Begonien überwintern – so klappt’s Schritt für Schritt

aktualisiert am 26. Oktober 2025

Begonien gehören zu den beliebtesten Sommerblühern – und das völlig zu Recht. Ihre leuchtenden Blüten schmücken Balkonkästen, Kübel und Beete vom Frühjahr bis in den Herbst. Doch sobald die Temperaturen sinken, stellt sich die Frage: Wie kann man Begonien richtig überwintern? In diesem Beitrag erfährst du Schritt für Schritt, wie du sowohl Knollen- als auch Hängebegonien sicher durch den Winter bringst – ob im Topf, im Keller oder sogar im Garten.

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  • Begonien stammen ursprünglich aus tropischen Regionen und vertragen keinen Frost.
  • Es gibt über 1.000 Arten – nicht alle lassen sich gleich überwintern.
  • Mit der richtigen Pflege können Knollenbegonien viele Jahre alt werden.

Begonien überwintern – warum sich die Mühe lohnt

Viele Hobbygärtner werfen ihre Begonien im Herbst einfach weg, weil sie sie als einjährige Pflanzen ansehen. Dabei sind Knollenbegonien mehrjährig – sie ziehen sich im Winter lediglich in ihre Knolle zurück, um im nächsten Frühjahr wieder neu auszutreiben. Mit ein wenig Vorbereitung kannst du also jedes Jahr aufs Neue üppige Blüten genießen, ohne neue Pflanzen zu kaufen.


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Knollenbegonien überwintern – so bleibt die Pflanze vital

Knollenbegonien sind die bekanntesten Vertreter, wenn es ums Überwintern geht. Sie speichern ihre Energie in einer dicken Knolle, die du wie eine Dahlie oder Gladiolenknolle behandeln kannst. Wichtig ist, den richtigen Zeitpunkt für das Einwintern zu erwischen.

Sobald die Nächte kühler werden und sich die ersten Blätter gelb verfärben, stellst du das Gießen langsam ein. Nach dem ersten leichten Frost schneidest du die Triebe etwa zwei bis drei Zentimeter über der Knolle ab. Das schützt vor Fäulnis und erleichtert die Lagerung.

Knollenbegonien im Topf überwintern

Wenn deine Begonien im Topf wachsen, kannst du die Knollen direkt im Gefäß lassen. Achte darauf, dass die Erde komplett trocken ist, bevor du die Pflanzen ins Winterquartier bringst. Ideal ist ein kühler, dunkler Raum – zum Beispiel der Keller oder eine frostfreie Garage.

Rote Knollenbegonie im Topf blüht im Keller bei weichem Licht
Knollenbegonie im Keller mit leuchtenden Blüten überwintern
  • Temperatur: 5 bis 10 °C
  • Standort: dunkel und luftig
  • Pflege: kein Gießen während der Ruhephase

Nach etwa drei bis vier Monaten, meist im März, kannst du die Knollen wieder aus der Erde holen, leicht anfeuchten und aufstellen, damit sie neu austreiben.


Knollenbegonien im Keller lagern

Wenn du die Töpfe nicht überwintern möchtest, kannst du die Knollen auch aus der Erde nehmen. Klopfe lose Erde vorsichtig ab und lege sie in eine flache Holzkiste oder Pappschachtel. Damit sie nicht austrocknen, kannst du sie in Zeitungspapier einschlagen oder in etwas trockenen Sand betten. Achte darauf, dass sich keine faulenden Reste daran befinden.

Ein dunkler, trockener Keller ist der beste Ort dafür. Der Raum sollte frostfrei, aber nicht zu warm sein. Zwischen fünf und zehn Grad fühlen sich Begonienknollen am wohlsten. Kontrolliere sie etwa einmal im Monat – wenn sie schrumpelig wirken, kannst du das Papier leicht anfeuchten, aber keinesfalls gießen.


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Hängebegonien überwintern

Hängebegonien gehören oft ebenfalls zur Gruppe der Knollenbegonien. Ihr Überwintern läuft daher fast identisch ab. Der Unterschied liegt vor allem in der Form der Pflanze: Ihre langen, weichen Triebe lassen sich im Herbst leichter abschneiden, und sie neigen etwas stärker zu Fäulnis. Deshalb sollten Hängebegonien besonders gründlich abtrocknen, bevor sie ins Winterlager kommen.

Wenn du sie im Topf lässt, stell sicher, dass der Topf von unten gut belüftet ist und keine Staunässe entsteht. Ein einfacher Holzrost oder ein Gitter unter dem Topf kann helfen.


Begonien ohne Knollen überwintern

Es gibt auch Begonienarten ohne Knolle, die eher als Zimmerpflanzen oder dauerhafte Balkonpflanzen bekannt sind, etwa die Eisbegonie (Begonia semperflorens). Diese Pflanzen lassen sich nicht in Ruhephasen versetzen wie Knollenbegonien. Stattdessen kannst du sie hell und frostfrei überwintern – ideal sind etwa 15 bis 18 °C am Fensterbrett.

Hier überleben sie, wenn sie regelmäßig, aber sparsam gegossen werden. Schneide verwelkte Blätter zurück, damit die Pflanze kompakt bleibt. Im Frühling kannst du sie dann wieder an wärmere Temperaturen gewöhnen und nach draußen stellen.


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Begonien im Garten überwintern – geht das überhaupt?

Begonien sind nicht winterhart. Im Garten zu überwintern ist also nur bedingt möglich. Wer in milden Regionen lebt, kann versuchen, die Knollen tief in der Erde zu lassen und mit einer dicken Schicht Laub oder Stroh abzudecken. Sicherer ist es aber, sie auszugraben.

