Olivenbaum überwintern – Das musst du wissen!

aktualisiert am 23. September 2025

Ein Olivenbaum bringt mediterranes Flair in deinen Garten oder auf die Terrasse. Doch wenn die Temperaturen sinken, steht jedes Jahr die gleiche Frage im Raum: Wie überwintert der Olivenbaum richtig, damit er im Frühjahr wieder kräftig austreibt? Keine Sorge – mit dem passenden Standort, der richtigen Pflege und ein wenig Vorbereitung kommst du gut durch den Winter.


  • Olivenbäume vertragen kurzzeitig bis zu -5 Grad, aber längerer Frost kann ihre Wurzeln schädigen.
  • Ein heller Standort im Winter ist entscheidend, sonst verliert der Baum seine Blätter.
  • Junge Olivenbäume sind deutlich frostempfindlicher als ältere, kräftig gewachsene Exemplare.

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Warum der Olivenbaum Schutz im Winter braucht

Olivenbäume stammen ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Dort gibt es zwar auch kühle Nächte, aber selten längeren, strengen Frost. Bei uns sieht das anders aus: In vielen Regionen können die Temperaturen im Winter weit unter null fallen. Das größte Risiko für den Olivenbaum sind anhaltende Minusgrade, vor allem wenn gleichzeitig viel Feuchtigkeit im Boden steckt. Die Kombination aus Kälte und Nässe kann die Wurzeln und Triebe nachhaltig schädigen.

Besonders gefährdet sind junge Pflanzen, deren Wurzelballen noch nicht tief und kräftig genug ist. Sie reagieren viel sensibler auf Kälte und brauchen daher intensiveren Schutz. Ältere Bäume können etwas mehr ab, sollten aber trotzdem nicht ungeschützt bleiben. Selbst robuste Sorten sind in unseren Breiten auf Unterstützung angewiesen, wenn sie langfristig gesund bleiben sollen.


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Der richtige Zeitpunkt zum Einwintern

Der beste Zeitpunkt, um den Olivenbaum winterfest zu machen, hängt stark vom Wetter ab. Im Herbst solltest du die Wettervorhersage im Blick behalten. Sobald die Temperaturen nachts regelmäßig unter 5 Grad fallen, wird es Zeit, den Baum vorzubereiten.

Ein leichtes Abhärten ist sogar sinnvoll: Steht der Olivenbaum bei kühlen, aber frostfreien Temperaturen noch draußen, stärkt das seine Widerstandskraft. Doch sobald der erste starke Frost droht, sollte er ins Winterquartier umziehen oder zumindest gut eingepackt werden. Wartest du zu lange, riskierst du Schäden an den Wurzeln oder am Holz.


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Olivenbaum draußen überwintern – geht das?

Viele Gärtner wünschen sich, den Olivenbaum einfach draußen stehen zu lassen. Das funktioniert tatsächlich, wenn ein paar Bedingungen erfüllt sind. Grundvoraussetzung ist ein milder Standort, zum Beispiel in Weinbaugebieten oder in Regionen mit seltenem, leichtem Frost.

Ein windgeschützter Platz direkt an einer Hauswand ist ideal. Hier speichert die Mauer Wärme und schützt vor eisigem Wind. Außerdem sollte der Olivenbaum im Kübel stehen, damit du den Wurzelbereich besser schützen kannst. Freilandpflanzungen sind deutlich riskanter und erfordern besonders sorgfältigen Schutz.

Um den Baum vor Kälte zu bewahren, kannst du ihn mit mehreren Schichten Vlies umwickeln. Die Krone wird dabei locker eingepackt, damit noch etwas Luft zirkulieren kann. Der Kübel selbst sollte auf einer isolierenden Unterlage stehen, etwa auf einer Styroporplatte, und rundherum mit Jutesäcken oder Kokosmatten ummantelt werden. Achte darauf, dass der Olivenbaum auch im Winter etwas gegossen wird, sonst trocknen die Wurzeln aus.

Nach einem sehr kalten Winter kann es sein, dass einzelne Zweige zurückfrieren. In diesem Fall solltest du sie im Frühjahr zurückschneiden. Oft treibt der Baum dann wieder kräftig aus.


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Olivenbaum im Haus oder Winterquartier überwintern

Wenn die Winter in deiner Region zu kalt sind, bleibt nur der Umzug ins Haus oder in ein spezielles Winterquartier. Wichtig ist, dass du den Standort sorgfältig auswählst. Olivenbäume sind Lichtliebhaber, deshalb sollte der Platz hell sein, zum Beispiel in einem unbeheizten Wintergarten, einem kühlen Treppenhaus oder einem frostfreien Gewächshaus.

Die Temperatur spielt ebenfalls eine große Rolle. Optimal sind 5 bis 10 Grad Celsius. Wird es wärmer, treibt der Olivenbaum möglicherweise zu früh aus, was ihn schwächt. Zu kalt darf es aber auch nicht werden, sonst riskierst du Frostschäden.

