aktualisiert am 19. September 2025
Plötzlich tauchen kleine, metallisch schimmernde Käfer im Garten auf, die sich über Rosen, Obstbäume und sogar den Rasen hermachen. Wenn du so etwas bemerkst, ist die Gefahr groß, dass es sich um den Japankäfer handelt. Dieser Schädling gilt als einer der gefürchtetsten Eindringlinge in europäischen Gärten – und nun breitet er sich auch in Deutschland aus. In diesem Beitrag erfährst du, wie du den Käfer erkennst, warum er so gefährlich ist und was du tun kannst, um deinen Garten zu schützen.
Was ist der Japankäfer und woher kommt er?
Der Japankäfer (Popillia japonica) stammt ursprünglich – wie der Name schon verrät – aus Japan. Dort ist er ein natürlicher Bestandteil der Umwelt und wird von verschiedenen Fressfeinden in Schach gehalten. In Europa und Nordamerika fehlt diese natürliche Kontrolle, wodurch sich der Käfer ungebremst vermehren kann.
Er wurde vermutlich durch den internationalen Handel eingeschleppt, meist über Pflanzen, Erde oder sogar Flugzeuge. Besonders betroffen sind aktuell Regionen in der Schweiz, Norditalien und Frankreich – und erste Funde gibt es mittlerweile auch in Deutschland, vor allem im Süden.
Der Käfer ist klein, etwa 10 bis 12 Millimeter lang, und auffällig metallisch grün auf dem Rücken. Die Flügeldecken sind bräunlich-kupferfarben, und am Hinterleib hat er mehrere weiße Haarbüschel. Dieses charakteristische Aussehen macht ihn relativ leicht erkennbar, wenn man genau hinschaut.
Warum der Japankäfer so gefährlich ist
Viele heimische Käferarten fressen zwar auch Pflanzen, richten aber meist nur begrenzten Schaden an. Der Japankäfer ist jedoch besonders gefräßig und vor allem vielseitig. Er frisst an über 300 verschiedenen Pflanzenarten. Das bedeutet, dass er in fast jedem Garten etwas findet, was ihm schmeckt.
Ein besonderes Problem ist, dass sowohl die erwachsenen Käfer als auch ihre Larven großen Schaden anrichten. Die Käfer selbst fressen Blätter, Blüten und Früchte, während die Larven unter der Erde an Graswurzeln nagen. So wird nicht nur das Laub geschädigt, sondern auch der Rasen kann innerhalb kurzer Zeit braune Flecken bekommen und absterben.
Diese Kombination macht den Japankäfer zu einem der gefürchtetsten Schädlinge im Garten- und Obstbau. Besonders betroffen sind:
- Rosen und Zierpflanzen – die Blätter werden skelettiert, sodass nur noch die Blattadern übrig bleiben.
- Obstbäume wie Apfel, Pflaume, Kirsche und Birne – Blätter und Früchte werden stark beschädigt.
- Beerensträucher und Weinreben – Ertragseinbußen durch Fraßschäden.
- Rasenflächen – Larven zerstören die Wurzeln und lassen Grasflächen vertrocknen.
So erkennst du den Japankäfer frühzeitig
Damit du schnell reagieren kannst, ist es wichtig, den Käfer eindeutig zu erkennen. Besonders im Hochsommer, wenn die Population am höchsten ist, solltest du deine Pflanzen regelmäßig kontrollieren. Achte auf folgende Merkmale:
- Größe: etwa 1 Zentimeter lang, rundlich-oval
- Farbe: grün schimmernder Kopf und Brustbereich, kupferbraune Flügeldecken
- Weißer Hinterleib: kleine weiße Haarbüschel am seitlichen und hinteren Rand
- Fraßspuren: skelettierte Blätter, die nur aus Blattadern bestehen
- Larvenschäden im Rasen: braune, leicht abhebbare Rasenstücke durch zerstörte Wurzeln
Wenn du einen solchen Käfer entdeckst, ist schnelles Handeln gefragt. Auch die Behörden rufen dazu auf, Funde zu melden, um die Ausbreitung besser kontrollieren zu können.
Wie du den Japankäfer bekämpfen kannst
Einzeln gefundene Käfer kannst du zunächst absammeln und vernichten. Doch sobald sich eine Population etabliert hat, wird es schwieriger. Da der Käfer schnell fliegt und viele Pflanzen befällt, ist eine langfristige Strategie notwendig.
Die Bekämpfung gliedert sich in zwei Bereiche: Kontrolle der erwachsenen Käfer und Bekämpfung der Larven im Boden.
Bekämpfung der erwachsenen Käfer
Im Sommer, wenn die Käfer aktiv sind, kannst du mit folgenden Maßnahmen arbeiten:
- Absammeln am frühen Morgen: Die Käfer sind dann träge und lassen sich leicht in einen Eimer mit Seifenwasser schütteln.
