aktualisiert am 6. November 2025
Wenn der Herbst seinen Höhepunkt erreicht und die letzten Blätter zu Boden fallen, beginnt für viele Gehölze die wichtigste Pflegesaison des Jahres. Der November ist ideal, um Sträucher und Hecken in Form zu bringen, abgestorbene Triebe zu entfernen und das Wachstum fürs nächste Jahr zu fördern. Wer jetzt richtig schneidet, sorgt nicht nur für eine üppige Blüte und gesunde Pflanzen, sondern spart sich auch Arbeit im Frühling.
- Nach dem Laubfall sind Gehölze besonders schnittverträglich, weil sie in der Ruhephase sind.
- Schnittwunden heilen bei mildem Wetter im November besser als im tiefen Winter.
- Früh geschnittene Beerensträucher tragen im Sommer oft größere und aromatischere Früchte.
Warum der Schnitt im November so wichtig ist
Viele Hobbygärtner neigen dazu, mit der Gartenschere zu warten, bis der Frühling anklopft. Doch wer seine Gehölze im November schneidet, hat gleich mehrere Vorteile. Zum einen ruht der Saftstrom in dieser Zeit, was die Pflanze weniger stresst. Zum anderen sind die Kronen und Zweige nun gut einsehbar, da das Laub weitgehend abgefallen ist. Du erkennst also genau, welche Äste alt, krank oder überflüssig sind.
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Ein weiterer Pluspunkt: Der Winterschnitt sorgt für mehr Luft und Licht im Strauchinneren. Das beugt Pilzkrankheiten vor und fördert die Bildung neuer, kräftiger Triebe. Wichtig ist nur, dass du den Schnitt an frostfreien Tagen durchführst, damit keine Risse im Holz entstehen.
1. Sommerflieder – Blütenpracht durch Rückschnitt
Der Sommerflieder, auch Buddleja davidii, ist bekannt für seine langen, duftenden Blütenrispen, die Schmetterlinge magisch anziehen. Damit die Pflanze im nächsten Sommer wieder voll aufblüht, braucht sie jetzt einen kräftigen Rückschnitt.

Da der Sommerflieder an den neuen Trieben des Jahres blüht, ist es entscheidend, das alte Holz im Spätherbst zu entfernen. Schneide alle verblühten Rispen ab und kürze die Haupttriebe etwa auf ein Drittel ihrer Länge. Achte darauf, dass du über einem gut entwickelten Auge oder einer Knospe schneidest.
Ein zu zaghafter Schnitt führt oft dazu, dass der Strauch im kommenden Jahr sparsam blüht und von innen verkahlt. Wenn du magst, kannst du beim Schnitt gleich schwache oder kreuzende Triebe komplett entfernen – das sorgt für eine luftigere Krone.
Tipp: Sollte es im November bereits frostig sein, kannst du den Hauptschnitt auch auf den späten Winter verschieben. Dann jedoch rechtzeitig vor dem Neuaustrieb.
2. Johannisbeersträucher – für volle Beeren im Sommer
Johannisbeersträucher danken dir den richtigen Schnitt mit einer reichen Ernte. Viele Gärtner schneiden sie jedoch zu spät oder zu zaghaft. Dabei ist gerade der November ideal, um alte, fruchtarme Triebe zu entfernen.
Rote und weiße Johannisbeeren tragen ihre Früchte vor allem an zwei- bis dreijährigem Holz. Schwarze Johannisbeeren dagegen blühen und fruchten vor allem an den einjährigen Trieben. Das solltest du beim Schneiden unbedingt beachten.
Um dir einen Überblick zu geben, hier eine kleine Übersicht:
| Sorte | Fruchtbildung | Schnitt im November |
|---|---|---|
| Rote & weiße Johannisbeeren | an 2–3 Jahre altem Holz | Ältere Triebe bodennah entfernen, junge Triebe stehen lassen |
| Schwarze Johannisbeeren | an 1-jährigem Holz | Ältere Triebe stark auslichten, Neuaustriebe fördern |
Nach dem Schnitt sollte der Strauch locker aufgebaut sein, mit etwa 8 bis 10 kräftigen Haupttrieben. Achte darauf, dass genügend Licht in die Mitte gelangt, damit sich die neuen Fruchttriebe gut entwickeln können.
Tipp: Eine dünne Schicht Kompost rund um den Strauch gibt ihm nach dem Schnitt gleich die nötigen Nährstoffe für den Austrieb im Frühjahr.
3. Zierweiden – Form, Farbe und Vitalität erhalten
Zierweiden sind ein echter Blickfang, besonders die Sorten mit bunten Rinden oder kugeligen Kronen. Im Laufe des Jahres neigen sie allerdings dazu, wild und ungleichmäßig zu wachsen. Damit sie ihre Form behalten und im nächsten Frühjahr wieder frische, farbenfrohe Triebe bilden, ist jetzt der richtige Zeitpunkt für den Rückschnitt.

