aktualisiert am 11. April 2025
Der Frühling ist da, die Sonne gewinnt an Kraft und dein Garten beginnt zu erwachen. Jetzt ist der perfekte Moment, um mit der Gartenschere aktiv zu werden. Aber welche Gehölze dürfen im April überhaupt noch geschnitten werden – und wie gehst du dabei richtig vor? In diesem Beitrag zeige ich dir, welche fünf Gehölze du im April noch schneiden solltest, warum der Schnitt wichtig ist und wie du dabei am besten vorgehst.
Warum der Gehölzschnitt im April so wichtig ist
Nach dem Winter ist der April für viele Gehölze ein idealer Zeitpunkt, um sie in Form zu bringen oder zu verjüngen. Der Austrieb beginnt, aber das Laub ist oft noch nicht voll entwickelt – das macht den Schnitt einfacher und schonender. Außerdem wird durch den Rückschnitt:
- die Blühfreude gefördert
- die Pflanzengesundheit gestärkt
- der Wuchs kompakt und kontrollierbar gehalten
Wichtig: Im April musst du dich an das Bundesnaturschutzgesetz halten. Zwischen dem 1. März und dem 30. September sind starke Rückschnitte oder Rodungen verboten, um brütende Vögel zu schützen. Pflegeschnitte und Formschnitte sind aber erlaubt – solange keine Nester gestört werden.
Diese 5 Gehölze solltest du im April schneiden
1. Lavendel – Rückschnitt für dichte, buschige Pflanzen
Auch wenn Lavendel kein klassisches Gehölz ist, zählt er zu den halbverholzenden Pflanzen – und profitiert enorm von einem Rückschnitt im April.
So gehst du vor:
- Schneide etwa zwei Drittel der Triebe zurück
- Lass ein paar Zentimeter des jungen Triebes mit grünem Laub stehen
- Vermeide einen Schnitt ins alte Holz – das treibt kaum nach

Tipp: Der Rückschnitt verhindert das Verholzen und fördert die Blütenbildung im Sommer.
2. Sommerblühende Spiere (z. B. Spiraea japonica)
Sommerblühende Spieren blühen an den einjährigen Trieben. Ein kräftiger Rückschnitt im April sorgt für üppige Blüten im Hochsommer.
Schnitt-Tipps:
- Schneide alle Triebe auf 15–30 cm über dem Boden zurück
- Entferne schwache oder nach innen wachsende Zweige komplett
- Verwende sauberes und scharfes Werkzeug, um saubere Schnitte zu erzeugen
Vorteil: Durch den Schnitt bleibt die Pflanze kompakt und blühfreudig.
3. Blauregen (Wisteria) – Formschnitt für mehr Blüten
Blauregen braucht regelmäßigen Schnitt – und der April ist ideal für den ersten von zwei jährlichen Pflegeschnitten.
So gelingt der Schnitt:
- Kürze alle Seitentriebe auf 2–3 Knospen ein
- Entferne Triebe, die sich zu sehr ausbreiten oder ins Dach wachsen
- Achte auf eine stabile Grundstruktur

