Diese 5 Gehölze darfst du im September auf keinen Fall schneiden!

Im Herbst juckt es vielen Gärtnern in den Fingern. Alles soll noch einmal ordentlich gemacht werden, bevor die kalte Jahreszeit beginnt. Büsche und Sträucher wirken oft etwas wild, und die Schere liegt schon griffbereit. Doch Vorsicht: Nicht jedes Gehölz verträgt einen Schnitt im September. Manche Pflanzen nehmen es dir übel und reagieren mit Frostschäden, schwachem Austrieb oder einer völlig ausbleibenden Blüte im kommenden Jahr. Damit dir das nicht passiert, zeige ich dir fünf Gehölze, die du im September auf keinen Fall schneiden solltest – und erkläre dir auch, warum das so ist.


Warum der September ein kritischer Monat für viele Gehölze ist

Bevor es an die konkreten Pflanzen geht, ist es wichtig zu verstehen, was im September eigentlich passiert. Viele Sträucher und Bäume ziehen sich langsam zurück. Sie lagern ihre Energie in Wurzeln und Holz ein, um den Winter zu überstehen. Ein Schnitt in dieser Phase kann die Pflanze enorm schwächen. Außerdem legen zahlreiche Gehölze ihre Blütenknospen schon im Sommer oder Spätsommer an. Schneidest du diese im Herbst ab, entfernst du die Blüte des nächsten Jahres gleich mit.

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Ein weiterer Punkt sind die frischen Schnittwunden. Während die Temperaturen sinken und die Nächte kühler werden, heilen Schnittstellen deutlich langsamer. Pilze und Frost können leichter eindringen, was besonders bei empfindlichen Arten zu großen Problemen führt. Deshalb gilt im Herbst: Nicht jeder Schnitt ist eine gute Idee, selbst wenn es optisch vielleicht wünschenswert wäre.


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Hortensien – Blütenpracht in Gefahr

Hortensien gehören zu den beliebtesten Blütensträuchern überhaupt. Ihre kugeligen Blütenbälle sind ein echtes Highlight im Sommergarten. Aber gerade bei ihnen ist Vorsicht geboten. Die meisten Bauernhortensien und viele Gartenhortensien legen ihre Blüten bereits im Spätsommer für das nächste Jahr an. Das bedeutet: Die Knospen, die im kommenden Juni oder Juli für leuchtende Farben sorgen sollen, sitzen schon jetzt an den Trieben.

Wenn du im September zur Schere greifst, entfernst du genau diese empfindlichen Knospen. Das Ergebnis wäre eine Pflanze, die zwar wächst, aber im nächsten Jahr keine oder nur wenige Blüten hervorbringt. Und das ist schade, denn gerade die Blüte ist es, die die Hortensie so wertvoll macht. Der richtige Zeitpunkt für den Rückschnitt ist daher das Frühjahr. Dann kannst du klar erkennen, welche Triebe abgestorben sind, und diese entfernen. So bleibt die Blütenpracht erhalten, ohne dass du die Pflanze schwächst.


Flieder – keine Zeit mehr zum Ausreifen

Der Flieder ist ein Klassiker im Garten, der nicht nur durch seine Blüten, sondern auch durch seinen betörenden Duft begeistert. Auch wenn er prinzipiell gut schnittverträglich ist, solltest du im September unbedingt die Finger davon lassen.

Flieder bildet seine Blüten bereits im Sommer für das nächste Jahr. Ein Herbstschnitt würde diese Blütenansätze zerstören und damit die ganze Freude im Frühling zunichtemachen. Zusätzlich reagiert der Flieder empfindlich mit Neuaustrieben nach einem Schnitt. Diese frischen Triebe haben im Herbst jedoch keine Zeit mehr, vollständig auszureifen. Sie bleiben weich und sind dadurch extrem frostgefährdet. Im schlimmsten Fall erfriert ein großer Teil davon im Winter, was der gesamten Pflanze schadet.

Der richtige Zeitpunkt für den Schnitt ist direkt nach der Blüte im Frühsommer. Dann hat der Flieder genug Zeit, sich zu erholen und kräftig auszutreiben. Schneidest du ihn im Herbst, riskierst du Blütenverlust und Frostschäden – zwei Dinge, die du deinem Flieder besser ersparst.


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Magnolie – empfindlich und schnittempfindlich

Die Magnolie ist für viele ein echtes Schmuckstück im Garten. Mit ihren großen, auffälligen Blüten zieht sie im Frühjahr alle Blicke auf sich. Doch diese Schönheit ist sensibel, und besonders beim Schnitt braucht sie eine vorsichtige Hand.

Im September befindet sich die Magnolie schon in der Ruhephase. Sie sammelt Energie in Ästen und Wurzeln, um gut durch den Winter zu kommen. Ein Schnitt in dieser Phase unterbricht diesen Prozess und schwächt den Baum. Dazu kommt, dass Magnolien eine lange Heilungszeit haben. Frische Schnittwunden bleiben lange offen, was im Herbst problematisch ist. Pilze und Frost können so leicht eindringen, was die Pflanze nachhaltig schädigt.

Die beste Zeit für einen vorsichtigen Rückschnitt ist das späte Frühjahr, direkt nach der Blüte. Dann hat die Magnolie genug Energie, um kleine Schnittstellen gut zu überwallen. Im Herbst solltest du die Schere hingegen unbedingt liegen lassen.


Zierkirsche – Blütenknospen in Gefahr

Die Zierkirsche begeistert im Frühjahr mit einer wahren Blütenexplosion. Damit du dich daran erfreuen kannst, musst du sie im September unbedingt in Ruhe lassen. Denn zu diesem Zeitpunkt sitzen die Blütenknospen fürs nächste Jahr bereits fest an den Trieben.