Vor dem Einräumen solltest du den Baum gründlich auf Schädlinge kontrollieren. Schildläuse, Spinnmilben oder Blattläuse machen es sich gern im dichten Laub gemütlich. Entferne befallene Blätter und spüle den Baum gegebenenfalls mit einem leichten Wasserstrahl ab. So verhinderst du, dass sich die Schädlinge im Winterquartier ausbreiten.


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Gießen und Pflegen während der Winterruhe

Auch wenn der Olivenbaum im Winter kaum wächst, braucht er weiterhin Wasser – allerdings in Maßen. Staunässe ist jetzt besonders gefährlich, da die Wurzeln bei kühlen Temperaturen sehr empfindlich reagieren.

Gieße den Baum erst, wenn die oberste Erdschicht trocken ist. Je kühler der Standort, desto seltener muss gegossen werden. Dünger benötigt der Olivenbaum im Winter nicht. Erst im Frühjahr, wenn er wieder ins Freie zieht, kannst du mit der Düngung beginnen, um das Wachstum anzukurbeln.

Kontrolliere während der Winterruhe regelmäßig die Blätter. Fallen sie massenhaft ab, ist das meist ein Zeichen für Lichtmangel oder zu warme Temperaturen. In diesem Fall solltest du den Standort anpassen oder mit einer Pflanzenlampe nachhelfen.


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Typische Fehler beim Überwintern vermeiden

Viele Olivenbäume überstehen den Winter nicht, weil kleine Fehler große Folgen haben. Damit dir das nicht passiert, hier eine Übersicht der häufigsten Stolperfallen. Lies dir die Punkte aufmerksam durch und prüfe, ob du bei deinem Baum alles richtig machst.

Häufige Fehler beim Überwintern:

  • Zu spätes Einräumen oder Einpacken – Frostschäden an Wurzeln und Trieben
  • Falscher Standort im Winterquartier – zu dunkel oder zu warm
  • Übermäßiges Gießen – Staunässe führt zu Wurzelfäule
  • Kein Schutz vor kaltem Wind – Austrocknung der Krone
  • Schädlingsbefall vor dem Einwintern übersehen

Wenn du diese Fehler vermeidest, hast du die besten Voraussetzungen, dass dein Olivenbaum gesund bleibt und im nächsten Frühjahr wieder kräftig austreibt.


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Olivenbaum aus dem Winterquartier holen

Sobald die Tage wieder länger werden und die Temperaturen im Frühling steigen, darf der Olivenbaum langsam wieder nach draußen. Doch gewöhne ihn behutsam an Sonne und Wind. Stelle ihn zunächst an einen geschützten Platz und vermeide direkte Mittagssonne.

Nach ein bis zwei Wochen kannst du ihn endgültig ins Freie setzen. Dies ist auch der richtige Zeitpunkt, um einen Rückschnitt vorzunehmen und abgestorbene Äste zu entfernen. Danach freut sich der Olivenbaum über frische Erde und eine erste Düngergabe, um voller Energie in die neue Saison zu starten.


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FAQ – Häufige Fragen zum Überwintern von Olivenbäumen

Kann ich meinen Olivenbaum draußen lassen, wenn es schneit?
Ja, kurzfristig ist das kein Problem, solange der Baum gut eingepackt ist. Bei anhaltendem Frost solltest du ihn jedoch ins Winterquartier bringen.

Mein Olivenbaum verliert im Winter viele Blätter – ist er krank?
Nicht unbedingt. Häufig ist Lichtmangel oder ein zu warmer Standort die Ursache. Wenn die Triebe gesund aussehen, treibt der Baum im Frühjahr meist wieder aus.

Wie oft sollte ich meinen Olivenbaum im Winter gießen?
Nur so viel, dass der Wurzelballen nicht komplett austrocknet. In kühlen Räumen reicht oft ein Gießen alle zwei bis drei Wochen.


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Checkliste: Olivenbaum sicher durch den Winter bringen

Eine kurze Übersicht hilft dir, alle wichtigen Schritte im Blick zu behalten. Lies dir die Liste durch und hake gedanklich ab, was du bereits erledigt hast.

  • Vor dem ersten Frost auf Schädlingsbefall prüfen
  • Bei Temperaturen unter 5 Grad vorbereiten und schützen
  • Hellen, kühlen Standort fürs Winterquartier wählen
  • Baum nur mäßig gießen, Staunässe vermeiden
  • Krone und Kübel draußen gut einpacken
  • Im Frühjahr langsam an Sonne gewöhnen

Mit diesen Schritten sorgst du dafür, dass dein Olivenbaum den Winter gut übersteht und im nächsten Sommer wieder in voller Pracht erstrahlt. So bleibt er ein mediterraner Blickfang in deinem Garten – Jahr für Jahr.


Mehr zum Thema Überwinterung findest du in unserem umfassenden Ratgeber: Pflanzen überwintern.

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Autor Andreas

ÜBER DEN AUTOR
Andreas Müller
Ich liebe alles, was im Garten wächst und blüht. Auf meinem Blog und YouTube-Kanal teile ich praktische Tipps und Projekte rund ums Gärtnern. Auf Pinterest findest du dazu viele Ideen und Inspirationen für deinen Garten.

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