Chrysanthemen überwintern – darauf musst du achten

aktualisiert am 9. Oktober 2025

Wenn die letzten Blüten verblühen und der Herbst sich langsam verabschiedet, stellt sich für viele Hobbygärtner eine wichtige Frage: Wie überwintern Chrysanthemen richtig? Diese wunderschönen Herbstblüher sind robust, aber längst nicht alle Sorten sind winterhart. Damit deine Pflanzen im nächsten Jahr wieder in voller Blüte stehen, kommt es auf das richtige Vorgehen an – im Beet, auf dem Balkon oder im Topf.


  • Chrysanthemen stammen ursprünglich aus Ostasien und wurden schon vor über 2500 Jahren in China kultiviert.
  • Es gibt über 5000 verschiedene Sorten, doch nur wenige davon sind wirklich frosthart.
  • Die beliebte Garten-Chrysantheme (Chrysanthemum indicum) ist die bekannteste Sorte für die Überwinterung im Freien.

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Welche Chrysanthemen sind winterhart?

Bevor du dich an das Überwintern machst, ist es wichtig zu wissen, welche Sorte du überhaupt im Garten hast. Viele im Handel angebotene Chrysanthemen, vor allem die in Blumentöpfen aus dem Supermarkt oder Gartencenter, sind einjährige Züchtungen. Sie sehen prächtig aus, wurden aber auf Blüte, nicht auf Robustheit gezüchtet. Diese Pflanzen sind in der Regel nicht frostbeständig.

Dauerhafte Garten-Chrysanthemen hingegen, oft mit dem Zusatz „winterhart“ oder „outdoorgeeignet“ versehen, überstehen Temperaturen bis etwa -10 Grad, manchmal sogar etwas mehr – vorausgesetzt, sie stehen geschützt und bekommen im Winter keinen „nassen Fuß“.

Wenn du unsicher bist, kannst du dich an folgende Faustregel halten:

  • Kleine, kompakte Chrysanthemen in bunten Farben aus dem Supermarkt sind meist nicht winterhart.
  • Locker wachsende, buschige Sorten mit kleineren Blüten stammen meist aus dem Garten-Chrysanthemen-Sortiment und sind wintertauglicher.

Nach der Sortenbestimmung entscheidest du, ob du sie im Beet, im Topf oder im Haus überwintern solltest.


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Chrysanthemen im Beet überwintern

Chrysanthemen im Gartenbeet haben den Vorteil, dass sie sich im Laufe des Jahres gut eingewurzelt haben. Doch trotz ihrer Robustheit brauchen sie im Winter Schutz vor Kälte und Nässe.

Nach dem ersten Frost kannst du die Pflanzen bis etwa 10 cm über dem Boden zurückschneiden. Dieser Rückschnitt verhindert Fäulnis und sorgt dafür, dass die Pflanze ihre Kraft in die Wurzeln lenkt. Danach solltest du sie gut abdecken:

Ein Mix aus Tannenreisig, trockenem Laub oder Stroh eignet sich hervorragend als Winterschutz. Wichtig ist, dass die Luft darunter noch zirkulieren kann – zu dichte Abdeckungen fördern Schimmel. Besonders empfindlich reagieren Chrysanthemen auf dauerhafte Nässe. Deshalb ist ein leicht erhöhter Standort oder durchlässiger Boden ein großer Vorteil.

Wenn dein Boden lehmig oder staunass ist, kannst du auch einfach eine kleine Erhöhung aus Sand und Erde anlegen oder die Pflanzen in Pflanzringe setzen, damit das Wasser besser abläuft.

Nach einem langen Winter, sobald kein Frost mehr droht, kannst du die Abdeckung entfernen. Neue Triebe zeigen sich meist im April – manchmal etwas später, je nach Witterung.


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Chrysanthemen im Topf überwintern

Viele Chrysanthemen wachsen in Töpfen oder Kübeln auf Balkon und Terrasse. Diese Pflanzen sind besonders gefährdet, weil ihre Wurzeln weniger isoliert sind und der Frost direkt an das Erdreich gelangt.

