aktualisiert am 9. Oktober 2025
Wenn du im Garten keine Lust auf ständiges Unkrautjäten hast oder kahle Stellen einfach schön begrünen möchtest, dann sind winterharte Bodendecker genau das Richtige. Sie schützen den Boden, halten ihn feucht und lassen den Garten auch im Winter lebendig wirken. Doch welche Arten sind wirklich robust, pflegeleicht und optisch ansprechend? Hier findest du die besten Bodendecker, die das ganze Jahr über für ein gepflegtes Gartenbild sorgen – ganz ohne großen Aufwand
- Bodendecker können die Bodentemperatur um bis zu 5 °C stabilisieren.
- Viele winterharte Arten bieten im Herbst oder Winter Nahrung für Insekten und Vögel.
- Ein dichter Pflanzenteppich verhindert effektiv Erosion und Austrocknung.
Standort und Bodenbeschaffenheit
Bevor du dich für eine bestimmte Bodendecker-Art entscheidest, lohnt sich ein Blick auf den Standort. Manche Arten lieben Sonne und trockene Böden, andere gedeihen besser im Halbschatten oder Schatten. Der Boden sollte locker und humusreich sein, Staunässe mögen die wenigsten.
Tipp: Vor dem Pflanzen den Boden gut lockern und von Wurzelunkräutern befreien. So haben deine neuen Bodendecker einen optimalen Start. Eine dünne Schicht Kompost sorgt zusätzlich für Nährstoffe und verbessert die Bodenstruktur.
Die besten winterharten Bodendecker im Überblick
Im Folgenden findest du fünf bewährte Arten, die in keinem Garten fehlen sollten. Sie sind robust, attraktiv und bilden in kurzer Zeit einen dichten, lebendigen Teppich.
Immergrün (Vinca minor) – der Klassiker für Schattenlagen
Das Kleine Immergrün gehört zu den bekanntesten Bodendeckern überhaupt. Es überzeugt durch seine glänzenden, dunkelgrünen Blätter und die zarten, violettblauen Blüten, die bereits im Frühling erscheinen. Das Besondere: Das Immergrün bleibt das ganze Jahr über grün und verträgt selbst harte Winter problemlos.
Es breitet sich über Ausläufer aus und eignet sich hervorragend für halbschattige bis schattige Standorte – etwa unter Bäumen oder entlang von Gartenwegen. Auch im Steingarten macht es eine gute Figur. Ein Rückschnitt im Frühjahr hält die Pflanze kompakt und fördert die Blütenbildung.
Ein kleiner Tipp: Kombiniere Vinca minor mit frühblühenden Zwiebelpflanzen wie Schneeglöckchen oder Krokussen – das sorgt im Frühjahr für ein wunderschönes Farbspiel.
Teppich-Golderdbeere (Waldsteinia ternata) – goldgelbe Blütenfreude
Die Teppich-Golderdbeere ist eine der robustesten Bodendeckerarten überhaupt. Sie ist winterhart, pflegeleicht und bringt im Frühjahr leuchtend gelbe Blüten hervor, die wie kleine Sonnen zwischen den grünen Blättern leuchten.
Diese Pflanze bevorzugt halbschattige bis schattige Standorte und gedeiht sogar unter Gehölzen, wo viele andere Arten Probleme haben. Ihr dichter Wuchs lässt kaum Unkraut aufkommen. Auch im Winter bleibt das Laub erhalten, sodass die Fläche nie kahl aussieht.
Wenn du also eine pflegeleichte, immergrüne Pflanze suchst, die auch schwierige Flächen meistert, ist die Waldsteinia eine hervorragende Wahl.
Kriechspindel (Euonymus fortunei) – vielseitig und farbenfroh
Die Kriechspindel ist ein echter Alleskönner. Sie wächst sowohl in der Sonne als auch im Schatten, ist absolut winterhart und begeistert durch ihre abwechslungsreichen Blattfarben. Je nach Sorte zeigen sich grüne, gelb-grüne oder weiß-grüne Blätter – ein toller Kontrast im Beet.
Besonders beliebt ist sie an Hängen oder als Einfassung von Wegen. Ihre Triebe kriechen flach über den Boden, können aber auch leicht klettern, wenn sie eine Stütze finden. Das macht sie sehr vielseitig einsetzbar.
Ein Tipp aus der Praxis: Wenn du etwas Farbe im Winter möchtest, wähle Sorten wie Euonymus fortunei „Emerald’n Gold“ – sie zeigen auch in der kalten Jahreszeit intensive Blattfarben.
Zwergmispel (Cotoneaster dammeri) – für Struktur und Tierfreundlichkeit
Die Zwergmispel ist nicht nur schön, sondern auch ökologisch wertvoll. Ihre kleinen weißen Blüten im Frühjahr locken Bienen an, und im Herbst tragen die Pflanzen leuchtend rote Beeren, die bei Vögeln sehr beliebt sind.
Sie wächst kriechend, bildet dichte Teppiche und bleibt das ganze Jahr über grün. Besonders an sonnigen Standorten entfaltet sie ihre volle Schönheit. Zudem ist sie äußerst pflegeleicht und kommt auch mit Trockenperioden gut zurecht.
Da sie leicht verholzt, eignet sie sich auch für Böschungen oder steinige Flächen. Der Cotoneaster ist damit eine ideale Wahl, wenn du Struktur und Leben in deinen Garten bringen möchtest.
