aktualisiert am 17. Juli 2025
Du träumst von einer natürlichen Abkühlung direkt im eigenen Garten? Ohne Chemie, aber mit glasklarem Wasser, sanftem Plätschern und Pflanzen, die mehr sind als nur Deko? Dann ist ein Schwimmteich vielleicht genau das, was deinem Garten noch fehlt. Ich zeig dir, worauf es ankommt – ganz ohne Fachchinesisch, dafür mit Erfahrung und echtem Gartenwissen.
Was genau ist ein Schwimmteich – und warum ist er so beliebt?
Ein Schwimmteich ist kein Swimmingpool. Er sieht nicht aus wie ein rechteckiges Becken, riecht nicht nach Chlor und fühlt sich auch ganz anders an. Im besten Fall ist er eine natürliche Oase, die sich harmonisch in deinen Garten einfügt. Statt Filtertechnik und Chemikalien übernehmen Pflanzen, Mikroorganismen und ein ausgeklügeltes System aus Regenerationszonen die Wasserreinigung.
Viele Gärtner entscheiden sich bewusst für einen Schwimmteich, weil er ökologisch, ästhetisch und pflegeleicht ist – zumindest im Vergleich zum klassischen Pool. Die Nähe zur Natur, das sanfte Wasser ohne Reizstoffe, das leise Summen der Insekten am Ufer … all das macht den Reiz aus.
Planung ist das A und O: Größe, Lage und rechtliche Aspekte
Bevor du zur Schaufel greifst, solltest du dir ein paar grundsätzliche Gedanken machen. Die wichtigste Frage: Wie groß soll dein Schwimmteich werden – und wie viel Platz hast du überhaupt? Die ideale Größe hängt davon ab, ob du nur planschen, richtig schwimmen oder eher entspannen willst.
Ein Teich mit einer Wasserfläche von 50 bis 100 Quadratmetern ist ideal, um eine richtige Schwimmzone anzulegen. Aber auch kleinere Gärten können mit 20–30 m² auskommen – vorausgesetzt, du planst klug.
Ein sonniger Standort ist wichtig, aber direkte Südlage kann das Algenwachstum fördern. Halbschatten durch Gehölze oder Gebäude ist oft ideal – allerdings sollten große Laubbäume nicht direkt daneben stehen. Die herabfallenden Blätter bringen sonst unnötig Nährstoffe ins Wasser.
Und ganz wichtig: Je nach Region brauchst du eventuell eine Genehmigung, vor allem bei größeren Teichen. Informiere dich frühzeitig bei deinem zuständigen Bauamt.
Aufbau eines Schwimmteichs – zwei Zonen, ein Gleichgewicht
Ein funktionierender Schwimmteich lebt von der Balance zwischen Technik, Pflanzen und Wasserbiologie. Das Grundprinzip basiert auf zwei Zonen: der Schwimmzone und der Regenerationszone. Letztere sorgt durch Pflanzen und Substrate für sauberes Wasser.
So funktioniert das Zusammenspiel:
Die Schwimmzone ist tiefer, meist 1,5 bis 2,5 Meter, und möglichst frei von Pflanzen. Hier kannst du dich ungestört bewegen. Die Regenerationszone ist flacher, nur etwa 40–80 Zentimeter tief, reich bepflanzt und biologisch aktiv.
Das Wasser zirkuliert langsam zwischen diesen beiden Bereichen – entweder über natürliche Gefälle oder mit Hilfe einer leisen Pumpe. Ein biologischer Filter mit Lavagestein, Zeolith oder Kies unterstützt die Reinigung zusätzlich. Die Pflanzen entziehen dem Wasser Nährstoffe – dadurch haben Algen kaum eine Chance.
Welche Pflanzen eignen sich für den Schwimmteich?
Die Pflanzenauswahl ist nicht nur eine Frage des Geschmacks, sondern auch der Funktion. Du brauchst Pflanzen, die Nährstoffe binden, Sauerstoff produzieren und für ein stabiles Ökosystem sorgen. Dabei kommt es auf die richtige Kombination aus Tiefwasser-, Schwimmblatt-, Unterwasser- und Uferpflanzen an.
Hier eine kleine Auswahl an bewährten Teichpflanzen:
Pflanzentyp | Beispielpflanzen | Funktion |
---|---|---|
Unterwasserpflanzen | Wasserpest, Hornblatt | Sauerstofflieferant, Nährstoffbindung |
Schwimmblattpflanzen | Seerose, Froschbiss | Beschattung, Ästhetik |
Sumpfpflanzen | Schachtelhalm, Sumpfdotterblume | Nährstoffaufnahme, Insektenhabitat |
Uferpflanzen | Rohrkolben, Sibirische Schwertlilie | Struktur, Lebensraum für Tiere |
Die Auswahl hängt auch vom Standort und der Teichtiefe ab. Wichtig ist, dass du keine invasiven Arten pflanzt – sie können das Gleichgewicht stören oder sich unkontrolliert ausbreiten.
Technik im Schwimmteich – ja oder nein?
Viele Gärtner fragen sich: Braucht ein Schwimmteich Technik – oder geht’s auch komplett natürlich? Grundsätzlich funktioniert ein Teich auch ohne Strom, wenn Größe, Pflanzung und Standort optimal abgestimmt sind. In der Praxis empfiehlt sich aber oft ein sanfter Technik-Einsatz, z. B. durch:
- Eine energiesparende Umwälzpumpe
- Einen biologischen Filter mit Lavagestein oder Zeolith
- Einen Skimmer zur Oberflächenreinigung
Wichtig: Es geht nicht darum, einen Pool nachzubauen. Die Technik unterstützt das Ökosystem, ersetzt es aber nicht. Halte alles so dezent und leise wie möglich – dein Teich soll schließlich wie ein natürlicher See wirken.