Tipp: Ein zweiter Schnitt im Sommer (Juli) fördert die Blütenbildung zusätzlich.
4. Sommerflieder (Buddleja davidii)
Sommerflieder ist bekannt für seine wunderschönen Blüten, die Schmetterlinge anlocken. Ein kräftiger Rückschnitt im April sorgt für lange, kräftige Blütenrispen im Sommer.
Schnitt-Anleitung:
- Schneide alle Triebe auf 30–50 cm über dem Boden zurück
- Entferne altes und abgestorbenes Holz
- Belasse 3–5 Haupttriebe zur besseren Belüftung
Wichtig: Der Sommerflieder ist zwar robust, aber empfindlich gegen Spätfrost – daher besser erst ab Mitte April schneiden.
5. Zierjohannisbeere (Ribes sanguineum)
Die Zierjohannisbeere gehört zu den Frühblühern und ist bereits im März/April in voller Blüte. Sobald die Blüten verwelkt sind, ist der beste Zeitpunkt für den Rückschnitt.
So funktioniert’s:
- Entferne verblühte Triebe und altes Holz
- Kürze junge Triebe um ein Drittel
- Lass 4–6 kräftige Haupttriebe stehen
Tipp: Der Schnitt nach der Blüte sichert die Entwicklung neuer Blütenansätze für das nächste Jahr.
Überblick der 5 Gehölze & empfohlener Schnitt im April
Gehölz | Zeitpunkt | Rückschnitt-Empfehlung | Besonderheit |
---|---|---|---|
Lavendel | Anfang bis Mitte April | Rückschnitt um 2/3, nicht ins alte Holz | Fördert buschigen Wuchs |
Spiere (Sommerblühend) | Mitte April | Rückschnitt auf 15–30 cm | Blüht am einjährigen Holz |
Blauregen | Mitte April | Seitentriebe auf 2–3 Knospen | Förderung der Blütenbildung |
Sommerflieder | Mitte bis Ende April | Rückschnitt auf 30–50 cm | Vorsicht bei Spätfrost |
Zierjohannisbeere | Nach der Blüte | Rückschnitt verblühter Triebe | Blüht am vorjährigen Holz |

Weitere Tipps für den Gehölzschnitt im April
Wähle den richtigen Tag
- Trockenes, frostfreies Wetter ist ideal
- Vermeide direkte Sonneneinstrahlung nach dem Schnitt – Sonnenbrandgefahr für Triebe
Das richtige Werkzeug
- Scharfe Schere oder Astsäge verwenden
- Schneide schräg über einer Knospe – das erleichtert den Austrieb
- Desinfiziere das Werkzeug vor und nach dem Schnitt, um Krankheiten zu vermeiden
Rücksicht auf Tiere
- Kontrolliere das Gehölz vor dem Schnitt auf Vogelnester
- Bei Brutverdacht: den Schnitt besser verschieben
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Darf ich alle Gehölze im April schneiden?
Nein, im April sind nur Pflege- und Formschnitte erlaubt. Starke Rückschnitte und Rodungen sind laut Naturschutzgesetz vom 1. März bis 30. September verboten, um brütende Vögel zu schützen.
Was passiert, wenn ich Gehölze zu stark schneide?
Ein zu starker Rückschnitt kann zu Kahlstellen oder Triebverlusten führen. Vor allem bei verholzenden Pflanzen wie Lavendel solltest du nicht ins alte Holz schneiden, da dies kaum nachwächst.
Wie erkenne ich, ob ein Trieb noch lebt?
Einfacher Trick: Ritze mit dem Fingernagel leicht die Rinde an – ist es darunter grün, lebt der Trieb. Ist es braun und trocken, ist der Trieb abgestorben und kann entfernt werden.
✔️ Checkliste: Gehölze im April schneiden
✅ Gehölze auswählen, die im April geschnitten werden dürfen
✅ Wetterlage prüfen: kein Frost, trocken & bedeckt
✅ Werkzeug schärfen und desinfizieren
✅ Vogelnester kontrollieren und Rücksicht nehmen
✅ Nur Pflege- und Formschnitte durchführen
✅ Triebe nicht zu tief, aber gezielt einkürzen
✅ Nach dem Schnitt: Pflanzen beobachten und bei Trockenheit wässern
Mit dem richtigen Schnitt im April legst du den Grundstein für einen gesunden, blühfreudigen Garten. Denk daran: Jeder Schnitt ist ein Eingriff ins Pflanzenleben – also lieber mit Bedacht und etwas Mut zur Schere, aber immer mit Blick auf das große Ganze. Viel Erfolg im Garten!
Mehr erfahren: Diese 5 Gehölze solltest du im April nicht schneiden – hier erfährst du, bei welchen Pflanzen du jetzt besser die Finger von der Schere lässt.