aktualisiert am 25. Oktober 2025
Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, steht jeder Hobbygärtner vor der gleichen Frage: Wie übersteht der Orangenbaum den Winter? Schließlich stammt die Pflanze aus dem sonnigen Süden und ist alles andere als frosthart. Aber keine Sorge – mit der richtigen Vorbereitung und ein wenig Pflege kannst du deinen Orangenbaum problemlos durch die kalte Jahreszeit bringen.
- Orangenbäume vertragen keinen Frost: Bereits Temperaturen unter 5 °C können die Wurzeln schädigen.
- Ein heller Standort ist entscheidend: Ohne ausreichend Licht wirft der Baum schnell seine Blätter ab.
- Winterruhe statt Wachstum: Im Winter stellt der Orangenbaum sein Wachstum fast vollständig ein – und das ist völlig normal.
Wann sollte der Orangenbaum ins Winterquartier?
Der richtige Zeitpunkt ist entscheidend. Sobald die Nachttemperaturen dauerhaft unter 8 °C fallen, sollte der Orangenbaum eingeräumt werden. Oft ist das im Oktober oder spätestens Anfang November der Fall. Zu frühes Einwintern ist allerdings auch keine gute Idee, denn der Baum genießt die frische Luft und das Tageslicht im Herbst. Lass ihn also so lange wie möglich draußen, aber bevor der erste Frost kommt, muss er rein.
Ein häufiger Fehler ist, den Baum bei plötzlich einsetzendem Frost noch draußen zu lassen. Selbst eine einzige Nacht mit Minusgraden kann die Blätter und Triebe stark schädigen. Wenn du unsicher bist, stelle den Baum über Nacht lieber kurz in die Garage oder unter ein Vordach.
Die richtige Temperatur beim Überwintern
Orangenbäume brauchen es kühl, aber nicht kalt. Ideal sind Temperaturen zwischen 5 und 12 °C. In diesem Bereich bleibt der Stoffwechsel aktiv, ohne dass der Baum austreibt. Wird es wärmer, etwa in einer beheizten Wohnung, verliert der Orangenbaum schnell seine Balance zwischen Licht, Wärme und Feuchtigkeit – das führt oft zu Blattverlust oder Schädlingsbefall.
Hier eine kleine Übersicht über geeignete Winterquartiere und ihre optimalen Bedingungen:
| Standort | Temperaturbereich | Lichtbedarf | Eignung |
|---|---|---|---|
| Heller Keller | 5–10 °C | mittel bis hell | sehr gut |
| Garage mit Fenster | 6–12 °C | hell bis halbschattig | gut |
| Wintergarten | 8–15 °C | sehr hell | ideal |
| Kühle Wohnungsecke | 12–18 °C | hell | nur kurzfristig geeignet |
| Balkon (überdacht) | >5 °C, frostfrei | sonnig bis hell | nur bei mildem Winter |
Wenn du also keinen Wintergarten hast, eignet sich auch ein kühler, heller Kellerraum oder eine Garage mit Fenster wunderbar. Hauptsache, der Baum steht frostfrei und bekommt etwas Licht.
Orangenbaum in der Wohnung überwintern – geht das?
Ja, aber es ist nicht optimal. In beheizten Räumen ist die Luft oft zu trocken und das Licht zu schwach. Wenn du den Orangenbaum in der Wohnung überwintern willst, solltest du ihm einen besonders hellen Platz am Südfenster geben und die Luftfeuchtigkeit regelmäßig erhöhen – etwa durch eine mit Wasser gefüllte Schale neben dem Topf oder einen Luftbefeuchter.
Gieße sparsam, denn zu viel Wasser bei wenig Licht führt schnell zu Wurzelfäule. Wenn du merkst, dass der Baum Blätter verliert, liegt das meist an Lichtmangel, nicht an Wassermangel. Eine Pflanzenlampe kann in dieser Zeit Wunder wirken.
