Petunien überwintern – Tipps für Wohnung & Garten

aktualisiert am 5. November 2025

Wenn die Temperaturen sinken und die ersten Nächte frostig werden, stellt sich vielen Hobbygärtnern die gleiche Frage: Kann ich meine Petunien überwintern oder muss ich sie jedes Jahr neu kaufen? Die gute Nachricht: Mit ein wenig Pflege und dem richtigen Timing lassen sich Petunien tatsächlich über den Winter bringen – ob im Haus, Wintergarten oder Keller. Hier erfährst du Schritt für Schritt, wie das funktioniert.

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  • Petunien stammen ursprünglich aus Südamerika und sind dort mehrjährige Pflanzen.
  • In unseren Breiten gelten sie meist als einjährig, weil sie keinen Frost vertragen.
  • Mit richtiger Pflege können Petunien mehrere Jahre alt werden – und jedes Jahr kräftiger blühen.

Warum Petunien eigentlich nicht winterhart sind

Petunien sind Sonnenliebhaber. In ihrer Heimat wachsen sie bei mildem Klima, viel Licht und ohne Frost. Schon Temperaturen unter 5 °C machen ihnen zu schaffen. Sobald der erste Nachtfrost droht, ist es also Zeit zu handeln. Die Pflanzen sind nicht winterhart und würden im Freien erfrieren. Trotzdem lohnt sich der Versuch, sie zu überwintern, vor allem bei seltenen Sorten oder hängenden Petunien mit üppigem Wuchs.

Viele Gärtner fragen sich, ob sich der Aufwand lohnt. Wenn du deine Petunien im Frühjahr selbst gezogen oder besonders schöne Pflanzen hast, kann das Überwintern eine gute Alternative sein – so sparst du Geld und hast im nächsten Jahr einen kleinen Vorsprung bei der Blüte.


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Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Einwintern?

Sobald die Nachttemperaturen regelmäßig unter 10 °C fallen, solltest du deine Petunien auf das Überwintern vorbereiten. Der beste Zeitpunkt liegt meist zwischen Mitte September und Anfang Oktober – je nach Region. Warte nicht zu lange, denn kalter Wind oder erste Frostnächte können die Pflanzen schädigen, bevor sie ins Haus kommen.

Ein häufiger Fehler ist, Petunien zu spät hereinzuholen. Selbst wenn sie äußerlich noch gut aussehen, kann Kälte Stress verursachen, der das spätere Anwachsen erschwert. Lieber also ein paar Tage früher als zu spät.


Der richtige Standort zum Überwintern

Petunien brauchen Licht – auch im Winter. Der Standort spielt daher eine entscheidende Rolle. Ideal ist ein heller, aber kühler Raum mit Temperaturen zwischen 8 und 12 °C. Gut geeignet sind:

Petunien im Terrakottatopf stehen zum Überwintern in einem hellen Wintergarten
Heller und frostfreier Platz für deine Petunien
  • ein unbeheizter Wintergarten
  • ein heller Kellerraum mit Fenster
  • ein frostfreies Gartenhaus
  • ein kühler Hausflur oder Treppenhaus

Zu warm sollte es nicht sein, denn dann treiben die Pflanzen frühzeitig aus und vergeilen. Wenn du keinen hellen Ort hast, kannst du eine Pflanzenlampe verwenden, um den Lichtmangel auszugleichen. Das hält die Pflanzen kompakt und gesund.


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Petunien überwintern in der Wohnung

Manchmal bleibt nur die Wohnung als Winterquartier. Auch das kann funktionieren, wenn du ein helles Fensterbrett oder einen Platz direkt am Südfenster hast. Wichtig ist, dass die Pflanzen nicht zu dicht an der Heizung stehen, da die trockene Luft schnell zu Schädlingsbefall führt. Ein regelmäßiges Besprühen der Blätter mit kalkarmem Wasser kann hier helfen, das Mikroklima zu verbessern.

Wenn du Petunien in der Wohnung überwinterst, musst du sie etwas häufiger kontrollieren. Die warmen Temperaturen führen dazu, dass sie weiterwachsen – also regelmäßig prüfen, ob ein leichter Rückschnitt nötig ist.


