aktualisiert am 23. Mai 2025
Wenn Rhododendren nicht so recht wachsen wollen, die Knospen braun werden oder die Blätter hängen – dann bist du nicht allein. Viele Gartenfreunde lieben diese blühfreudigen Sträucher, scheitern aber an den besonderen Ansprüchen. In diesem Beitrag zeige ich dir ganz genau, worauf es beim Rhododendron pflanzen und pflegen ankommt – verständlich, praxisnah und mit Tipps, die du direkt umsetzen kannst.
Der richtige Standort für deinen Rhododendron
Bevor du zur Schaufel greifst, solltest du dir überlegen, wo der Rhododendron in deinem Garten gut gedeiht. Diese Pflanzen stammen ursprünglich aus waldigen Regionen mit sauren Böden – und genau das solltest du nachahmen.
Ein idealer Standort ist:
- halbschattig, also mit Sonne am Vormittag oder Spätnachmittag
- windgeschützt, z. B. am Rand einer Hecke oder unter lichten Bäumen
- nicht zu trocken, aber mit guter Drainage

Staunässe ist ein echter Feind, genauso wie volle Mittagssonne. Wenn du also einen Platz findest, der an einen lichten Wald erinnert, hast du schon viel richtig gemacht.
Der passende Boden: sauer und locker muss er sein
Ein häufiger Grund für kümmernden Rhododendron ist der falsche Boden. Normale Gartenerde ist oft zu kalkhaltig und verdichtet – und das mag der Rhododendron gar nicht. Seine feinen Wurzeln brauchen Luft, Feuchtigkeit und vor allem einen sauren pH-Wert zwischen 4,5 und 5,5.
Wenn du dir unsicher bist, kannst du mit einem einfachen Bodentest-Set den pH-Wert prüfen.
- Einfache pH-Wert Bestimmung: Optimal zur Ermittlung des pH-Wertes von Kulturböden und…
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Wenn dein Boden zu schwer oder zu basisch ist, hilft oft nur eine Pflanzgrube mit Rhododendronerde. Diese Spezialerde bekommst du in jedem Gartencenter. Sie ist locker, durchlässig und bereits leicht sauer vorgedüngt.
Rhododendron richtig pflanzen: Schritt für Schritt
Sobald der Standort passt, geht’s ans Pflanzen. Idealer Zeitpunkt ist Frühjahr (April/Mai) oder Herbst (September/Oktober), wenn es weder zu heiß noch zu kalt ist.
Hier eine kleine Anleitung – aber lies bitte erst weiter, bevor du loslegst:
So pflanzt du deinen Rhododendron richtig:
- Pflanzloch ausheben, etwa doppelt so breit wie der Wurzelballen
- Boden tiefgründig lockern, ggf. Sand oder Rindenhumus untermischen
- Rhododendronerde einfüllen, sodass der Ballen leicht erhöht liegt
- Wurzelballen leicht aufrauen, das fördert die Verwurzelung
- Pflanze einsetzen und seitlich gut mit Erde auffüllen
- Kräftig angießen, aber keine Staunässe erzeugen
- Mulchschicht auftragen – z. B. aus Rindenmulch oder Laub
Nach dem Pflanzen solltest du regelmäßig gießen, besonders in den ersten Wochen. Der Boden darf nicht austrocknen, aber auch nicht nass bleiben.
Pflegeleicht ist der Rhododendron nur mit dem richtigen Gießverhalten
Einer der häufigsten Pflegefehler ist zu wenig oder falsches Gießen. Rhododendren haben flache Wurzeln, das heißt: Trocknet die obere Bodenschicht aus, leidet die Pflanze schnell. Im Sommer solltest du also regelmäßig gießen, aber möglichst mit regen- oder kalkarmem Wasser. Leitungswasser mit viel Kalk kann auf Dauer den pH-Wert anheben – und das verträgt der Rhododendron nicht gut.
Besonders wichtig: Gieße nicht direkt auf die Blätter, sondern im Wurzelbereich. Eine Mulchschicht hält zusätzlich die Feuchtigkeit im Boden.
Düngen – wann, wie und womit?
Viele Gartenfreunde fragen sich: Muss ich den Rhododendron überhaupt düngen? Die Antwort ist: Ja – aber nicht zu viel und nicht mit jedem Dünger.
Ideal ist ein spezialisierter Rhododendron- oder Moorbeetdünger, der auf die Bedürfnisse abgestimmt ist. Du kannst alternativ auch gut verrotteten Laubkompost oder Hornspäne verwenden.
