Im September verändert sich der Garten spürbar. Die Hitze des Sommers weicht langsam kühleren Temperaturen, die Tage werden kürzer, und das Wachstum vieler Pflanzen verlangsamt sich. Gerade jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um mit der Schere für Ordnung zu sorgen. Doch längst nicht jedes Gehölz braucht im Herbst einen Schnitt. Manche Arten profitieren enorm davon, wenn du sie im September zurückschneidest – andere solltest du besser in Ruhe lassen.
- Ergonomische Griffe für komfortables Arbeiten: Die ergonomischen SoftGrip-Handgriffe sind…
- Scharfe Klingen mit PowerCoating für präzise Schnitte: Präzisionsgeschliffene Klingen…
*Anzeige/Affiliate Link! Kommt über einen solchen Link ein Einkauf zustande, werden wir mit einer Provision beteiligt. Bild: Amazon Product Advertising API
Lavendel – Rückschnitt nach der Blüte
Kaum eine Pflanze steht so sehr für den Sommer wie der Lavendel. Seine duftenden Blüten ziehen Bienen und Schmetterlinge magisch an, und sein Anblick erinnert an sonnige Tage in der Provence. Doch sobald die Blüte vorbei ist, wirkt der Lavendel schnell struppig und verliert seine Form. Genau hier kommt der Rückschnitt ins Spiel.
Der ideale Zeitpunkt für den Schnitt ist der Spätsommer bis spätestens Mitte September. Wartest du länger, besteht die Gefahr, dass die Pflanze nicht mehr ausreichend austreibt, bevor es frostig wird. Dann ist der Lavendel im Winter anfälliger und kann leichter erfrieren. Schneide also rechtzeitig, aber mit Bedacht.
Wichtig ist, dass du etwa ein Drittel der Pflanze einkürzt. Schneidest du zu stark zurück und gerätst ins alte, verholzte Holz, treibt der Lavendel dort kaum noch aus. Das Ergebnis wäre ein kahler, lichter Strauch. Mit dem richtigen Schnitt dagegen bleibt er kompakt, buschig und gesund. Ein regelmäßiger Schnitt verlängert die Lebensdauer des Lavendels deutlich und sorgt dafür, dass er im nächsten Jahr wieder reich blüht.
Viele Gartenfreunde fragen sich: „Soll ich Lavendel auch im Frühjahr schneiden?“ Die Antwort lautet: Ja, aber dann nur sehr leicht. Der kräftige Rückschnitt gehört in den Spätsommer – und macht den entscheidenden Unterschied für die Vitalität der Pflanze.
Johannisbeeren – für besseren Fruchtertrag
Johannisbeeren sind ein Klassiker im Obstgarten. Ihre saftigen Beeren sind nicht nur lecker, sondern auch reich an Vitaminen. Damit dein Strauch über viele Jahre hinweg ertragreich bleibt, ist ein regelmäßiger Schnitt unverzichtbar. Der richtige Zeitpunkt dafür ist der Spätsommer oder Frühherbst, direkt nach der Ernte.
Im September kannst du sehr gut erkennen, welche Triebe Früchte getragen haben und welche inzwischen alt und unproduktiv geworden sind. Triebe, die vier Jahre oder älter sind, solltest du entfernen. Sie liefern kaum noch Beeren und rauben der Pflanze nur Energie.
Der Schnitt sorgt nicht nur für eine bessere Fruchtbildung, sondern auch für mehr Licht und Luft im Strauchinneren. Das ist entscheidend, um Pilzkrankheiten vorzubeugen. Außerdem regst du mit dem Schnitt das Wachstum junger, fruchtbarer Triebe an, die im nächsten Jahr reich tragen werden.
Ein häufiger Fehler ist es, Johannisbeeren einfach wachsen zu lassen. Anfangs mag der Strauch kräftig wirken, doch ohne Schnitt vergreist er schnell. Mit einer regelmäßigen Pflege im September sicherst du dir dagegen Jahr für Jahr eine reiche Ernte.