Gelbe Chrysantheme im Tontopf am Fenster – Tipps zum Chrysanthemen im Topf überwintern

Hier hilft nur eins: rechtzeitig handeln. Sobald es kälter wird (unter 5 °C), bringst du die Kübel an einen geschützten Ort. Ideal ist ein helles, frostfreies Quartier wie ein Wintergarten, ein unbeheiztes Treppenhaus oder eine Garage mit Fenster. Die Temperatur sollte zwischen 5 und 10 °C liegen.

Bevor du sie dort unterbringst, entferne alle verblühten Blüten und schneide die Pflanze leicht zurück. Gieße nur sparsam, aber lass den Wurzelballen nicht völlig austrocknen – Trockenheit ist im Winter genauso schädlich wie Staunässe.

Falls du keinen geeigneten Raum hast, kannst du den Topf auch draußen lassen – aber nur gut geschützt:

  • Stelle ihn auf eine isolierende Unterlage (z. B. Holz oder Styropor).
  • Umwickle den Topf mit Jutesäcken oder Noppenfolie.
  • Decke die Pflanze oben mit Tannenreisig ab.

So überstehen auch empfindlichere Sorten den Winter, solange keine extremen Temperaturen herrschen.

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Der richtige Rückschnitt für die Überwinterung

Viele Gartenfreunde fragen sich: Soll man Chrysanthemen vor oder nach dem Winter schneiden? Die Antwort hängt davon ab, wo sie überwintern.

  • Im Beet: Rückschnitt im Spätherbst bis auf 10 cm.
  • Im Topf: Leichter Rückschnitt vor dem Einräumen, stärkerer Schnitt erst im Frühjahr.

Ein radikaler Rückschnitt im Herbst ist nur sinnvoll, wenn die Pflanze gut geschützt steht. In Regionen mit starkem Frost kannst du die verholzten Triebe bis zum Frühjahr stehen lassen – sie schützen die Pflanze zusätzlich. Erst nach der Frostperiode wird dann gründlich zurückgeschnitten, um den Neuaustrieb anzuregen.

Nach dem Winter schneidest du alle abgestorbenen oder verfaulten Teile ab, lockerst die Erde und düngst leicht – so startet die Pflanze kraftvoll in die neue Saison.


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Wann Chrysanthemen ins Freie zurück dürfen

Im Frühjahr juckt es vielen in den Fingern, die Pflanzen wieder rauszustellen. Doch Geduld ist gefragt: Chrysanthemen dürfen erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai) wieder dauerhaft ins Freie.

Vorher kann ein unerwarteter Kälteeinbruch die jungen Triebe stark schädigen. Wenn du ganz sicher gehen willst, stell sie tagsüber raus, aber hole sie nachts wieder ins Haus – eine kleine Mühe, die sich lohnt.


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Krankheiten und Schimmel im Winter vermeiden

Ein häufiger Fehler beim Überwintern ist zu viel Feuchtigkeit. Ob im Beet oder Topf – nasse Wurzeln führen schnell zu Wurzelfäule oder Schimmelbildung.

Wenn du deine Pflanzen im Haus überwinterst, achte auf gute Belüftung. Öffne regelmäßig das Fenster, damit sich keine feuchte Luft staut. Kontrolliere außerdem den Wurzelballen etwa einmal pro Woche. Wenn sich Schimmel bildet, entferne die obere Erdschicht und streue etwas Sand oder feine Holzkohle darüber.

Im Freien hilft ein lockerer Standort mit leichter Hanglage, damit Regenwasser gut abläuft.


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Übersicht: Überwinterung je nach Standort

Um dir den Überblick zu erleichtern, findest du hier eine kleine Tabelle mit den wichtigsten Punkten zur Überwinterung von Chrysanthemen:

StandortTemperaturRückschnittWinterschutzGießen im Winter
Beetbis -10 °C10 cm über BodenReisig, Laub, Strohnur bei Trockenheit
Topf (drinnen)5–10 °Cleicht zurückschneidenhell, frostfreisparsam
Topf (draußen, geschützt)-5 °C bis 0 °Cleichter RückschnittJute, Vlies, Reisigselten

Diese Übersicht ersetzt zwar keine Erfahrung, aber sie gibt dir eine gute Orientierung, wie du deine Pflanzen an ihrem jeweiligen Standort am besten durch den Winter bringst.