- Für alle kalkempfindlichen Gartenpflanzen
- Ideal auch für Azaleen und Eriken
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Richtige Düngezeiten:
- Ende März/Anfang April: erste Düngung für den Austrieb
- Juni (nach der Blüte): zweite Düngung zur Stärkung
Später im Jahr solltest du nicht mehr düngen, damit die Triebe gut ausreifen und winterfest werden.
Rhododendron schneiden – ja oder nein?
Rhododendren sind schnittverträglich, brauchen aber nicht jedes Jahr einen Rückschnitt. Nur wenn sie zu groß werden oder verkahlen, lohnt sich ein beherzter Schnitt.
Was du beim Schneiden beachten solltest:
- Direkt nach der Blüte schneiden, damit sich neue Knospen bilden können
- Alte Blüten ausbrechen, das fördert die Kraft für den Neuaustrieb
- Tote, kranke oder störende Äste entfernen
- Nicht ins alte Holz schneiden, da dort keine neuen Triebe entstehen
Ein leichter Formschnitt reicht meist aus. Wenn du radikal zurückschneiden musst, mach das im zeitigen Frühjahr, bevor der Austrieb beginnt.
Tipp: Eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung findest du auch hier:
👉 Rhododendron richtig schneiden – Anleitung & Praxis-Tipps
Typische Probleme – und was du dagegen tun kannst
Auch wenn der Rhododendron gut gepflegt wird, können manchmal Probleme auftreten. Viele lassen sich mit einem Blick erkennen – und oft auch schnell beheben.
Problem | Ursache | Lösung |
---|---|---|
Gelbe Blätter | Nährstoffmangel oder zu hoher pH-Wert | pH-Wert prüfen, mit Rhododendrondünger nachhelfen |
Braune Knospen | Knospenbräune (Pilz) | Knospen abschneiden und im Restmüll entsorgen |
Hängende Blätter | Wassermangel oder Wurzelfäule | Boden prüfen, ggf. Drainage verbessern |
Keine Blüte im Frühjahr | Später Rückschnitt oder zu wenig Licht | Blühtriebe schonend behandeln, Standort prüfen |
Wenn dein Rhododendron also „nicht will“, lohnt sich ein genauer Blick – mit etwas Erfahrung lassen sich die meisten Ursachen gut eingrenzen.
Rhododendron im Winter schützen
Auch wenn viele Rhododendron-Sorten winterhart sind, freuen sie sich über einen kleinen Schutz. Besonders Spätfröste und Wintersonne können die Blätter schädigen.
Mulche im Herbst erneut, das schützt die Wurzeln. Und wenn’s knackig kalt wird: Decke junge Pflanzen mit einem Vlies oder Tannenreisig ab. In sehr trockenen Wintern kann auch ein kleiner Schluck Wasser helfen – an frostfreien Tagen natürlich.
Wann lohnt sich das Umpflanzen?
Manchmal stellt man fest: Der Rhododendron steht einfach am falschen Ort. Zu dunkel, zu sonnig, zu trocken – dann kannst du ihn auch nachträglich umsetzen. Ideale Zeitpunkte sind Frühjahr oder Herbst.

Beim Umpflanzen immer großzügig ausgraben, damit möglichst viele Feinwurzeln erhalten bleiben. Und: Nach dem Umpflanzen gut angießen und den Boden frisch mit Rhododendronerde aufbereiten. Dann erholt sich die Pflanze meist schnell.
FAQ: Häufige Fragen zum Rhododendron
Wann ist die beste Pflanzzeit für Rhododendron?
Die besten Zeiträume sind das Frühjahr (April/Mai) und der Herbst (September/Oktober). Dann ist der Boden feucht, aber nicht zu nass, und die Pflanze kann sich gut einwurzeln.
Kann ich Rhododendron auch in Töpfe pflanzen?
Ja, solange du große Kübel verwendest und auf sauren Boden achtest. Achte auch im Topf auf gute Drainage und regelmäßiges Gießen mit kalkarmem Wasser.
Warum blüht mein Rhododendron nicht?
Häufige Gründe sind falscher Standort, Rückschnitt zur falschen Zeit oder Nährstoffmangel. Prüfe Lichtverhältnisse und Düngeverhalten – meist liegt dort die Ursache.
Wenn du diese Tipps beherzigst, wirst du lange Freude an deinem Rhododendron haben – und dein Garten bekommt einen farbenfrohen, immergrünen Hingucker.
🎧 Dieses Thema und viele weitere Gartentipps findest du auch zum Hören – im Garten-Podcast von Geheimnisse des Gartens.