Blauregen (Wisteria) – für kräftige Blüte im nächsten Jahr
Der Blauregen gehört zu den spektakulärsten Blühpflanzen im Garten. Seine langen, duftenden Blütentrauben sind ein echter Blickfang – vorausgesetzt, die Pflanze wird richtig gepflegt. Ohne regelmäßigen Schnitt neigt der Blauregen jedoch dazu, wild zu wuchern, und seine Blütenpracht bleibt aus.
Viele schneiden ihn bereits im Sommer zurück. Das ist wichtig, aber ebenso entscheidend ist der Feinschnitt im September. Kürze die langen Seitentriebe, die seit dem Sommer stark gewachsen sind, jetzt noch einmal auf etwa 20 bis 30 Zentimeter ein. Damit lenkst du die Energie zurück in die Haupttriebe und förderst die Knospenbildung.
Dieser zweite Schnitt ist die Grundlage dafür, dass der Blauregen im kommenden Frühjahr üppig blüht. Lässt du ihn einfach wachsen, steckt die Pflanze ihre Kraft in meterlanges Grün, aber nicht in Blüten. Mit etwas Disziplin und regelmäßigem Schneiden kannst du die Wuchslust bändigen und gleichzeitig die Blühfreude steigern.
Ein kleiner Tipp am Rande: Achte beim Schneiden darauf, stabile Leittriebe zu fördern und den Blauregen in eine klare Form zu bringen. So hast du nicht nur eine blühfreudige, sondern auch eine gut strukturierte Pflanze, die deinen Garten über Jahre hinweg schmückt.
Buchsbaum – letzter Pflegeschnitt vor dem Winter
Der Buchsbaum ist aus vielen Gärten nicht wegzudenken. Als Einfassung, Kugel oder Hecke – er lässt sich vielseitig formen und verleiht Beeten eine klare Struktur. Damit er seine Form behält, braucht er jedoch regelmäßige Pflegeschnitte. Der September bietet dafür die ideale Gelegenheit.
Nach den heißen Sommermonaten ist es nicht mehr so sonnig und trocken, was den Buchs schont. Gleichzeitig ist es noch warm genug, damit die Pflanze die Schnittstellen gut verheilen kann. Schneide möglichst an einem bedeckten Tag, um Blattverbrennungen zu vermeiden.
Warte nicht zu lange mit dem Schnitt. Ein Formschnitt im späten Herbst oder gar im Winter ist riskant, da der Buchs dann nicht mehr genügend Zeit hat, die Schnittstellen zu schließen. Das macht ihn anfälliger für Frostschäden. Ein sauberer Schnitt im September sorgt hingegen dafür, dass der Buchs auch in der kalten Jahreszeit gepflegt wirkt und gesund bleibt.
Gerade in Zeiten, in denen der Buchsbaumzünsler in vielen Regionen ein Problem ist, solltest du auf einen kräftigen, aber sauberen Schnitt achten. Entferne befallene Pflanzenteile und kontrolliere regelmäßig, ob Raupen zu sehen sind. Nur so kannst du deine Buchsbäume langfristig erhalten.
Sommer-Hecken wie Liguster oder Hainbuche – in Form bringen
Hecken sind lebendige Grenzen im Garten. Sie schützen vor neugierigen Blicken, bieten Vögeln Schutz und bringen Struktur in die Gestaltung. Doch gerade im Spätsommer haben viele Heckenarten noch einmal kräftig ausgetrieben. Damit sie ordentlich aussehen und den Winter gut überstehen, lohnt sich im September ein letzter Schnitt.
Besonders Arten wie Liguster oder Hainbuche profitieren davon. Kürze die Hecke gleichmäßig ein, aber vermeide einen zu radikalen Rückschnitt. Die Hauptwachstumsphase ist zwar abgeschlossen, aber neue Triebe brauchen noch Zeit, um auszuhärten. Schneidest du zu tief, schwächst du die Pflanze unnötig.
