Lilien überwintern – so überstehen sie Frost & Kälte

aktualisiert am 16. September 2025

Wenn du im Sommer durch deinen Garten gehst und die eleganten Blütenköpfe deiner Lilien bewunderst, willst du natürlich, dass sie im nächsten Jahr genauso kraftvoll wiederkommen. Aber was passiert, wenn der Herbst kommt, die Blätter welken und der Frost näher rückt? Genau da taucht die Frage auf: Wie kann man Lilien richtig überwintern – im Topf und im Beet? In diesem Beitrag findest du alle Antworten, die du brauchst, um deine Lilien sicher durch den Winter zu bringen.

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Was du über Lilien und ihre Winterruhe wissen solltest

Lilien gehören zu den Zwiebelpflanzen, die im Sommer mit kräftigen Farben und betörendem Duft glänzen – aber nach der Blüte in eine Ruhephase gehen. In dieser Zeit sammeln sie Energie für das nächste Jahr. Doch je nachdem, welche Sorte du gepflanzt hast, kann der Frost zu einer echten Gefahr werden. Vor allem Lilien im Topf oder empfindliche Sorten wie Orientalische Lilien brauchen besonderen Schutz.

Im Beet oder Kübel, ausgepflanzt oder eingelagert – der richtige Umgang mit Lilien im Winter hängt stark von deinem Standort, dem Boden und der Lilienart ab. Deshalb lohnt es sich, einmal genauer hinzusehen.


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Müssen Lilien überhaupt überwintert werden?

Diese Frage taucht in vielen Gärten auf – gerade bei Anfänger. Die Antwort: Ja, meistens schon – aber nicht immer auf dieselbe Art. Manche Lilien sind winterhart und überstehen normale Fröste problemlos im Boden. Andere hingegen vertragen keine Nässe oder starke Kälte und sollten lieber frostfrei eingelagert werden.

Entscheidend ist dabei:

  • Die Lilienart
  • Dein Standort (z. B. Weinbauklima oder windiger Flachlandgarten)
  • Ob die Lilien im Topf oder im Beet wachsen

Winterharte und frostempfindliche Lilien im Vergleich

Damit du besser einschätzen kannst, wie es um deine Lilien bestellt ist, hilft eine kurze Übersicht. Sie zeigt dir, welche Arten problemlos draußen bleiben können – und welche mehr Aufmerksamkeit brauchen.

Vorab: Diese Tabelle ersetzt keine Sortenbeschreibung auf dem Etikett oder beim Fachhändler, gibt dir aber eine solide Orientierung.

LilienartWinterhärteBesonderheiten
Asiatische LilienSehr winterhartRobuste Gartenlilien, bleiben im Beet
TrompetenlilienMäßig winterhartBenötigen Winterschutz bei starkem Frost
Orientalische LilienFrostempfindlichLieber ausgraben und frostfrei lagern
TigerlilienGut winterhartKönnen im Boden bleiben
Türkenbund-LilienEingeschränkt winterhartSchutz mit Laub oder Reisig empfehlenswert
Topf-Lilien (allgemein)Meist empfindlichTöpfe vor Frost und Staunässe schützen

Wenn du dir bei deiner Lilie nicht sicher bist, lohnt sich ein Blick in alte Pflanzenetiketten oder der Abgleich mit Bildern und Sortenbeschreibungen. Gerade Züchtungen aus dem Gartencenter sind oft frostempfindlicher als vermutet.


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Lilien im Gartenbeet überwintern – so geht’s richtig

Wenn deine Lilien im Beet wachsen und zur robusteren Sorte gehören, kannst du sie meistens direkt im Boden lassen. Trotzdem solltest du ein paar Schritte beachten, damit sie gesund über den Winter kommen.

Sobald die Blätter vergilben, kannst du die Pflanze bodennah abschneiden. Die Zwiebel beginnt dann mit ihrer Ruhephase. Wichtig ist, dass du das Laub nicht zu früh entfernst – es liefert der Pflanze noch wertvolle Energie.

So schützt du Lilien im Beet vor Frost:

Nach dem Rückschnitt bedeckst du die Pflanzstelle großzügig mit Laub, Kompost oder Reisig. Diese Schicht dient als natürliche Isolierung gegen Bodenfrost. In sehr kalten Regionen kannst du auch Vlies oder Jutesäcke zusätzlich auflegen – vor allem bei empfindlicheren Sorten.

Achte darauf, dass der Boden gut durchlässig ist. Lilien vertragen keine Staunässe – gerade im Winter kann das problematisch werden. Wenn dein Boden sehr lehmig ist, kannst du vor dem Pflanzen Sand untermischen oder die Zwiebeln auf leicht erhöhtem Terrain setzen.


Lilien im Topf überwintern – besondere Pflege notwendig

Anders sieht es aus, wenn deine Lilien in Töpfen oder Kübeln wachsen. Hier ist der Frost ein größeres Problem, weil die Erde im Gefäß viel schneller durchfriert als im Beet. Außerdem sind die Wurzeln nicht durch die Bodentiefe geschützt.

Wenn du keine speziell frostfesten Kübel hast, solltest du deine Lilien nicht draußen lassen, sondern ins Winterquartier bringen. Geeignet sind:

  • Ein frostfreier Keller
  • Eine ungeheizte Garage
  • Ein kühler Hausflur oder ein Carport mit zusätzlichem Schutz

Wichtig ist: Der Ort sollte kühl, aber frostfrei sein.