Thymian (Thymus serpyllum) – duftend und robust
Der Sand-Thymian, auch Kriechender Thymian genannt, ist perfekt für sonnige, trockene Lagen. Er ist winterhart, bienenfreundlich und verströmt einen angenehmen Duft, wenn man über ihn läuft.
Im Sommer bildet er rosa bis purpurfarbene Blütenteppiche, die Insekten magisch anziehen. Besonders schön wirkt er zwischen Trittsteinen oder als Übergang zwischen Beeten und Wegen. Auch als Rasenersatz in kleinen Flächen ist er geeignet.
Wichtig ist nur: Thymian liebt durchlässige, magere Böden und sollte nicht zu stark gedüngt werden. In schweren Böden empfiehlt sich etwas Sand, um die Drainage zu verbessern.
Kurzer Vergleich der wichtigsten Eigenschaften
Damit du leichter entscheiden kannst, welcher Bodendecker zu deinem Garten passt, findest du hier eine kleine Übersicht mit den wichtigsten Merkmalen der vorgestellten Arten:
| Pflanze | Standort | Blütezeit | Immergrün | Besonderheiten |
|---|---|---|---|---|
| Immergrün | Halbschatten bis Schatten | April–Juni | Ja | Sehr pflegeleicht, ideal unter Gehölzen |
| Golderdbeere | Halbschatten bis Schatten | April–Mai | Ja | Dichte, goldgelbe Blütenpolster |
| Kriechspindel | Sonne bis Schatten | Mai–Juli | Ja | Farbvarianten, auch leicht kletternd |
| Zwergmispel | Sonne bis Halbschatten | Mai–Juni | Ja | Vogelfreundlich, rote Beeren im Herbst |
| Sand-Thymian | Sonne, trocken | Juni–August | Teilweise | Duftpflanze, bienenfreundlich |
Wenn du deinen Garten langfristig pflegeleicht gestalten möchtest, lohnt sich eine Kombination mehrerer Arten. So kannst du sonnige, schattige und halbschattige Bereiche gleichermaßen begrünen und gleichzeitig Vielfalt schaffen.
Pflanztipps für langlebige Bodendecker-Flächen
Beim Pflanzen von Bodendeckern gilt: Dicht, aber nicht zu eng. Etwa acht bis zwölf Pflanzen pro Quadratmeter sind ein guter Richtwert, je nach Wuchsstärke der Art. In den ersten Wochen nach dem Pflanzen solltest du regelmäßig gießen, bis die Pflanzen gut eingewachsen sind. Danach kommen sie meist allein zurecht.
Eine Mulchschicht aus Rindenhumus oder Laub schützt die jungen Pflanzen vor Frost und unterdrückt Unkraut. Achte darauf, dass der Boden nicht zu stark verdichtet ist – Bodendecker brauchen Luft und lockeren Untergrund.
Nach dem Anwachsen genügt es, abgestorbene Triebe im Frühjahr zurückzuschneiden. Das regt das Wachstum an und sorgt für einen schönen, dichten Teppich.
Häufige Fehler bei Bodendeckern
Viele Gärtner pflanzen Bodendecker zu früh im Jahr, wenn der Boden noch zu kalt oder nass ist. Besser ist es, bis Mai oder sogar Juni zu warten, wenn der Boden sich erwärmt hat. Ein weiterer häufiger Fehler ist übermäßiges Düngen – viele Arten bevorzugen eher magere Böden und reagieren auf zu viele Nährstoffe mit schwachem Wuchs oder Pilzbefall.
Auch Staunässe kann schnell zum Problem werden. Achte deshalb immer auf eine gute Drainage, besonders in Hanglagen oder lehmigen Böden.
Erfahre mehr in diesem Video!
FAQ – Häufige Fragen zu winterharten Bodendeckern
Welche Bodendecker sind am pflegeleichtesten?
Besonders das Immergrün und die Teppich-Golderdbeere gelten als extrem pflegeleicht. Beide breiten sich schnell aus und benötigen kaum Rückschnitt.
Wie viele Bodendecker brauche ich pro Quadratmeter?
Je nach Art sind 8–12 Pflanzen pro Quadratmeter ideal. Kleinwüchsige Arten wie Thymian benötigen etwas mehr, kräftigere wie die Zwergmispel weniger.
Wann ist die beste Pflanzzeit?
Der Spätfrühling (Mai bis Juni) ist ideal. Der Boden ist dann warm genug, und die Pflanzen können sich bis zum Winter gut etablieren.
Checkliste: Winterharte Bodendecker pflanzen
- Boden gründlich lockern und Unkraut entfernen
- Standortbedingungen (Sonne, Schatten, Feuchtigkeit) prüfen
- Pro Quadratmeter 8–12 Pflanzen setzen
- Nach dem Pflanzen regelmäßig gießen
- Leicht mulchen, um Feuchtigkeit zu halten
- Im Frühjahr abgestorbene Triebe zurückschneiden
Vielfalt, Farbe und Struktur das ganze Jahr
Winterharte Bodendecker sind eine echte Bereicherung für jeden Garten. Sie sorgen für Struktur, Farbe und ein natürliches Gleichgewicht – ganz ohne großen Pflegeaufwand. Ob schattig, sonnig oder steinig: Für jede Fläche gibt es die passende Pflanze.
Mit Immergrün, Golderdbeere, Kriechspindel, Zwergmispel und Thymian deckst du praktisch alle Standorte ab und schaffst ein harmonisches Gesamtbild, das auch im Winter lebendig bleibt.
Mehr Informationen findest du in unserem umfassenden Leitfaden: Winterharte Pflanzen.