Ein Punkt, den du immer im Blick behalten solltest, ist der Vogelschutz. Bevor du zur Schere greifst, prüfe unbedingt, ob noch Nester im Geäst sind. In den meisten Fällen sind Jungvögel bis September ausgeflogen, doch ein kurzer Blick schützt vor bösen Überraschungen.
Ein gleichmäßiger Schnitt sorgt dafür, dass die Hecke dicht und kompakt bleibt. So präsentiert sie sich auch im Winter von ihrer besten Seite und bildet die Grundlage für einen kräftigen Austrieb im nächsten Frühjahr.
Übersicht: Gehölze für den September-Schnitt
Damit du dir die fünf wichtigsten Kandidaten noch einmal auf einen Blick merken kannst, findest du hier eine kleine Übersicht. Sie fasst die Gehölze, den Schnittzeitpunkt und den jeweiligen Zweck zusammen.
Gehölz | Schnittzeitpunkt | Zweck des Schnitts |
---|---|---|
Lavendel | bis Mitte September | Kompakt bleiben, Frostschutz, lange Lebensdauer |
Johannisbeeren | nach der Ernte (September) | Alte Triebe entfernen, Ertrag steigern |
Blauregen | September (Feinschnitt) | Blütenbildung fördern, Wuchs kontrollieren |
Buchsbaum | September | Form erhalten, Winterpflege |
Liguster, Hainbuche u. a. | September | Dichte Hecke, gepflegtes Winterbild |
Die Tabelle zeigt deutlich: Der September ist ein Monat der Pflege. Mit gezielten Schnitten sicherst du nicht nur die Optik deines Gartens, sondern auch die Vitalität der Pflanzen.
FAQ
Sollte ich alle Gehölze im September schneiden?
Nein, viele Gehölze wie Rosen oder Frühblüher vertragen den Schnitt im Herbst nicht. Schneide nur die Arten, die dafür bekannt sind, und halte dich an die empfohlenen Zeitpunkte.
Wie stark darf ich im September zurückschneiden?
Das hängt von der Pflanze ab. Lavendel solltest du nur um ein Drittel kürzen, während Johannisbeeren alte Triebe komplett entfernt bekommen. Achte immer auf die individuellen Bedürfnisse.
Kann ich auch im Oktober noch schneiden?
Besser nicht. Viele Gehölze haben dann nicht mehr genug Zeit, um die Schnittstellen zu schließen. Das erhöht die Gefahr von Frostschäden.
Checkliste: Gehölze schneiden im September
Bevor du die Schere in die Hand nimmst, lohnt sich ein kurzer Überblick. Diese Punkte helfen dir, nichts zu vergessen:
- Lavendel nach der Blüte zurückschneiden, aber nicht ins alte Holz gehen
- Johannisbeeren auslichten und alte Triebe entfernen
- Blauregen-Seitentriebe auf 20–30 cm kürzen
- Buchsbaum an einem bedeckten Tag formen
- Hecken wie Liguster oder Hainbuche gleichmäßig einkürzen
- Vor dem Schnitt immer prüfen, ob noch Vogelnester vorhanden sind
Wenn du diese Schritte beherzigst, startest du mit gepflegten, gesunden Gehölzen in den Herbst – und sicherst dir zugleich einen vitalen, blühenden Garten fürs nächste Jahr.
Der September ist die perfekte Gelegenheit, um mit der Schere für Ordnung im Garten zu sorgen. Ob Lavendel, Johannisbeere, Blauregen, Buchsbaum oder Sommerhecke – alle profitieren von einem rechtzeitigen Schnitt. Die Pflanzen bleiben gesund, wachsen kompakt und schenken dir im nächsten Jahr Blütenfülle und reiche Ernte. Wer jetzt handelt, legt die Grundlage für einen vitalen Garten im kommenden Frühjahr.