aktualisiert am 11. Mai 2025
Ein Garten im Landhausstil hat etwas Zeitloses, fast schon Beruhigendes. Vielleicht stehst du gerade vor der Frage: Wie verwandle ich mein Stück Grün in so einen idyllischen Rückzugsort? Dann bist du hier genau richtig. In diesem Beitrag zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du deinen Garten im Landhausstil gestalten kannst – ganz ohne Stress und mit viel Herz.
Was zeichnet den Landhausstil im Garten eigentlich aus?
Bevor du loslegst, lohnt es sich, den Landhausstil etwas besser zu verstehen. Denn anders als ein klar strukturierter moderner Garten lebt der Landhausstil von Natürlichkeit, verspielten Elementen und einer gewissen Lässigkeit im Detail. Es muss nicht alles perfekt sein – im Gegenteil: Patina, wuchernde Stauden und ein bisschen Unordnung dürfen ruhig sein.
Ein typischer Landhausgarten erinnert oft an alte Bauerngärten, wo Rosen neben Lavendel wachsen, eine kleine Holzbank unter einem Apfelbaum steht und überall Insekten summen. Die Kombination aus Nutzgarten und Ziergarten, der Einsatz von Naturmaterialien und die Liebe zum Detail machen ihn so besonders.
Die wichtigsten Elemente eines Landhausgartens
Du brauchst keine Gartenlandschaftsplanung – aber ein paar grundlegende Elemente helfen dir, deinem Garten den gewünschten Stil zu verleihen. Ich erkläre dir, worauf es wirklich ankommt.
Wege und Einfassungen
Ein Garten im Landhausstil braucht keine schnurgeraden Wege. Viel stimmungsvoller sind geschwungene Pfade aus Naturstein, Klinker oder wassergebundener Wegedecke. Auch Rindenmulch kann schön aussehen – vor allem zwischen Beeten oder als Verbindung von Sitzplätzen.
Tipp aus dem Alltag: Ich habe in meinem Garten einen Weg aus unregelmäßigen Sandsteinplatten gelegt – das dauert etwas, aber das Ergebnis wirkt wie aus einem alten Gartenbuch.
Naturmaterialien: Holz, Stein, Eisen
Wenn du Möbel oder Deko auswählst, setze unbedingt auf natürliche, unbehandelte Materialien. Holzbänke, Rankgitter aus Eisen, alte Zinkwannen oder Steintöpfe bringen das typische Flair. Auch verwitterte Dinge haben ihren Platz: Eine alte Tür kann als Sichtschutz dienen, ein Rostelement als Blickfang.

Bepflanzung: Stauden, Kräuter und Rosen
Das Herzstück ist natürlich die Bepflanzung. Hier darf es üppig, duftend und ein bisschen wild zugehen. Ein Landhausgarten lebt von mehrjährigen Stauden, alten Rosensorten, Lavendel, Katzenminze, Salbei und natürlich auch ein paar essbaren Pflanzen wie Schnittlauch oder Erdbeeren.
Eine schöne Mischung bekommst du, wenn du in Etagen pflanzt: hohe Stauden nach hinten, niedrigere Kräuter nach vorne – so entsteht Tiefe und Struktur, ohne dass es zu streng wirkt.
Wie du deinen Garten Schritt für Schritt im Landhausstil gestaltest
Viele fragen mich: Muss ich den ganzen Garten neu machen? Nein! Du kannst auch schrittweise vorgehen und deinen Garten Stück für Stück in einen Ort verwandeln, der wie aus einem Landhausmagazin wirkt. Hier zeige ich dir, wie du das praktisch umsetzen kannst.
1. Zonen einteilen und Blickachsen schaffen
Auch wenn der Stil natürlich wirken soll – ein bisschen Planung hilft. Überleg dir zuerst, wo du Sitzplätze, Gemüsebeete oder eine kleine Wildblumenwiese unterbringen willst. Blickachsen, also gezielt gesetzte Sichtverbindungen, geben Struktur und machen den Garten spannender.
Zum Beispiel: Eine Bank unter einem Baum, auf die man vom Küchenfenster aus schaut. Oder ein Rosenbogen als Eingang zum hinteren Gartenteil.
2. Beetformen und Einfassungen gestalten
Beete sollten geschwungene Formen haben – streng rechteckig passt nicht so gut zum Landhausstil. Ich nehme oft den Gartenschlauch als „Skizzenhilfe“, um die Form auf dem Rasen zu legen. Als Beetumrandung eignen sich:
- Niedrige Buchsbaumhecken (klassisch, aber pflegeintensiv)
- Ziegelsteine oder Natursteine
- Weidengeflechte oder kleine Holzzäune
Diese Einfassungen geben deinen Beeten einen Rahmen und sorgen dafür, dass der Garten geordnet wirkt – auch wenn er bewusst üppig bepflanzt ist.
3. Sitzecken schaffen mit Charme
Ein gemütlicher Platz zum Verweilen gehört einfach dazu. Ob es eine Holzbank unter einem Apfelbaum ist, ein Tischchen mit Stühlen am Kräuterbeet oder ein romantischer Pavillon – der Sitzplatz sollte natürlich eingebunden sein und zum Bleiben einladen.
Setze auf unterschiedliche Plätze im Garten, je nach Tageszeit und Licht. In meinem Garten liebe ich den morgendlichen Kaffee an der Ostseite, abends zieht es mich zur Feuerschale auf die Terrasse.
Pflanzen für den Landhausgarten – meine Lieblingskombinationen
Wenn du beim Pflanzen unsicher bist, fang mit bewährten Kombinationen an. Sie bringen nicht nur optisch Harmonie, sondern sind auch insektenfreundlich und pflegeleicht.
Klassische Kombinationen für deinen Landhausgarten:
Kombination | Wirkung | Standort |
---|---|---|
Lavendel, Rose, Salbei | Duftet herrlich, mediterran | Sonnig, warm |
Phlox, Mädchenauge, Rittersporn | Romantisch, farbenfroh | Halbschattig bis sonnig |
Baldrian, Stockrose, Akelei | Natürlich, verspielt | Sonne bis Halbschatten |
Erdbeeren, Kamille, Ringelblume | Nutzwert mit Blütentraum | Beet oder Hochbeet |
Thymian, Oregano, Bohnenkraut | Aromatisch und robust | Trocken, sonnig |