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So erkennst du, ob deine Chrysantheme den Winter überlebt hat

Nach der Winterruhe fragst du dich sicher: Lebt meine Chrysantheme noch?
Ein einfacher Trick hilft: Kratze mit dem Fingernagel leicht an einem Stängel. Ist das Gewebe darunter grün und saftig, lebt die Pflanze. Ist es braun und trocken, ist dieser Trieb abgestorben.

Selbst wenn die oberirdischen Teile tot wirken, lohnt sich Geduld. Oft treiben Chrysanthemen aus dem Wurzelstock neu aus, sobald es wärmer wird. Also: Nicht zu früh aufgeben!


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Häufige Fehler beim Überwintern

Viele Chrysanthemen überstehen den Winter nicht, weil kleine, aber entscheidende Details übersehen werden. Bevor du dich ärgerst, wirf einen Blick auf diese typischen Fehlerquellen:

  1. Zu nasser Standort: Staunässe ist der größte Feind im Winter.
  2. Zu früher Rückschnitt: Alte Triebe schützen die Pflanze vor Frost.
  3. Ungeeignete Sorte: Nicht alle Chrysanthemen sind winterhart.
  4. Zu warme Überwinterung: Temperaturen über 10 °C führen zu schwachem Austrieb.
  5. Austrocknung: Auch im Winter brauchen Wurzeln gelegentlich Feuchtigkeit.

Wenn du diese Punkte beachtest, stehen die Chancen gut, dass deine Chrysanthemen jedes Jahr aufs Neue blühen.


FAQ – Häufige Fragen zu Chrysanthemen im Winter

Wie oft muss ich Chrysanthemen im Winter gießen?
Nur sparsam! Gieße erst, wenn die oberste Erdschicht trocken ist. Zu viel Wasser fördert Fäulnis.

Können Chrysanthemen im Keller überwintern?
Ja, aber nur, wenn der Raum hell und kühl ist. Dunkle, feuchte Keller sind ungeeignet, da die Pflanzen sonst verfaulen.

Wann sollte ich Chrysanthemen umtopfen?
Nach der Winterpause, im Frühjahr, bevor die Pflanze neu austreibt. Frische Erde regt das Wachstum an.


Checkliste: Chrysanthemen sicher überwintern

Bevor du in die Winterpause startest, hilft dir diese kompakte Checkliste, alles im Blick zu behalten:

  • Pflanze bestimmen: winterhart oder nicht?
  • Rückschnitt auf ca. 10 cm (bei Beetpflanzen)
  • Schutz mit Laub, Stroh oder Reisig
  • Topfpflanzen frostfrei, hell und kühl lagern
  • Nur sparsam gießen, Staunässe vermeiden
  • Regelmäßig auf Schimmel kontrollieren
  • Abdeckung im Frühjahr rechtzeitig entfernen
  • Geduld bis zum Austrieb nach den Eisheiligen

Wenn du all diese Punkte beachtest, werden deine Chrysanthemen Jahr für Jahr zu einem farbintensiven Highlight im Spätsommer. Mit ein wenig Aufmerksamkeit im Winter kannst du dich jedes Jahr aufs Neue an ihren leuchtenden Blüten erfreuen – und dein Garten bleibt bis in den Herbst hinein ein echtes Blütenmeer.

Mehr zum Thema Überwinterung findest du in unserem umfassenden Ratgeber: Pflanzen überwintern.

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Autor Andreas

ÜBER DEN AUTOR
Andreas Müller
Ich liebe alles, was im Garten wächst und blüht. Auf meinem Blog und YouTube-Kanal teile ich praktische Tipps und Projekte rund ums Gärtnern. Auf Pinterest findest du dazu viele Ideen und Inspirationen für deinen Garten.

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