Petunien zurückschneiden vor dem Einwintern

Vor dem Umzug ins Winterquartier solltest du deine Petunien kräftig zurückschneiden. Das hilft, Energie zu sparen und Platz zu schaffen. Kürze die Triebe etwa auf ein Drittel ein. Entferne gleichzeitig welke Blätter, Blütenreste und abgestorbene Pflanzenteile. So beugst du Pilzkrankheiten vor.

Nach dem Rückschnitt sollte die Pflanze kompakt wirken. Keine Sorge: Im Frühjahr treibt sie wieder frisch aus. Gieße anschließend leicht an, aber vermeide Staunässe. Feuchte Erde in Kombination mit kühlen Temperaturen ist einer der häufigsten Gründe, warum Petunien im Winter eingehen.


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Wie du Petunien richtig gießt und pflegst im Winter

Während der Winterruhe brauchen Petunien kaum Wasser. Einmal alle zwei bis drei Wochen leicht gießen reicht völlig aus. Die Erde darf nie ganz austrocknen, aber sie sollte sich auch nicht feucht anfühlen. Je kühler der Standort, desto weniger Wasser benötigen die Pflanzen.

Auf Dünger verzichtest du in dieser Zeit komplett. Die Petunie soll ruhen, nicht wachsen. Kontrolliere regelmäßig auf Schädlinge wie Blattläuse oder Spinnmilben – sie treten besonders bei warmer, trockener Luft auf. Ein feuchtes Abwischen der Blätter oder das Aufstellen einer Wasserschale kann vorbeugend helfen.


Petunien überwintern: So sieht der Ablauf aus

Bevor du loslegst, lohnt sich ein kurzer Überblick über die wichtigsten Schritte. Die folgende Tabelle fasst zusammen, was wann zu tun ist.

PhaseZeitraumMaßnahme
VorbereitungMitte SeptemberVerblühtes entfernen, Rückschnitt auf 1/3
EinwinternEnde September – Anfang OktoberIn helles, frostfreies Quartier bringen
RuhephaseOktober – FebruarKaum gießen, nicht düngen, regelmäßig kontrollieren
Austrieb fördernMärzLangsam mehr Licht und Wasser, evtl. umtopfen
Raus ins FreieMitte MaiNach den Eisheiligen wieder auspflanzen

Diese Übersicht hilft dir, den Rhythmus deiner Pflanzen im Blick zu behalten. Besonders wichtig ist der sanfte Übergang zwischen Winterruhe und Frühjahrsstart – Petunien reagieren empfindlich auf plötzliche Temperaturwechsel.


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Petunien vermehren statt überwintern – lohnt sich das?

Wenn du keinen geeigneten Platz zum Überwintern hast, kannst du Petunien auch über Stecklinge vermehren. Das ist oft einfacher und braucht weniger Platz. Im Spätsommer schneidest du 10–15 cm lange Triebe von gesunden Pflanzen, entfernst die unteren Blätter und steckst sie in Anzuchterde. Bei 18–20 °C und hoher Luftfeuchtigkeit bilden sich schnell Wurzeln.

Diese Jungpflanzen kannst du dann über den Winter auf der Fensterbank halten. Sie wachsen kompakt und blühen im Frühjahr frühzeitig. So hast du eine „Mini-Version“ deiner Lieblingspetunien, ohne große Pflanzen überwintern zu müssen.


Petunien aufwecken: So gelingt der Start im Frühjahr

Ab März darfst du deine Petunien langsam aus der Ruhe holen. Stelle sie etwas wärmer, aber weiterhin hell. Gieße regelmäßiger und beginne mit einer schwachen Düngergabe. Nach zwei bis drei Wochen wirst du sehen, wie neue Triebe und Blätter erscheinen. Wenn die Wurzeln gut durchgewachsen sind, lohnt sich ein Umtopfen in frische Erde.