Mit diesen Kombinationen hast du gleich ein Gefühl dafür, wie Pflanzen miteinander wirken können – sowohl farblich als auch vom Wuchs her.
Deko und Accessoires – mit Liebe zum Detail
Ein Landhausgarten lebt nicht nur von Pflanzen – auch kleine Details machen ihn besonders. Vielleicht hast du auf dem Dachboden oder beim Trödel schon passende Schätze entdeckt.
Typische Deko-Ideen, die gut zum Stil passen:
- Alte Emaillekannen als Pflanzgefäß
- Ein Rankgitter aus Schmiedeeisen
- Kleine Gartenschilder mit Kräuternamen
- Selbstgebaute Nistkästen oder Insektenhotels
- Gusseiserne Vogeltränken

Auch jahreszeitliche Deko wie Kürbisse im Herbst oder Weidenkugeln im Frühling bringen Stimmung. Wichtig ist, dass es nicht zu überladen wirkt – lieber wenige, stimmige Akzente.
Typische Fehler vermeiden – damit dein Landhausgarten stimmig bleibt
Gerade wenn man voller Elan loslegt, passieren schnell kleine Stilbrüche. Vielleicht hast du auch schon mal moderne Solarleuchten gekauft – die wirken im Landhausgarten leider oft wie ein Fremdkörper.
Achte auf diese Punkte:
- Verzichte auf grelle Farben und Kunststoffe.
- Bleib in einer Farbwelt – z. B. Pastelltöne oder Naturfarben.
- Nicht alles gleichzeitig umgestalten. Lieber Schritt für Schritt und bewusst.
- Wähle Pflanzen, die zum Standort passen. So sparst du Pflegeaufwand.
FAQ – Häufige Fragen zum Landhausgarten
Wie pflegeintensiv ist ein Landhausgarten?
Ein Landhausgarten ist weniger arbeitsintensiv, als viele denken – wenn du auf robuste, mehrjährige Pflanzen setzt. Der Aufwand liegt eher im Anfang, wenn Beete angelegt und Wege gebaut werden.
Welche Farben passen zum Landhausstil?
Typisch sind sanfte Töne wie Rosa, Weiß, Blau oder Creme. Kräftige Farben wie Rot und Gelb können vereinzelt Akzente setzen – sollten aber nicht dominieren.
Kann ich auch auf kleinem Raum einen Landhausgarten gestalten?
Ja! Selbst auf Terrasse oder Balkon kannst du mit Zinkwannen, Hochbeeten und Rankpflanzen viel erreichen. Wichtig ist die Gestaltung in kleinen Themeninseln.
Checkliste: So gestaltest du deinen Garten im Landhausstil
- Wege mit Naturmaterialien anlegen (z. B. Klinker, Kies oder Naturstein)
- Geschwungene Beete gestalten mit Stauden, Kräutern und Rosen
- Beeteinfassungen aus Holz, Stein oder Buchs wählen
- Natürliche Sitzplätze mit Holzbank oder Pavillon einplanen
- Deko aus alten Materialien einbauen – Zink, Eisen, Holz
- Romantische Pflanzkombinationen wählen – mehrjährig und bienenfreundlich
- Jahreszeitlich dekorieren, aber nicht überladen
- Einheitlicher Stil: Farben, Materialien und Formen bewusst auswählen
Wenn du beim Umgestalten deines Gartens im Landhausstil dranbleibst und dich nicht stressen lässt, wird Stück für Stück etwas ganz Besonderes entstehen. Und das Beste: Es ist dein eigener Wohlfühlort – ganz persönlich und mit Liebe gestaltet.