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Orangenbaum im Keller überwintern – worauf du achten musst
Ein Keller kann ein sehr guter Ort sein, wenn er hell, kühl und frostfrei ist. Ideal ist eine Temperatur zwischen 6 und 10 °C. Hat dein Keller ein Fenster, ist das perfekt. Ohne Fenster ist es dagegen problematisch, da dem Orangenbaum dann schlicht das Licht fehlt.

In einem dunklen Keller ohne Tageslicht verliert der Baum fast alle Blätter, treibt aber im Frühjahr meist wieder aus. Um das zu vermeiden, kannst du mit Pflanzenlampen arbeiten. Achte darauf, dass sie täglich 8 bis 10 Stunden eingeschaltet sind, am besten über eine Zeitschaltuhr gesteuert.
Auch im Keller gilt: nur mäßig gießen, niemals düngen und regelmäßig auf Schädlinge achten. Zu hohe Luftfeuchtigkeit kann Schimmel fördern – daher gelegentlich kurz lüften.
Wenn du alles richtig machst, ist der Keller eines der sichersten Winterquartiere überhaupt, weil die Temperaturen dort besonders konstant bleiben.
Orangenbaum in der Garage überwintern – geht das wirklich?
Ja, eine Garage kann ein überraschend guter Platz sein – wenn sie frostfrei und hell genug ist. Viele Garagen haben ein Fenster oder Oberlicht, was ausreicht, um den Baum in der Winterruhe zu halten.

Die Temperatur sollte zwischen 5 und 12 °C liegen. Kühler darf es nicht werden, sonst gefrieren die Wurzeln. Wenn du dir unsicher bist, kannst du ein kleines Thermometer hineinstellen. Fällt die Temperatur unter 4 °C, decke den Topf zusätzlich mit einer Vlieshaube oder Kokosmatte ab.
Achte darauf, dass der Baum nicht direkt auf dem kalten Boden steht. Eine einfache Holzpalette oder Styroporplatte darunter isoliert die Wurzeln gut. Gießen solltest du nur alle paar Wochen – gerade so viel, dass die Erde leicht feucht bleibt.
Wenn du im Frühjahr die Garage wieder häufiger nutzt, gewöhne den Baum langsam an mehr Licht, bevor du ihn nach draußen stellst. Direkt in die Sonne sollte er nicht, sonst bekommt er Sonnenbrand auf den Blättern.
Darf der Orangenbaum auf dem Balkon bleiben?
Nur bedingt. Auf einem geschützten Balkon, der nach Süden ausgerichtet ist und nicht unter 5 °C fällt, kann der Orangenbaum zeitweise draußen stehen bleiben. Du solltest ihn aber in frostigen Nächten unbedingt abdecken oder kurzfristig hineinholen.
Eine isolierende Topfunterlage, zum Beispiel aus Styropor, schützt die Wurzeln. Außerdem kannst du den Topf mit einer Kokosmatte oder Vliesfolie umwickeln. Trotzdem gilt: Dauerhaft draußen überwintern ist in Deutschland nur in sehr milden Regionen möglich – etwa am Bodensee oder im Rheinland.
Orangenbaum zurückschneiden – ja oder nein?
Vor dem Einwintern genügt meist ein leichter Rückschnitt, um abgestorbene oder zu lange Triebe zu entfernen. Ein radikaler Rückschnitt sollte jedoch erst im Frühjahr erfolgen, wenn der Baum wieder austreibt. Dann kannst du ihn gezielt in Form bringen.
Im Winterquartier geht es vor allem darum, Kronenpflege und Luftzirkulation zu erhalten. Entferne alle vertrockneten Blätter und halte den Baum luftig, damit sich keine Schimmelsporen bilden.
Warum verliert der Orangenbaum im Winter Blätter?