- Netze oder Vlies: Bei wertvollen Pflanzen wie Rosen können Schutznetze helfen, den Befall zu reduzieren.
- Lockstofffallen: Es gibt spezielle Fallen, die mit Pheromonen arbeiten. Sie sollten jedoch nicht direkt im Garten aufgestellt werden, da sie sonst noch mehr Käfer anziehen. Ein Standort einige Meter entfernt ist besser.
Diese Methoden können den Bestand eindämmen, reichen aber selten aus, um den Käfer komplett loszuwerden.
Bekämpfung der Larven im Boden
Die Larven des Japankäfers leben im Boden und fressen Graswurzeln. Hier kannst du mit Nematoden arbeiten, also winzigen Fadenwürmern, die die Larven parasitieren. Diese Methode ist biologisch und schadet weder Menschen noch Haustieren.

Die Anwendung erfolgt am besten im Spätsommer oder Frühherbst, wenn die Larven noch jung und empfindlich sind. Der Boden sollte vor der Ausbringung gut feucht sein, und nach der Behandlung ist regelmäßiges Wässern wichtig.
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Welche Pflanzen sind besonders gefährdet?
Der Japankäfer ist nicht wählerisch, aber bestimmte Pflanzenarten stehen besonders hoch auf seinem Speiseplan. Wenn du diese im Garten hast, solltest du besonders wachsam sein und regelmäßig kontrollieren.
Hier eine Übersicht der am häufigsten befallenen Pflanzen:
Pflanzengruppe | Beispiele |
---|---|
Zierpflanzen | Rosen, Hibiskus, Dahlien, Sonnenblumen |
Obstbäume | Apfel, Birne, Pflaume, Kirsche |
Beerensträucher | Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren |
Gemüse | Bohnen, Mais, Tomaten |
Weinreben | Trauben |
Rasenflächen | Graswurzeln als Nahrung für Larven |
Wenn du mehrere dieser Pflanzenarten im Garten hast, solltest du dich auf eine Kombination aus Kontrolle, Schutz und Vorbeugung einstellen.
Vorbeugende Maßnahmen gegen den Japankäfer
Es ist immer besser, einen Befall zu verhindern, als ihn später mühsam zu bekämpfen. Auch wenn du den Japankäfer nicht komplett fernhalten kannst, gibt es doch einige Maßnahmen, die das Risiko verringern:
- Regelmäßige Kontrolle: Besonders im Juni und Juli solltest du deine Pflanzen wöchentlich inspizieren.
- Stabile Pflanzengesundheit: Gesunde, kräftige Pflanzen sind weniger anfällig für Schädlinge.
- Rasenpflege optimieren: Ein dichter, gut gepflegter Rasen kann besser mit Larvenschäden umgehen.
- Nützlinge fördern: Vögel, Igel und bestimmte Insekten können zur natürlichen Regulierung beitragen.
- Frühzeitig melden: Wenn du einen Käfer findest, informiere deine örtliche Pflanzenschutzbehörde.
Diese vorbeugenden Schritte können die Ausbreitung zwar nicht komplett stoppen, aber sie verlangsamen und machen deinen Garten widerstandsfähiger.
FAQ – Häufige Fragen zum Japankäfer
Wie gefährlich ist der Japankäfer für meinen Garten?
Sehr gefährlich. Sowohl die Käfer als auch die Larven richten große Schäden an. Sie können ganze Beete, Obstbäume und Rasenflächen stark beeinträchtigen.
Was soll ich tun, wenn ich einen Japankäfer entdecke?
Sammle ihn ab, bewahre ihn in einem verschlossenen Behälter auf und melde den Fund bei der zuständigen Pflanzenschutzbehörde. So hilfst du, die Ausbreitung zu kontrollieren.
Kann ich den Japankäfer ohne Chemie bekämpfen?
Ja. Besonders Nematoden sind eine wirksame und umweltfreundliche Methode gegen die Larven. Erwachsene Käfer kannst du absammeln oder mit Netzen fernhalten.
Checkliste – Japankäfer im Garten erkennen und bekämpfen
- Pflanzen regelmäßig auf Fraßspuren kontrollieren
- Käfermerkmale beachten: grün schimmernder Körper, kupferbraune Flügeldecken, weiße Haarbüschel
- Befallene Pflanzen frühzeitig absammeln oder abdecken
- Rasen auf Larvenschäden prüfen
- Nematoden gegen Larven im Spätsommer ausbringen
- Pflanzengesundheit stärken und Nützlinge fördern
- Funde bei der Pflanzenschutzbehörde melden
Mit wachsamer Kontrolle, rechtzeitiger Bekämpfung und einer guten Gartenpflege kannst du den Japankäfer zwar nicht vollständig verhindern, aber seine Schäden deutlich begrenzen. So bleibt dein Garten gesund und blühend – auch in Zeiten neuer Schädlinge.