Gerade in feuchten Wintern verfaulen Knollen leicht im Boden. Daher ist die Kombination aus ausgraben und trocken lagern die zuverlässigste Methode.


Begonien überwintern mit Zeitungspapier – der einfache Klassiker

Viele Gärtner schwören auf Zeitungspapier, um Knollen zu lagern. Es ist leicht, kostengünstig und hilft, Feuchtigkeit auszugleichen.
Lege jede Knolle einzeln in eine Lage Papier und verpacke sie locker. So kann Luft zirkulieren, und Schimmel wird vermieden. Die Papierschicht schützt auch vor Temperaturschwankungen im Keller. Wichtig ist, dass du keine Hochglanzzeitung verwendest, da die Druckfarben Feuchtigkeit nicht aufnehmen.

Nach der Winterruhe solltest du die Knollen vorsichtig auswickeln und auf Fäulnis prüfen, bevor du sie einsetzt.


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Begonien im Topf draußen überwintern – eine schlechte Idee

Selbst winterharte Gefäße können Frost nicht völlig abhalten. Da Begonien schon bei Temperaturen unter fünf Grad Schaden nehmen, ist das Überwintern im Freien nicht empfehlenswert. Selbst wenn du den Topf mit Vlies, Luftpolsterfolie oder Jutesäcken umwickelst, kann die Erde gefrieren und die Knolle zerstören.
Wenn du keinen Platz im Haus hast, ist ein frostfreier Geräteschuppen die bessere Alternative.


Wann du Begonien zurückschneiden solltest

Vor dem Einwintern ist der Rückschnitt entscheidend. Schneide die Triebe erst nach dem ersten leichten Frost zurück, denn dann zieht die Pflanze alle wichtigen Nährstoffe in die Knolle. Verwende eine saubere, scharfe Schere und kürze die Stängel auf etwa zwei bis drei Zentimeter.
So beugst du Fäulnis vor und erleichterst der Pflanze den Neuaustrieb im Frühling.


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Kurzer Überblick: Begonienarten und ihre Überwinterung

Vor dem Winter ist es hilfreich, die Art deiner Begonie zu kennen. Die folgende Tabelle zeigt dir, welche Methode am besten passt.

BegonienartÜberwinterungStandortPflege während Winterruhe
KnollenbegonieKnolle ausgraben oder Topf ins Winterquartier stellendunkel, 5–10 °Cnicht gießen
Hängebegoniewie Knollenbegonie, nur trocken lagerndunkel, luftigmonatlich kontrollieren
Eisbegonie (ohne Knolle)als Zimmerpflanze weiterziehenhell, 15–18 °Csparsam gießen
Gartenbegonienur in milden Regionen im Boden lassengeschützt, abgedecktLaubschutz kontrollieren

Diese Übersicht hilft dir, die richtige Methode zu wählen. Wichtig ist, dass du sie regelmäßig überprüfst, um Schimmel, Fäulnis oder Schädlingsbefall früh zu erkennen.


Begonien im Frühling wieder austreiben lassen

Im März oder April beginnt die neue Gartensaison. Jetzt kannst du deine Knollen wieder aktivieren. Hole sie aus dem Keller, entferne altes Papier und setze sie in frische, lockere Erde. Eine flache Schale mit etwas Feuchtigkeit und Licht genügt, bis sich die ersten Triebe zeigen. Danach kannst du sie in größere Töpfe pflanzen oder direkt ins Beet setzen – aber erst, wenn keine Nachtfröste mehr drohen.


FAQ – häufige Fragen zum Überwintern von Begonien

Kann man Begonien auch im Topf überwintern?

Ja, das geht gut. Stelle den Topf kühl, dunkel und frostfrei, z. B. in den Keller. Die Erde sollte trocken bleiben, gegossen wird erst im Frühjahr wieder.

Kommen Begonien in Töpfen jedes Jahr wieder?

Ja, Knollenbegonien treiben jedes Jahr neu aus, wenn sie frostfrei überwintern. Sorten ohne Knolle kannst du hell im Haus weiterpflegen.

Kann ich Begonien in Zeitungspapier überwintern?

Ja, wickle die Knollen locker in Zeitungspapier und lagere sie kühl und trocken. So bleiben sie über Winter geschützt und treiben im Frühjahr neu aus.


Checkliste: Begonien richtig überwintern

Vor der Winterruhe gibt es einige Punkte, die du dir merken solltest. Hier eine praktische Übersicht:

  • Triebe nach dem ersten Frost auf 2–3 cm zurückschneiden
  • Erde abtrocknen lassen und Knollen vorsichtig ausgraben
  • Knollen einzeln in Zeitungspapier oder Sand lagern
  • Kühl, dunkel und luftig bei 5–10 °C aufbewahren
  • Knollen monatlich kontrollieren, aber nicht gießen
  • Im März austopfen und in frische Erde setzen

Wenn du diese Schritte beachtest, kannst du dich Jahr für Jahr über kräftige, blühfreudige Begonien freuen. Und das Beste: Du sparst dir den Neukauf und hast mit jedem Frühling Pflanzen, die stärker und widerstandsfähiger werden.

Mehr zum Thema Überwinterung findest du in unserem umfassenden Ratgeber: Pflanzen überwintern.

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ÜBER DEN AUTOR
Andreas Müller
Ich liebe alles, was im Garten wächst und blüht. Auf meinem Blog und YouTube-Kanal teile ich praktische Tipps und Projekte rund ums Gärtnern. Auf Pinterest findest du dazu viele Ideen und Inspirationen für deinen Garten.

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