Das ist eine der häufigsten Fragen – und meistens kein Grund zur Panik. Der Orangenbaum verliert Blätter, wenn Temperatur, Licht und Wasser nicht im Gleichgewicht sind. Typische Ursachen sind:
- zu wenig Licht (häufigster Grund)
- zu warme Umgebung (über 15 °C)
- zu viel oder zu wenig Wasser
- trockene Heizungsluft
Blattverlust ist also ein Signal, dass sich der Baum an neue Bedingungen anpassen muss. Wenn du für mehr Licht sorgst und die Temperatur leicht senkst, stabilisiert sich der Baum meist von selbst wieder.
Gießen und Düngen im Winter
Im Winter braucht der Orangenbaum deutlich weniger Wasser. Die Erde sollte zwischen den Wassergaben leicht antrocknen, aber nie völlig austrocknen. Verwende am besten zimmerwarmes, kalkarmes Wasser.
Düngen ist in dieser Zeit nicht nötig, da der Baum sich in der Ruhephase befindet. Erst ab März, wenn er wieder neue Triebe bildet, kannst du langsam mit dem Düngen beginnen.
Lüften und Pflege im Winterquartier
Auch wenn der Baum ruht, braucht er frische Luft. Lüfte den Raum regelmäßig, aber vermeide Zugluft. Kontrolliere außerdem wöchentlich auf Schädlinge wie Spinnmilben oder Schildläuse – sie lieben trockene Winterluft. Ein sanftes Abbrausen der Blätter oder ein feuchtes Tuch helfen, die Pflanze sauber zu halten.
Wenn du siehst, dass der Baum im Februar erste Knospen bildet, kannst du ihn schrittweise an wärmere Temperaturen gewöhnen. Stelle ihn zunächst heller, dann etwas wärmer, und im April darf er wieder nach draußen.
FAQ – Häufige Fragen zum Überwintern von Orangenbäumen
Wie viel Minusgrade hält ein Orangenbaum aus?
Ein Orangenbaum ist nicht frosthart. Temperaturen unter 0 °C schädigen bereits die Blätter und Wurzeln. Kurzzeitig verträgt er höchstens bis –2 °C, doch schon das kann zu Frostschäden führen. Spätestens bei 5 bis 8 °C solltest du ihn ins Haus holen, um Erfrierungen zu vermeiden.
Kann der Zitrusbaum im Wohnzimmer überwintern?
Das ist möglich, aber nicht ideal. Im Wohnzimmer ist es meist zu warm und zu trocken. Wenn du keine Alternative hast, stelle ihn ans hellste Südfenster und sorge mit einem Luftbefeuchter oder einer Wasserschale für ausreichend Luftfeuchtigkeit.
Wie oft soll man einen Orangenbaum im Winter gießen?
Im Winter braucht der Orangenbaum nur sehr wenig Wasser. Gieße erst, wenn die oberste Erdschicht leicht angetrocknet ist. Je nach Standort reicht das meist alle zwei bis drei Wochen.
Checkliste: Orangenbaum richtig überwintern
Vor dem Einwintern:
- Ab Mitte Oktober Temperaturentwicklung beobachten
- Baum auf Schädlinge prüfen und leicht zurückschneiden
- Geeigneten, hellen, kühlen Standort vorbereiten
Während des Winters:
- Gießmenge stark reduzieren
- Kein Dünger verwenden
- Auf ausreichend Licht und frische Luft achten
- Regelmäßig auf Schädlinge kontrollieren
Im Frühjahr:
- Langsam an Wärme und Sonne gewöhnen
- Ab März wieder düngen
- Erst nach den Eisheiligen dauerhaft ins Freie stellen
Orangenbaum überwintern leicht gemacht
Wenn du einmal verstanden hast, was der Orangenbaum im Winter braucht, ist das Überwintern kein Hexenwerk. Die wichtigsten Punkte sind ein kühler, heller Standort, mäßiges Gießen und kein Dünger. Beobachte deinen Baum, reagiere auf Blattverlust mit mehr Licht – und du wirst im nächsten Sommer wieder gesunde, sattgrüne Blätter und vielleicht sogar Früchte genießen.
Mehr zum Thema Überwinterung findest du in unserem umfassenden Ratgeber: Pflanzen überwintern.

