Darum solltest du kein Insektenhotel im Garten aufstellen!

Insektenhotels sind ein häufiges Bild in Gärten und auf Balkonen. Sie werden oft als einfache Möglichkeit betrachtet, Wildbienen und anderen Insekten eine sichere Unterkunft zu bieten. Doch das Konzept kann schnell nach hinten losgehen, wenn das Hotel nicht richtig konzipiert oder platziert ist. Falsch ausgelegte Insektenhotels können den Tieren sogar schaden und die gewünschte Hilfe ins Gegenteil verkehren.


Das Wichtigste in Kürze

  • Schlechte Verarbeitung kann Insekten verletzen.
  • Falsche Materialien ziehen Schädlinge an.
  • Ein zu großer Fokus auf Vielfalt sorgt für Konkurrenz zwischen den Insekten.
  • Natürliche Alternativen wie Blumenwiesen sind oft die bessere Wahl.


Warum viele Insektenhotels gefährlich sind

Die Absicht, mit einem Insektenhotel den Artenreichtum zu fördern, ist lobenswert. Leider sind viele der im Handel erhältlichen Modelle schlecht verarbeitet. Oft haben die Röhren raue oder zu kurze Enden, was dazu führen kann, dass Bienen sich die Flügel verletzen. Zudem wird häufig minderwertiges Material verwendet, das schädliche Parasiten anzieht.

Tipp: Achte beim Kauf darauf, dass die Röhren mindestens 10 cm lang und glatt sind, und dass das Hotel aus natürlichen Materialien wie Hartholz oder Bambus besteht.

Welche Fehler gibt es bei Insektenhotels?

  1. Falsche Platzierung: Das Hotel sollte an einem sonnigen, windgeschützten Ort aufgestellt werden, um Schimmel und Feuchtigkeit zu vermeiden. Ein Standort nach Süden ist ideal.
  2. Materialauswahl: Hotels aus Kunststoff oder Glas bieten keinen geeigneten Nistplatz. Zudem werden häufig falsche Materialien wie Stroh oder Schneckenhäuser verwendet, die für Wildbienen nutzlos sind.
  3. Unzureichende Tiefe: Insekten benötigen ausreichend tiefe Röhren (mindestens 8-10 cm), damit sie ihre Eier sicher ablegen können.

Natürliche Alternativen

Anstatt auf ein Insektenhotel zu setzen, kannst du deinen Garten insektenfreundlich gestalten, indem du natürliche Lebensräume schaffst. Blühende Wildblumenwiesen, Totholz und unberührte Ecken bieten eine bessere und nachhaltigere Nistmöglichkeit für viele Insektenarten.

Tipp: Ein abwechslungsreich bepflanzter Garten mit vielen blühenden Pflanzen zieht Bienen, Schmetterlinge und andere nützliche Insekten auf natürliche Weise an. Auch ungemähte Rasenflächen sind ein idealer Rückzugsort.


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Häufig gestellte Fragen

1. Schadet ein Insektenhotel den Insekten?
Ja, ein schlecht konzipiertes Insektenhotel kann Insekten verletzen oder Parasiten anziehen, die die Brut der Tiere schädigen.

2. Welche Alternativen gibt es zu einem Insektenhotel?
Eine bunte Blumenwiese, Totholz und unberührte Gartenbereiche bieten Insekten natürliche Rückzugsorte, ohne die Risiken eines Hotels.

3. Wo sollte ich ein Insektenhotel aufstellen, wenn ich dennoch eines nutzen möchte?
Das Hotel sollte an einem sonnigen, windgeschützten Ort in mindestens 1,5 m Höhe platziert werden. Vermeide Standorte in der Nähe von Vogeltränken oder Futterstellen, um die Insekten vor Fressfeinden zu schützen.


Fazit

Insektenhotels können theoretisch helfen, die Artenvielfalt zu fördern, doch in der Praxis bringen sie oft mehr Schaden als Nutzen. Eine naturnahe Gartengestaltung mit blühenden Pflanzen und natürlichen Rückzugsorten ist der bessere Weg, um Insekten zu unterstützen.

Design erstellt von Andreas Müller mit Canva. Bildquelle: Canva, Urheber des Bildes: marcin_szmyd