Die Erde im Topf darf nicht komplett austrocknen, aber auch nicht nass sein. Halte sie leicht feucht, indem du ab und zu sparsam gießt. Verwende am besten nur kalkarmes Wasser.


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Lilien ausgraben und trocken überwintern – wann ist das sinnvoll?

Wenn du sehr empfindliche Lilien im Beet hast oder dir unsicher bist, kannst du sie im Herbst auch komplett ausgraben und wie Dahlien oder Gladiolen einlagern. Dafür wartest du, bis das Laub vollständig abgestorben ist. Dann hebst du die Zwiebeln vorsichtig mit einer Grabgabel aus der Erde.

Vor dem Einlagern sollten die Zwiebeln gründlich abtrocknen – am besten ein paar Tage auf Zeitungspapier an einem luftigen, schattigen Ort. Entferne lose Erde, faule Stellen und schneide alte Wurzelreste ab. Danach legst du sie in eine Kiste mit Sand oder trockener Sägespäne, damit sie nicht schimmeln.

So gelagert, kommen sie sicher über den Winter. Im Frühling setzt du sie dann wieder an ihren Platz – oder probierst mal einen neuen Standort aus.


Typische Fehler beim Überwintern von Lilien – und wie du sie vermeidest

Nicht jeder Lilienfan macht beim ersten Mal alles richtig – das ist normal. Damit dir typische Missgeschicke erspart bleiben, findest du hier eine kurze Übersicht mit den häufigsten Fehlern und wie du sie vermeiden kannst.

Bevor du sie liest, überlege: Was ist dir im letzten Jahr passiert? Gab es vielleicht gelbe Stellen, Fäulnis oder kamen einige Lilien gar nicht wieder?

Häufige Fehler beim Lilien-Überwintern:

  • Zwiebeln zu früh aus der Erde genommen
  • Nasses Substrat beim Einlagern
  • Zu warme Lagerung → Lilien treiben zu früh aus
  • Völlig ausgetrocknete Töpfe → Wurzelschaden
  • Keine Drainage im Beet → Fäulnis durch Staunässe

Achte einfach auf ein gutes Mittelmaß: trocken, kühl, luftig – und nicht zu viel Pflege. Lilien brauchen im Winter vor allem Ruhe.


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Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Winterschutz?

Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten – denn der perfekte Zeitpunkt hängt vom Wetter ab. Faustregel: Sobald die Nächte dauerhaft unter 5 Grad fallen, solltest du aktiv werden.

Das bedeutet konkret:

  • Rückschnitt erst, wenn das Laub wirklich welk ist
  • Schutzschicht oder Einlagerung vor dem ersten Frost
  • Töpfe möglichst früh an einen geschützten Ort stellen

Spät im Jahr noch schnell reagieren zu müssen, ist keine gute Idee – plane lieber rechtzeitig.


Lilien im Frühling wieder wecken – so klappt’s

Wenn der Winter sich verabschiedet, wollen deine Lilien wieder raus ins Licht. Entferne den Winterschutz im Beet, sobald kein Dauerfrost mehr droht. Achte darauf, ob sich schon kleine Triebe zeigen – dann ist das Timing genau richtig.

Im Topf kannst du die Erde langsam wieder leicht anfeuchten und den Topf an einen helleren, kühlen Platz stellen. Sobald die Triebe sichtbar wachsen, dürfen die Pflanzen wieder ins Freie – am besten erst nach den Eisheiligen.

Ein Schluck Flüssigdünger nach dem Austrieb bringt den Zwiebeln neuen Schwung für die kommende Blütezeit.

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FAQ – Häufige Fragen zum Überwintern von Lilien

Wie tief sollten Lilienzwiebeln im Boden liegen, damit sie den Winter überstehen?
Etwa doppelt so tief, wie die Zwiebel hoch ist – also meist 10 bis 15 Zentimeter. Das schützt vor Frost und Austrocknung.

Kann ich Lilien auch im Winter draußen gießen?
Nur sehr sparsam – und nur an frostfreien Tagen. Zu viel Feuchtigkeit schadet mehr als ein trockener Boden.

Was tun, wenn die Lilien im Topf schon im Februar austreiben?
Dann sind sie zu warm gelagert worden. Stelle sie kühler und heller – so verlangsamst du das Wachstum, bis sie wieder ins Freie dürfen.


Checkliste: Lilien richtig überwintern

Damit du nichts vergisst, kommt hier eine praktische Übersicht zum Abhaken. Lies sie einmal durch – und hake ab, was du erledigt hast.

Checkliste für den Lilien-Winterschutz:

  • Lilienart bestimmen (winterhart oder frostempfindlich?)
  • Welke Triebe erst nach dem Vergilben abschneiden
  • Schutzschicht auf Beetlilien auftragen (Laub, Kompost oder Reisig)
  • Töpfe vor Frost und Nässe schützen oder ins Winterquartier bringen
  • Zwiebeln bei Bedarf ausgraben, trocknen und einlagern
  • Kontrollieren, ob Lagerort kühl, trocken und luftig ist
  • Im Frühling rechtzeitig austopfen oder Schutz entfernen

Mit diesen Tipps kannst du deine Lilien gesund überwintern – egal ob im Beet oder im Topf. Sie danken dir die Pflege mit kräftigen Blüten im neuen Jahr.

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