Dipladenia überwintern – so gelingt es Schritt für Schritt

aktualisiert am 22. Oktober 2025

Wenn die Tage kürzer werden und die Nächte kühler, stellen sich viele Hobbygärtner die gleiche Frage: Wie kann ich meine Dipladenia sicher überwintern, damit sie im nächsten Jahr wieder üppig blüht? In diesem Beitrag erfährst du, wann der richtige Zeitpunkt zum Einräumen ist, wie du sie pflegst und was du unbedingt vermeiden solltest.

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  • Die Dipladenia ist keine Zimmerpflanze, sondern stammt aus den Tropen Südamerikas. Sie liebt Sonne, hasst aber Frost.
  • Nur wenige Arten – wie die Mandevilla laxa – überstehen leichte Minusgrade. Alle anderen sind sehr frostempfindlich.
  • Eine überwinterte Pflanze blüht oft etwas später, zeigt aber kräftigere Triebe und mehr Blüten im Sommer.

Warum sich das Überwintern lohnt

Viele Gärtner kaufen im Frühjahr einfach eine neue Pflanze – doch wer schon einmal eine gut gewachsene Dipladenia hatte, weiß: Sie zu behalten lohnt sich. Die Pflanze hat ein stabiles Wurzelwerk, starke Triebe und entwickelt nach dem Winter meist schneller neue Blätter und Knospen. Außerdem sparst du dir Geld und kannst dich über eine Pflanze freuen, die jedes Jahr schöner wird.

Wenn du allerdings nur ein kleines oder schwaches Exemplar besitzt, kann sich der Aufwand weniger lohnen. In diesem Fall darfst du sie auch einfach als Saisonpflanze behandeln und dich nur über den Sommer an ihr erfreuen.


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Der richtige Zeitpunkt zum Einräumen

Der größte Fehler beim Überwintern ist es, zu lange zu warten. Sobald die Temperaturen nachts unter 10 °C sinken, wird es für die Dipladenia kritisch. Sie mag keine Kälte und reagiert empfindlich auf plötzliche Temperaturschwankungen.

Warte also nicht, bis der erste Frost angekündigt ist. Hol sie rechtzeitig ins Haus oder in ein geeignetes Winterquartier. Ein guter Merksatz lautet: Wenn du abends eine Jacke brauchst, braucht die Dipladenia ein Dach über dem Kopf.


Vorbereitung und Rückschnitt

Vor dem Einräumen solltest du deine Pflanze gründlich vorbereiten. Dazu gehört ein leichter Rückschnitt, um Platz zu sparen und das Wachstum im Frühjahr zu fördern. Schneide überlange Ranken etwas zurück und entferne welke oder beschädigte Blätter.

Trage dabei Handschuhe – beim Schneiden tritt ein milchiger Pflanzensaft aus, der Hautreizungen verursachen kann. Ein zu starker Rückschnitt ist nicht nötig, es reicht, wenn die Pflanze etwas kompakter wird.

Wer mag, kann den Rückschnitt auch erst im Frühjahr vornehmen. Dann verzögert sich die Blüte allerdings leicht, da die Dipladenia zunächst neue Triebe bilden muss.


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Das ideale Winterquartier

Im Gegensatz zu vielen Zimmerpflanzen braucht die Dipladenia im Winter keine warme Umgebung, sondern einen hellen, kühlen und frostfreien Platz. Das Ziel ist, die Pflanze in Ruhe zu halten, ohne sie austrocknen oder erfrieren zu lassen.

Hier eine kleine Übersicht der wichtigsten Bedingungen:

KriteriumEmpfehlung
Temperatur8–12 °C, möglichst konstant
StandortHell, aber nicht in direkter Sonne
LuftfeuchtigkeitMäßig, regelmäßiges Lüften hilft
FrostfreiheitUnbedingt notwendig
Geeignete OrteWintergarten, unbeheizter Flur, heller Keller, frostfreies Gewächshaus

Vermeide zu warme Zimmer mit trockener Heizungsluft – das regt die Pflanze zu früh zum Wachstum an und schwächt sie. Ein heller, unbeheizter Raum ist ideal.

Nach dem Einräumen lohnt sich eine Kontrolle auf Schädlinge wie Schildläuse oder Spinnmilben. Diese sind in der warmen Wohnung oft unbemerkt aktiv und können der Pflanze während der Ruhephase schaden.


Pflege im Winterquartier

Im Winter braucht die Dipladenia kaum Pflege. Trotzdem gibt es ein paar wichtige Punkte, die du beachten solltest, um sie gesund zu halten.

Gießen

Während der Ruhezeit ist der Wasserbedarf stark reduziert. Gieße nur so viel, dass die Erde leicht feucht bleibt. Staunässe führt schnell zu Wurzelfäule. Wenn der Topf sehr trocken ist, kannst du etwas Wasser nachgießen, aber immer mit Fingerspitzengefühl.

Düngen

Auf Dünger solltest du komplett verzichten. Die Pflanze wächst in dieser Phase kaum und braucht keine zusätzlichen Nährstoffe. Erst im Frühjahr, wenn sie wieder austreibt, kannst du mit der Düngung beginnen.

Luft und Licht

Auch im Winter mag die Dipladenia frische Luft. Wenn möglich, lüfte regelmäßig, ohne dass Zugluft direkt auf die Pflanze trifft. Je heller der Standort, desto besser übersteht sie die Wintermonate.

Ein kleiner Tipp: Wenn der Raum sehr dunkel ist, kannst du eine Pflanzenlampe verwenden. Das hilft, den Blätterverlust zu reduzieren und den Austrieb im Frühling zu fördern.


