das Eis langsam schmelzen und vermeide abruptes Erwärmen mit heißem Wasser, um Materialstress vorzubeugen.
- Notiere dir einen festen Termin im Herbst (z. B. beim ersten Nachtfrost), an dem du deine Wintermaßnahmen initiierst – das verhindert, dass du es vergisst.
FAQ – drei häufige Fragen
Muss ich meine Regentonne wirklich komplett entleeren?
Nicht in allen Fällen. Wenn es sich um eine hochwertige, frostsichere PE-/HDPE-Tonne handelt, kannst du mit einer reduzierten Füllung überwintern. Aber: Es besteht Risiko durch Eisbildung, deshalb ist ständige Kontrolle wichtig. Bei empfindlichen Kunststoff- oder älteren Tonnen ist eine vollständige Entleerung oft die sicherste Variante.
Wie groß sollte der Luft-/Freiraum im Winter mindestens sein?
Als Faustregel gilt: lass etwa ein Viertel des Volumens frei, damit das Wasser sich ausdehnen kann. Wenn du mehr Raum lassen kannst (z. B. nur halb gefüllt), verringert sich das Risiko weiter.
Reicht eine isolierende Abdeckung (Plane, Vlies) allein?
Nein – sie hilft, aber ist nicht ausreichend. Ohne Entleerung oder Eisfreihalter kann sich trotzdem eine schädliche Eisschicht bilden. Die Abdeckung ergänzt deine Maßnahmen, ersetzt sie aber nicht.
Checkliste: Regentonne winterfest machen
- Vor Frostbeginn möglichst viel Wasser verwenden.
- Tonne entleeren – ganz oder teilweise, je nach Material.
- Anschluss zum Fallrohr kappen / trennen.
- Hahn und Entwässerungsöffnung offen lassen.
- Innenreinigung & Kontrolle von Dichtungen, Hähnen, Anschlüssen.
- Eisfreihalter auf Wasserfläche platzieren (bei Restfüllung).
- Tonne auf isolierende Unterlage stellen (Styropor, Holz…).
- Standort möglichst windgeschützt wählen.
- Abdeckung anbringen (Plane, Deckel).
- Winter regelmäßig kontrollieren: Eisschicht, Schäden.
Wenn du diese drei oft übersehenen Punkte beachtest, ersparst du dir im Frühjahr böse Überraschungen. Eine gut vorbereitete Regentonne hält viele Winter durch – und liefert dir im nächsten Jahr wieder zuverlässig Wasser für deine Pflanzen. Ein kleiner Aufwand im Herbst, der sich im Frühling doppelt auszahlt.