Vor dem Auspflanzen ins Freie solltest du die Pflanzen abhärten: Stelle sie tagsüber für ein paar Stunden ins Freie, aber noch nicht in die pralle Sonne. Nach den Eisheiligen Mitte Mai dürfen sie wieder dauerhaft draußen stehen – und schon bald verwandeln sich Balkon und Garten wieder in ein Blütenmeer.


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Häufige Fehler beim Überwintern von Petunien

Viele Gärtner scheitern nicht an mangelnder Pflege, sondern an kleinen Details. Diese drei Fehler solltest du unbedingt vermeiden:

  1. Zu viel Wasser – Die Wurzeln faulen schnell, wenn die Erde dauerhaft feucht bleibt.
  2. Zu wenig Licht – In dunklen Räumen vergeilen die Triebe und verlieren Kraft.
  3. Zu frühes Rausstellen – Frostschäden im April sind ein häufiger Rückschlag.

Wenn du diese Punkte beachtest, stehen die Chancen sehr gut, dass deine Petunien den Winter unbeschadet überstehen.


FAQ – Häufige Fragen zum Überwintern von Petunien

Wie überwintere ich Petunien richtig?

Wichtig ist, dass du sie rechtzeitig vor dem ersten Frost ins Haus holst. Schneide die Triebe auf etwa ein Drittel zurück und entferne welke Blätter. Stelle die Pflanzen in ein helles, kühles Quartier mit etwa 8 bis 12 Grad. Gieße nur sparsam – gerade so viel, dass die Erde nicht völlig austrocknet.

Welche Temperaturen halten Petunien aus?

Petunien vertragen keine Kälte. Bereits unter 5 Grad beginnen sie zu leiden, bei Frost sterben sie ab. Optimal sind Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad während der Wachstumsphase. Zum Überwintern fühlen sie sich bei 8 bis 12 Grad am wohlsten, solange sie genug Licht bekommen.

Sind Petunien einjährig oder mehrjährig?

Ursprünglich sind Petunien mehrjährig – in ihrer südamerikanischen Heimat wachsen sie ganzjährig. In unseren Breiten gelten sie jedoch als einjährig, weil sie den Winter draußen nicht überstehen. Mit dem richtigen Schutz und einem geeigneten Winterquartier kannst du sie aber durchaus mehrere Jahre lang kultivieren.

Wie lange blühen Petunien?

Petunien blühen von Mai bis Oktober, manchmal sogar bis in den November hinein, wenn es mild bleibt. Überwinterte Pflanzen starten im Frühjahr oft etwas früher.


Checkliste: Petunien sicher überwintern

  • Ab Mitte September auf Frost achten
  • Pflanzen kräftig zurückschneiden
  • Welke Blätter und Blüten entfernen
  • In helles, kühles Quartier bringen (8–12 °C)
  • Nur sparsam gießen, nicht düngen
  • Auf Schädlinge kontrollieren
  • Ab März langsam ans Licht gewöhnen
  • Nach den Eisheiligen wieder auspflanzen

Mit dieser Checkliste hast du alle Schritte im Blick – und deine Petunien danken es dir mit frischem, üppigem Wuchs im neuen Gartenjahr.


Petunien überwintern ist einfacher, als viele denken

Petunien mögen empfindlich wirken, aber mit etwas Planung kannst du sie problemlos durch den Winter bringen. Ein heller, kühler Standort, wenig Wasser und Geduld sind die wichtigsten Zutaten. Ob du die ganze Pflanze überwintern oder lieber Stecklinge ziehst – beide Wege lohnen sich. So musst du im Frühjahr nicht wieder bei Null anfangen, sondern kannst direkt an die Blütenpracht des letzten Sommers anknüpfen.

Mehr zum Thema Überwinterung findest du in unserem umfassenden Ratgeber: Pflanzen überwintern.

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ÜBER DEN AUTOR
Andreas Müller
Ich liebe alles, was im Garten wächst und blüht. Auf meinem Blog und YouTube-Kanal teile ich praktische Tipps und Projekte rund ums Gärtnern. Auf Pinterest findest du dazu viele Ideen und Inspirationen für deinen Garten.

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