Bei Kugelweiden schneidest du alle Zweige kräftig zurück, sodass eine runde, kompakte Form entsteht. Lässt du die Pflanze zu stark auswachsen, verliert sie schnell ihre charakteristische Krone.
Bei farbigen Sorten wie der Korallenrinden-Weide oder Harlekin-Weide ist das Ziel, alte Triebe zu entfernen, um Platz für junges Holz zu schaffen. Denn nur junge Zweige zeigen im Frühjahr diese intensive Rindenfärbung.
Achte beim Schnitt darauf, dass du nicht zu spät im Winter schneidest, da Weiden sehr früh mit dem Austrieb beginnen. Der November bietet dir also das perfekte Zeitfenster.
Nach dem Schnitt lohnt es sich, die Schnittstellen kurz zu kontrollieren. Weiden neigen dazu, an größeren Wunden auszutrocknen – daher lieber knapp über einer Knospe schneiden.
4. Ligusterhecken – der letzte Schnitt des Jahres
Ligusterhecken gelten als pflegeleicht und robust, doch auch sie freuen sich über einen sauberen Formschnitt im November. Nach der Hauptwachstumsphase im Sommer ist das nun die letzte Gelegenheit, die Hecke ordentlich in Form zu bringen.
Mit dem November-Schnitt entfernst du nicht nur unordentliche Triebe, sondern sorgst auch dafür, dass die Hecke kompakt und blickdicht bleibt. Schneide leicht konisch – also unten etwas breiter als oben –, damit alle Bereiche gleichmäßig Licht abbekommen.
Kleinere Korrekturen kannst du mit einer Heckenschere durchführen, bei starkem Wuchs greifst du lieber zur Astschere. Der Schnitt regt zwar kein neues Wachstum mehr an, verhindert aber, dass die Hecke bei Schnee auseinanderfällt oder sich entlaubt.
Wenn du magst, kannst du den Boden unter der Hecke anschließend mit Laub oder Rindenmulch abdecken. Das schützt die Wurzeln vor Frost und hält die Feuchtigkeit besser im Boden.
5. Himbeeren – gesunde Ruten für die nächste Ernte
Himbeeren gehören zu den beliebtesten Beerensträuchern, sind aber auch anfällig für Krankheiten, wenn man sie nicht regelmäßig schneidet. Je nach Sorte – Sommer- oder Herbsthimbeeren – ist der Schnitt etwas unterschiedlich.

Im November kannst du bei Herbsthimbeeren alle abgeernteten Ruten bodennah abschneiden. Die Pflanze treibt im Frühjahr komplett neu aus und bringt dann an den frischen Ruten ihre Früchte.
Sommerhimbeeren solltest du dagegen selektiv schneiden: Entferne alle Ruten, die Früchte getragen haben, und lasse die jungen Triebe stehen. Diese bilden im kommenden Sommer die neue Ernte.
So sieht das in der Praxis aus:
- Alte, braune Ruten direkt am Boden kappen
- Junge, grüne Triebe stehen lassen
- Pflanze mit einer Mulchschicht abdecken, um die Wurzeln zu schützen
Achte beim Schneiden auf sauberes Werkzeug, um Krankheiten wie die Rutenkrankheit zu vermeiden. Besonders bei feuchtem Wetter ist Hygiene wichtig – am besten nach jedem Strauch kurz die Schere desinfizieren.
Der richtige Schnitt – dein Schlüssel zu gesunden Gehölzen
Wenn du diese fünf Gehölze im November richtig schneidest, hast du im nächsten Jahr weniger Arbeit, gesündere Pflanzen und eine deutlich schönere Optik im Garten. Viele Schnittfehler entstehen, weil man zu spät oder zu vorsichtig arbeitet. Die Natur ist jedoch robust – und mit einem klaren, gezielten Schnitt förderst du Vitalität und Blühfreude.
Wichtig ist, dass du stets an frostfreien Tagen arbeitest und sauberes, scharfes Werkzeug verwendest. So vermeidest du unnötige Verletzungen am Holz und Infektionsgefahren.
Wenn du unsicher bist, ob ein Trieb alt oder jung ist: Schneide ihn quer durch. Junges Holz ist meist heller und weicher, während altes Holz dunkler und härter wirkt.
FAQ – Häufige Fragen zum Gehölzschnitt im November
Wann ist der beste Tag zum Schneiden?
Am besten wählst du einen milden, trockenen Tag ohne Frost. Feuchte Witterung kann zu Fäulnis an Schnittstellen führen.
Sollte ich nach dem Schnitt düngen?
Nein, im November ist die Düngung nicht mehr sinnvoll. Die Pflanzen bereiten sich auf den Winter vor. Düngen solltest du erst wieder im Frühjahr.
Kann ich auch andere Sträucher jetzt schneiden?
Ja, aber mit Vorsicht. Blühsträucher, die im Frühjahr blühen (z. B. Forsythien), schneidest du besser nach der Blüte.
Checkliste: Gehölzschnitt im November
Bevor du zur Schere greifst, hilft dir diese kurze Übersicht als Erinnerung:
- Werkzeug reinigen und schärfen
- Frostfreie Tage abwarten
- Sommerflieder, Johannisbeeren, Zierweiden, Ligusterhecken und Himbeeren schneiden
- Alte, abgestorbene und sich kreuzende Triebe entfernen
- Kompost oder Mulch als Winterschutz auftragen
- Kein Dünger mehr im Spätherbst
Ein sauberer Schnitt im November sorgt für gesunde Gehölze, kräftigen Neuaustrieb und eine üppige Blüte im kommenden Jahr. Wenn du einmal weißt, worauf es ankommt, wird der Spätherbst zu einer der lohnendsten Gartenzeiten überhaupt.