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Wenn die Pflanze im Winter Blätter verliert

Viele Gärtner erschrecken, wenn die Dipladenia im Winterquartier Blätter verliert. Das ist meist kein Grund zur Sorge. Der Blattabwurf ist eine natürliche Reaktion auf die veränderten Lichtverhältnisse. Solange die Triebe gesund bleiben, treibt die Pflanze im Frühjahr wieder aus.

Achte aber darauf, dass die Erde nicht zu nass ist – das ist die häufigste Ursache für Fäulnis oder Schimmelbildung. Lieber etwas zu trocken als zu feucht.


Wieder ins Freie – der richtige Zeitpunkt

Im Frühjahr darf die Dipladenia wieder ins Freie, sobald die Nächte dauerhaft über 8 °C bleiben. Das ist meist Mitte bis Ende Mai der Fall. Stelle sie aber nicht sofort in die pralle Sonne, sonst drohen Sonnenbrand und Blattflecken.

Dipladenia im Topf mit roten Blüten auf Gartenbank
Dipladenia auf der Terrasse in voller Blüte

Gewöhne sie stattdessen langsam an die Außenbedingungen:
Ein paar Tage im Halbschatten, dann schrittweise in sonnigere Bereiche. Nach etwa einer Woche ist sie bereit, ihren Sommerplatz zu beziehen.

Danach kannst du auch wieder regelmäßig gießen und düngen. Mit einem hochwertigen Flüssigdünger alle zwei Wochen bleibt sie kräftig und blühfreudig.


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Welche Sorten lassen sich gut überwintern?

Nicht alle Dipladenien sind gleich empfindlich. Manche Sorten verzeihen kleine Temperaturschwankungen besser als andere. Die gängigsten Arten sind:

  • Mandevilla sanderi: Sehr beliebt, aber extrem frostempfindlich. Muss frostfrei stehen.
  • Mandevilla boliviensis: Etwas robuster, wächst kompakt, aber ebenfalls nicht winterhart.
  • Mandevilla laxa (Chilenischer Jasmin): Verträgt kurzzeitig bis etwa –5 °C, kann in milden Regionen mit Schutz draußen bleiben.

Wenn du also weißt, welche Sorte du hast, kannst du den Aufwand beim Überwintern besser einschätzen. Für die meisten lohnt sich das Einräumen – sie danken es dir mit üppigen Blüten im nächsten Sommer.


Häufige Fehler beim Überwintern

Viele Verluste entstehen nicht durch Frost, sondern durch falsche Pflege im Winter. Besonders häufig sind:

  1. Zu viel Wasser: Staunässe schadet den Wurzeln und führt zu Fäulnis.
  2. Zu hohe Temperaturen: In warmen Räumen treibt die Pflanze zu früh aus und schwächt sich selbst.
  3. Zu wenig Licht: Dunkle Keller oder geschlossene Garagen sind ungeeignet.
  4. Keine Kontrolle: Schädlinge breiten sich schnell aus, wenn man sie nicht bemerkt.

Ein kurzer Rundgang alle paar Wochen reicht, um diese Probleme zu vermeiden.


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Wenn die Dipladenia zu groß wird

Mit den Jahren kann eine Dipladenia beachtliche Größe erreichen. Wenn der Platz im Winterquartier knapp wird, kannst du sie umtopfen oder stärker zurückschneiden. Wichtig ist, dass genug gesunde Triebe übrig bleiben.

Nach dem Umtopfen solltest du allerdings sparsam gießen, damit sich die Wurzeln in der neuen Erde festigen können.


Zusammenfassung – So klappt’s mit dem Überwintern

Wenn du dir unsicher bist, wann und wie du vorgehen sollst, hilft dir diese kurze Übersicht. Sie fasst die wichtigsten Schritte zusammen:

  • Nachttemperaturen unter 10 °C → Pflanze ins Haus holen
  • Vorher Rückschnitt und Schädlingskontrolle durchführen
  • Heller, kühler Standort bei 8–12 °C
  • Gießen nur mäßig, Staunässe vermeiden
  • Kein Dünger im Winter
  • Regelmäßig lüften und Schädlinge prüfen
  • Im Mai wieder nach draußen stellen, schrittweise an Sonne gewöhnen

So bringst du deine Dipladenia sicher durch den Winter und sorgst dafür, dass sie im Sommer wieder voller Energie austreibt.


FAQ – Häufige Fragen

Kann ich meine Dipladenia im Haus überwintern, wenn es dort warm ist?
Besser nicht. In warmen Räumen verliert sie schnell Blätter und bildet schwache Triebe. Ein heller, kühler Raum ist besser geeignet.

Wann sollte ich wieder mit dem Düngen beginnen?
Erst im Frühjahr, sobald die Pflanze neue Triebe zeigt. Vorher ist Düngen überflüssig.

Meine Dipladenia hat im Winter braune Blätter – ist sie kaputt?
Nicht unbedingt. Meist handelt es sich um Reaktionen auf Lichtmangel oder trockene Luft. Schneide die braunen Stellen ab und überprüfe den Standort.


Mit etwas Aufmerksamkeit übersteht deine Dipladenia den Winter problemlos. Im nächsten Sommer dankt sie dir mit frischem Grün und einer leuchtenden Blütenfülle, die den Garten wieder in tropische Stimmung taucht.

Mehr zum Thema Überwinterung findest du in unserem umfassenden Ratgeber: Pflanzen überwintern.

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