aktualisiert am 15. September 2025
Der Herbst ist da, und mit ihm kommt die Frage auf, welche Gehölze im Garten nun zurückgeschnitten werden sollten. Oft herrscht Unsicherheit, denn nicht jede Pflanze verträgt einen Schnitt im Herbst, und manche danken es dir sogar, wenn du jetzt zur Schere greifst. Mit dem richtigen Zeitpunkt und etwas Wissen bringst du deine Sträucher, Hecken und Bäume gut durch die kalte Jahreszeit und sicherst dir einen gesunden Start ins nächste Frühjahr.
Warum der Gehölzschnitt im Herbst sinnvoll ist
Im Herbst befinden sich viele Gehölze in einer natürlichen Ruhephase. Das Wachstum verlangsamt sich, Blätter fallen ab, und die Pflanze konzentriert ihre Energie auf die Wurzeln. Ein Schnitt in dieser Zeit kann also helfen, altes Holz zu entfernen, die Krone auszulichten und Krankheiten vorzubeugen. Gleichzeitig erleichtert ein Herbstschnitt den Start ins kommende Jahr, da die Pflanze mit neuer Kraft austreiben kann.
Natürlich solltest du beachten, dass nicht alle Gehölze im Herbst geschnitten werden dürfen. Manche Pflanzen treiben erst im Frühjahr wieder neu aus, und ein Schnitt im Herbst könnte ihre Blütenbildung verhindern. Umso wichtiger ist es, genau zu wissen, welche Arten jetzt dran sind.
Welche Gehölze du im Herbst schneiden solltest
Es gibt eine Reihe von Gehölzen, bei denen ein Schnitt im Herbst nicht nur möglich, sondern auch empfehlenswert ist. Besonders handelt es sich um Sträucher, die im Sommer geblüht haben, oder um Hecken, die regelmäßig in Form gehalten werden müssen.
Damit du eine klare Übersicht hast, findest du hier eine Tabelle mit den wichtigsten Gehölzen für den Herbstschnitt:
| Gehölz | Grund für den Schnitt | Tipp zur Durchführung |
|---|---|---|
| Sommerblühende Sträucher (z. B. Hibiskus) | Entfernen verblühter Triebe, Förderung neuer Blüten | Rückschnitt um 1/3 |
| Hecken wie Liguster oder Hainbuche | Form halten, Verdichtung fördern | Nur leicht stutzen, kein Radikalschnitt |
| Obstgehölze (Apfel, Birne, Pflaume) | Entfernen kranker und abgestorbener Äste | Luftige Krone schaffen |
| Ziersträucher wie Forsythie oder Weigelie | Auslichten nach dem Sommer | Alte Triebe an der Basis entfernen |
| Rosensträucher | Vorbereitung auf den Winter, Krankheiten vorbeugen | Einkürzen auf halbe Höhe |
Nach der Tabelle wird deutlich: Der Herbstschnitt ist vor allem ein Pflegeschnitt. Es geht nicht darum, die Pflanzen stark zurückzunehmen, sondern darum, Ordnung zu schaffen und sie gesund durch die Wintermonate zu bringen.
Der richtige Zeitpunkt im Herbst
Viele fragen sich: Wann ist im Herbst die beste Zeit zum Schneiden? Grundsätzlich solltest du warten, bis die Temperaturen nicht mehr zu heiß sind, aber auch noch kein starker Frost herrscht. Typisch sind die Monate September und Oktober, je nach Witterung auch noch der November.
Achte dabei darauf, dass der Schnitt an einem trockenen Tag erfolgt. Nasses Holz neigt dazu, Pilzkrankheiten schneller aufzunehmen, und die Schnittstellen verheilen langsamer. Ein klarer, sonniger Herbsttag eignet sich daher am besten.
So gehst du beim Gehölzschnitt im Herbst vor
Der Ablauf ist bei fast allen Gehölzen ähnlich, auch wenn die Details je nach Pflanze variieren. Zunächst beginnst du mit einem kritischen Blick auf die Pflanze: Welche Äste sind abgestorben, beschädigt oder von Krankheiten befallen? Diese solltest du als Erstes entfernen. Danach widmest du dich dem Auslichten, indem du überkreuzende oder nach innen wachsende Zweige entfernst.
Besonders wichtig: Schneide immer direkt oberhalb einer Knospe oder Verzweigung. So vermeidest du, dass lange Stummel zurückbleiben, die nur unnötig Energie kosten. Verwende eine saubere, scharfe Schere, um glatte Schnittflächen zu erzielen. Das verringert das Risiko von Infektionen und macht den Pflanzen den Heilungsprozess leichter.
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Häufige Fehler beim Gehölzschnitt im Herbst
Nicht jeder Schnitt tut den Pflanzen gut. Viele Gärtner neigen dazu, im Herbst zu viel auf einmal wegzuschneiden. Ein Radikalschnitt ist jedoch meist kontraproduktiv. Die Pflanze benötigt ihre Struktur, um den Winter gut zu überstehen. Ein starker Rückschnitt kann dazu führen, dass sie Frostschäden erleidet oder im Frühjahr nur spärlich austreibt.
Ein weiterer Fehler: Gehölze schneiden, die im Frühjahr blühen. Dazu gehören etwa Flieder, Magnolien oder Zierkirschen. Schneidest du sie im Herbst, entfernst du die Knospen für die nächste Saison. Das Ergebnis: keine Blüte im Frühjahr. Hier ist Geduld gefragt – diese Arten schneidest du besser direkt nach der Blüte.