Ein Schnitt im Herbst würde genau diese Knospen entfernen – und die Vorfreude auf die Blüte im Frühling zunichtemachen. Zusätzlich kommt bei Zierkirschen noch ein weiterer Faktor hinzu: Ihre Rinde ist im Herbst besonders empfindlich. Das Wachstum lässt nach, die Rinde wird anfälliger für Risse, und Schnittstellen können austrocknen. Bei kühlen Nächten steigt das Risiko von Frostrissen zusätzlich an.

Deshalb gilt: Wer die volle Blütenpracht im nächsten Jahr erleben möchte, sollte die Zierkirsche im September keinesfalls schneiden. Der richtige Zeitpunkt für Schnittmaßnahmen ist eher im Sommer nach der Blüte, wenn die Pflanze kräftig genug ist.


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Rhododendron – Struktur und Wachstum leiden

Der Rhododendron ist ein immergrüner Klassiker, der viele Gärten prägt. Seine auffälligen Blütenstände im Frühling sind ein echtes Highlight. Doch auch er ist im September tabu, wenn es um Schnittmaßnahmen geht.

Der Grund ist einfach: Rhododendren bilden ihre Blütenknospen bereits im Sommer. Im September sind diese deutlich sichtbar – kleine, dicke Knospen an den Triebenden. Schneidest du jetzt, entfernst du nicht nur die kommenden Blüten, sondern schwächst auch den gesamten Wuchs. Denn Rhododendren regenerieren sich eher langsam, und ein Herbstschnitt führt oft zu unschönen Lücken im Strauch.

Der richtige Zeitpunkt für einen Schnitt ist direkt nach der Blüte im Frühjahr. Dann kannst du die Pflanze in Form bringen, ohne die Blüte des kommenden Jahres zu gefährden. Im Herbst solltest du dich dagegen auf Pflegearbeiten wie das Mulchen oder das Entfernen von abgestorbenen Blättern beschränken.


Übersicht: Diese 5 Gehölze im September nicht schneiden

Manchmal hilft es, die wichtigsten Infos noch einmal kompakt zu sehen. In der folgenden Tabelle findest du die fünf genannten Gehölze, warum du sie im September nicht schneiden solltest und wann der beste Schnittzeitpunkt ist.

GehölzWarum nicht im September schneiden?Bester Schnittzeitpunkt
HortensieBlütenknospen fürs nächste Jahr sitzen schon an den TriebenFrühjahr, wenn abgestorbene Triebe sichtbar sind
FliederBlütenanlagen schon vorhanden, Neuaustriebe erfrierenDirekt nach der Blüte im Frühsommer
MagnolieLange Heilungszeit, anfällig für Frost und PilzeSpäter Frühling, nach der Blüte
ZierkirscheBlütenknospen schon gebildet, Rindenrisse im HerbstSommer, nach der Blüte
RhododendronBlütenknospen schon vorhanden, langsame RegenerationNach der Blüte im Frühjahr

Diese Übersicht macht deutlich: Im September ist Zurückhaltung oft die beste Pflege. Ein falscher Schnitt kann dich nicht nur die Blüte kosten, sondern auch die Gesundheit deiner Pflanzen gefährden.


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FAQ – Häufige Fragen zum Gehölzschnitt im September

Sollte man überhaupt etwas im September schneiden?
Ja, aber nur zurückhaltend. Leichte Korrekturen oder das Entfernen kranker und abgestorbener Triebe sind möglich. Ein starker Rückschnitt ist jedoch tabu.

Welche Gehölze kann man im Herbst bedenkenlos schneiden?
Viele Heckenpflanzen wie Liguster oder Hainbuche können noch einmal leicht in Form gebracht werden. Wichtig ist, dass kein starker Frost mehr droht.

Was passiert, wenn ich doch versehentlich im September geschnitten habe?
Keine Panik. Die Pflanze nimmt Schaden, wenn es zu viele Triebe betrifft, aber ein einmaliger Fehler ist meist nicht tödlich. Wichtig ist, die Pflanze danach gut zu pflegen und vor Frost zu schützen.


Checkliste: Gehölzschnitt im September

Bevor du im Herbst zur Schere greifst, solltest du dir diese Punkte noch einmal bewusst machen. Sie helfen dir, typische Fehler zu vermeiden.

  • Überlege, ob dein Gehölz bereits Blütenknospen fürs nächste Jahr trägt.
  • Verzichte auf Rückschnitte bei empfindlichen Arten wie Hortensie, Flieder, Magnolie, Zierkirsche und Rhododendron.
  • Entferne nur abgestorbene oder kranke Triebe, die wirklich stören.
  • Plane stärkere Schnittmaßnahmen lieber für das Frühjahr oder den Sommer nach der Blüte.
  • Achte auf sauberes Werkzeug, damit keine Krankheiten eingeschleppt werden.

Wenn du diese Punkte beachtest, vermeidest du Ausfälle bei der Blüte und sicherst deinen Gehölzen eine gesunde Entwicklung. Dein Garten wird es dir im nächsten Jahr mit voller Pracht danken.


Auch wenn es schwerfällt: Manche Pflanzen brauchen im Herbst einfach Ruhe. Gerade im September sind viele Gehölze empfindlich, weil sie sich auf den Winter vorbereiten oder schon die Blüten fürs nächste Jahr tragen. Wenn du Hortensien, Flieder, Magnolie, Zierkirsche oder Rhododendron jetzt schneidest, riskierst du nicht nur Frostschäden, sondern auch einen blütenarmen Frühling. Halte die Schere also besser zurück und genieße stattdessen die Vorfreude auf das kommende Jahr.

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