Der richtige Untergrund: Folie, Fertigbecken oder Abdichtung?
Wenn du einen Schwimmteich anlegst, brauchst du eine wasserdichte Abdichtung. Hier gibt es drei gängige Varianten:
- Teichfolie (EPDM oder PVC): flexibel, relativ günstig, gut anpassbar an individuelle Formen
- Fertigbecken (GFK): einfach zu verbauen, langlebig, aber wenig Spielraum bei der Gestaltung
- Natürliche Abdichtung (Lehm): ökologisch und authentisch, aber schwer umzusetzen und wartungsintensiv
Am häufigsten wird heute mit Folie gearbeitet. Sie lässt sich gut verlegen, auch in organischen Formen, und kann mit Vlies unterlegt werden, um Wurzeldurchdringung zu vermeiden.
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Pflege und Reinigung – wie aufwendig ist ein Schwimmteich wirklich?
Ein gepflegter Schwimmteich ist kein Selbstläufer – aber auch kein Pflege-Monster. Der größte Aufwand liegt in den ersten Jahren, bis das Gleichgewicht im Wasser stabil ist. Danach reicht es, regelmäßig Laub abzufischen, Pflanzen zu schneiden und Sedimente zu kontrollieren.

Einmal im Jahr solltest du den Bodenbereich der Regenerationszone prüfen – besonders in heißen Sommern können sich dort Faulschlämme bilden. Eine kleine Teichsauger-Aktion im Frühjahr reicht meist aus. Auch Algen solltest du bei Bedarf per Hand entfernen, vor allem im Mai und Juni, wenn das Wasser „umkippen“ kann.
Tipp: Füttere keine Fische im Schwimmteich. Wenn du Tiere im Teich willst, beschränke dich auf Frösche, Molche und Insekten – die regulieren sich von selbst und brauchen kein Futter.
Was kostet ein Schwimmteich?
Die Kosten sind stark abhängig von Größe, Ausstattung und Eigenleistung. Wenn du vieles selbst machen kannst – Aushub, Folienverlegung, Pflanzenkauf – kommst du mit rund 10.000 bis 15.000 Euro aus. Wer alles vom Fachbetrieb machen lässt, landet schnell bei 30.000 bis 50.000 Euro oder mehr.
Denke daran: Ein Schwimmteich ist nicht nur ein Luxus. Er ist ein Stück Natur, Erholung, Lebensraum. Die Investition lohnt sich langfristig – auch für die Artenvielfalt in deinem Garten.
Typische Fehler vermeiden – aus der Praxis gelernt
Ein Schwimmteich ist ein sensibles System. Viele Probleme entstehen durch kleine Planungsfehler – die sich aber leicht vermeiden lassen. Damit dir das nicht passiert, hier eine kleine Liste der häufigsten Stolpersteine:
- Zu wenig Fläche für die Regenerationszone
- Falsche Pflanzen oder zu wenige Unterwasserpflanzen
- Standort direkt unter großen Laubbäumen
- Zu starke Technik – oder gar keine Zirkulation
- Zu viele Nährstoffe durch Rasendünger oder Fischfütterung
Wenn du diese Punkte beachtest, legst du den Grundstein für ein funktionierendes, langlebiges Teichsystem – das dir Sommer für Sommer Freude macht.
FAQ: Häufige Fragen zum Schwimmteich
Wie lange dauert es, einen Schwimmteich anzulegen?
Je nach Größe, Wetter und Eigenleistung solltest du 4–10 Wochen einplanen. Ein Fachbetrieb schafft’s schneller – aber mit Eigenbau bist du oft günstiger unterwegs.
Kann ich meinen Teich auch im Winter nutzen?
Schwimmen im Winter ist möglich, wenn du abgehärtet bist – aber der Teich selbst braucht eine Ruhepause. Technik sollte frostsicher sein oder abgeschaltet werden.
Muss ich den Teich jedes Jahr neu befüllen?
Nein, ein Schwimmteich bleibt dauerhaft befüllt. Nur Verdunstung muss ausgeglichen werden – meist reicht Regenwasser oder Nachfüllen mit Leitungswasser.
Checkliste: Das brauchst du zum Schwimmteich-Anlegen
Bevor du loslegst, hilft dir diese kompakte Übersicht für die Planung und Umsetzung:
- Platzbedarf und Lage im Garten prüfen
- Genehmigung (bei größeren Teichen) einholen
- Teichform und Zonenlayout festlegen
- Aushub organisieren (Mini-Bagger oder Handarbeit)
- Abdichtung (Folie, Vlies) beschaffen und verlegen
- Regenerationszone mit Substrat und Pflanzen anlegen
- Umwälzpumpe und Skimmer optional einbauen
- Regelmäßige Pflege einplanen (Laub, Algen, Schnitt)
- Nicht zu früh baden – Wasser braucht 1–2 Wochen zur Klärung
Ein Schwimmteich ist mehr als nur ein Gartenteich – er ist Lebensraum, Rückzugsort und Badespaß zugleich. Wenn du mit Geduld und Freude an die Sache gehst, entsteht ein echtes Naturparadies direkt vor deiner Haustür.