Tipps für Obstgehölze
Obstbäume sind im Herbst ein besonderes Thema. Ein leichter Schnitt kann helfen, die Krone zu lichten und die Bäume widerstandsfähiger gegen Krankheiten zu machen. Entferne vor allem alte, kranke oder abgestorbene Äste. Achte darauf, dass die Krone luftig bleibt, damit Sonnenlicht und Luft zirkulieren können. Das wirkt sich direkt auf die Ernte im kommenden Jahr aus.
Bei jüngeren Obstbäumen solltest du vorsichtiger vorgehen. Sie benötigen die Energie zum Aufbau, daher reicht hier ein minimaler Pflegeschnitt. Ältere Bäume dagegen profitieren von einem regelmäßigen Auslichten.
Rosen im Herbst zurückschneiden
Rosen sind eine besondere Gruppe, die im Herbst definitiv Aufmerksamkeit verdient. Nach der Blüte im Sommer kannst du verblühte Triebe einkürzen und die Sträucher auf etwa die Hälfte zurückschneiden. Damit verhinderst du, dass lange Triebe im Winter durch Schnee abbrechen. Außerdem reduzierst du das Risiko von Pilzkrankheiten.
Im Frühjahr folgt dann der eigentliche, stärkere Rückschnitt. Der Herbstschnitt ist also eher eine Vorbereitung – er sorgt dafür, dass deine Rosen gesund und robust in die kalte Jahreszeit gehen.
Heckenpflege im Herbst
Auch Hecken gehören zu den Klassikern, die im Herbst noch einmal in Form gebracht werden können. Besonders Liguster, Hainbuche und Thuja vertragen einen leichten Rückschnitt, der die Hecke gleichmäßig und ordentlich aussehen lässt. Wichtig ist, dass du hier keine radikalen Maßnahmen ergreifst, sondern nur kleine Korrekturen vornimmst.
Denke daran, dass im Herbst bereits viele Tiere auf der Suche nach Winterquartieren sind. Kontrolliere deine Hecke also vorher und achte darauf, keine Nester oder Unterschlüpfe zu zerstören.
Praktische Tipps für den Gehölzschnitt
Bevor du die Schere ansetzt, lohnt sich ein kurzer Blick auf das Werkzeug. Eine scharfe Schere oder Säge ist das A und O. Reinige die Klingen am besten vorher mit etwas Alkohol, um Keime und Pilzsporen zu entfernen. Auch nach dem Schnitt solltest du dein Werkzeug säubern – so beugst du Krankheiten vor.
Besonders bei dickeren Ästen kann es sinnvoll sein, die Schnittstelle mit einem speziellen Wundverschlussmittel zu behandeln. Das ist nicht immer nötig, schützt aber bei frostempfindlichen Gehölzen zusätzlich.
Welche Gehölze du im Herbst besser nicht schneidest
Neben den Pflanzen, die von einem Herbstschnitt profitieren, gibt es auch Arten, bei denen du lieber warten solltest. Frühblüher wie Flieder, Forsythie oder Zierkirsche tragen ihre Blütenanlagen bereits im Herbst. Ein Schnitt würde bedeuten, dass du genau diese Knospen entfernst und damit die Blüte im Frühjahr ausfällt.
Auch immergrüne Gehölze wie Rhododendron oder Kirschlorbeer solltest du im Herbst möglichst in Ruhe lassen. Sie reagieren empfindlich auf Frostschäden, wenn sie frisch geschnitten wurden.
FAQ – Häufige Fragen zum Gehölzschnitt im Herbst
Welche Werkzeuge brauche ich für den Herbstschnitt?
Eine scharfe Gartenschere für dünnere Triebe und eine Astsäge für dickere Äste reichen meist aus. Achte auf saubere Klingen, um Krankheiten vorzubeugen.
Kann ich meine Hecke im Herbst stark zurückschneiden?
Nein, im Herbst solltest du nur leicht korrigieren. Ein Radikalschnitt gehört ins Frühjahr, wenn die Pflanzen wieder austreiben können.
Muss ich Schnittstellen mit Wundverschlussmittel behandeln?
Nicht zwingend, aber bei dicken Ästen oder frostempfindlichen Gehölzen ist es sinnvoll. So verhinderst du, dass Frost oder Pilze eindringen.
Checkliste: Gehölzschnitt im Herbst
Damit du den Überblick behältst, findest du hier eine kurze Checkliste mit den wichtigsten Punkten für den Herbstschnitt:
- Nur geeignete Gehölze schneiden (Sommerblüher, Rosen, Hecken, Obstgehölze)
- Frühblüher und empfindliche Arten im Herbst nicht schneiden
- An einem trockenen, frostfreien Tag arbeiten
- Abgestorbene, kranke und überkreuzende Triebe entfernen
- Rosen auf etwa halbe Höhe einkürzen
- Werkzeug scharf und sauber halten, bei Bedarf Wundverschlussmittel verwenden
Wenn du diese Punkte beachtest, bist du bestens vorbereitet, um deine Gehölze gesund und gepflegt durch den Herbst zu bringen. Mit einem gezielten Schnitt sorgst du für einen vitalen Start ins nächste Jahr – und dein Garten dankt es dir mit kräftigem Wachstum und reicher Blüte.
Ein gut geplanter Gehölzschnitt im Herbst bringt Ordnung in den Garten, stärkt die Pflanzen und sorgt für einen gesunden Start ins nächste Jahr. Wenn du weißt, welche Gehölze jetzt dran sind und welche besser warten sollten, sparst du dir viel Ärger und sicherst dir im Frühjahr eine volle Blüte und kräftiges Wachstum.

