Orchideen düngen – Dosierung, Tipps & Fehler vermeiden

aktualisiert am 29. Juni 2025

Orchideen gehören zu den beliebtesten Zimmerpflanzen – und das völlig zu Recht. Ihre exotische Eleganz zieht alle Blicke auf sich. Doch spätestens, wenn die Blüten ausbleiben oder die Blätter schlaff wirken, kommt die Frage auf: Mache ich beim Düngen etwas falsch? Genau da setzen wir heute an. In diesem Beitrag erfährst du alles, was du über das richtige Düngen von Orchideen wissen musst – ganz ohne Fachchinesisch, sondern so, wie wir Gärtner eben reden.

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Warum Orchideen eine besondere Düngung brauchen

Wenn du schon länger Orchideen pflegst, weißt du sicher: Diese Pflanzen ticken anders als viele andere Zimmergrünlinge. Das liegt vor allem an ihrer Herkunft. Viele Orchideen – wie die beliebte Phalaenopsis – wachsen in der Natur nicht im Boden, sondern als Epiphyten auf Bäumen. Ihre Wurzeln hängen frei in der Luft und nehmen Wasser und Nährstoffe aus Regen und Luftfeuchtigkeit auf.

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Diese Lebensweise bringt einen entscheidenden Punkt mit sich: Orchideen sind an nährstoffarme Bedingungen angepasst. Zu viel Dünger kann ihnen schnell mehr schaden als nützen. Trotzdem brauchen sie in der Wohnung regelmäßig Nahrung – nur eben dosiert und zur richtigen Zeit.


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Wann du deine Orchideen düngen solltest

Viele Gärtner stellen sich die Frage: Gibt es einen festen Düngezeitpunkt? Die Antwort ist: Es kommt darauf an, in welcher Phase sich deine Orchidee gerade befindet. Grundsätzlich gilt:

  • Während der Wachstumsphase (meist Frühjahr bis Herbst) freuen sich Orchideen über regelmäßige Nährstoffgaben.
  • In der Ruhezeit (oft im Winter) reicht es, wenn du seltener düngst – manche Arten kommen sogar ganz ohne aus.

Du erkennst die Wachstumsphase daran, dass neue Blätter, Wurzeln oder Triebe erscheinen. Sobald sich nichts mehr tut und auch das Gießverhalten reduziert werden muss, ist meist Winterruhe angesagt.

Aus meiner Erfahrung lohnt es sich, im Frühling wieder mit dem Düngen zu starten, sobald sich erste Anzeichen von neuem Wachstum zeigen – oft schon im März oder April.


Wie oft solltest du Orchideen düngen?

Hier liegt der Knackpunkt: Weniger ist mehr. Während viele Zimmerpflanzen wöchentlich Futter bekommen, reicht bei Orchideen meist ein Rhythmus von alle 2 bis 4 Wochen. Noch wichtiger als die Häufigkeit ist allerdings die Konzentration.

Ich selbst dünge meine Phalaenopsis alle zwei Wochen mit stark verdünntem Flüssigdünger – etwa auf ein Viertel der Herstellerangabe. So beugst du Überdüngung vor und gibst deinen Pflanzen genau das, was sie brauchen.

Achte darauf, den Dünger nur auf feuchte Wurzeln zu geben. Bei trockenem Substrat kann es schnell zu Wurzelschäden kommen, weil die Salze zu aggressiv wirken.


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Welcher Dünger eignet sich für Orchideen?

Wenn du im Gartencenter stehst, wirst du schnell merken: Es gibt spezielle Orchideendünger – meist als Flüssigdünger. Diese sind besonders mild und auf die Bedürfnisse der sensiblen Luftwurzler abgestimmt. Aber es geht auch anders.

Ich habe über die Jahre einiges ausprobiert – hier mal eine kleine Übersicht, was möglich ist:

Orchideendünger im Vergleich

DüngerartVorteileNachteile
Spezieller Orchideendüngerperfekt abgestimmt, sicher in der Anwendungmeist teurer, braucht eigene Lagerung
Universaldünger stark verdünntgünstig und flexibel einsetzbarRisiko der Überdüngung bei falscher Dosierung
Langzeitdünger (z. B. Düngerstäbchen)bequeme Lösung, weniger Aufwandfür Orchideen oft zu stark, schwer dosierbar
Organische Dünger (z. B. Wurmtee)nachhaltig, sanftschwer kontrollierbar, ungewohnter Geruch
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Nach der Tabelle noch ein Tipp aus der Praxis: Wenn du dich für Universaldünger entscheidest, nimm einen mit niedrigem Stickstoffanteil – das ist besser für die Blütenbildung. Und verdünne ihn großzügig – lieber zu wenig als zu viel.


So düngst du richtig – Schritt für Schritt

Die Theorie ist das eine, die Praxis das andere. Damit du beim nächsten Düngen deiner Orchideen ganz entspannt bleibst, zeige ich dir hier mein typisches Vorgehen – einfach und zuverlässig.

Ich beginne immer damit, die Orchidee wie gewohnt zu gießen – entweder durch Tauchen oder vorsichtiges Durchspülen. Danach warte ich etwa 15 Minuten, bis das überschüssige Wasser abgelaufen ist.

Dann kommt der verdünnte Dünger ins Spiel. Entweder direkt ins Tauchwasser beim nächsten Mal oder in einer eigenen Gießkanne. Achte darauf, dass du nur das Substrat erreichst – Blätter und Herz der Pflanze sollten trocken bleiben, sonst droht Fäulnis.

Wenn du einmal gedüngt hast, spüle das Substrat nach zwei bis drei Wochen wieder gut durch, um Salzreste zu entfernen. Das sorgt dafür, dass die empfindlichen Wurzeln nicht beschädigt werden.


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Typische Fehler beim Düngen von Orchideen – und wie du sie vermeidest

Manchmal liegt es nicht am fehlenden Dünger, sondern an kleinen Fehlern, die sich eingeschlichen haben. Hier sind einige Klassiker, die ich auch selbst gemacht habe – vielleicht erkennst du dich wieder:

  • Zu hoch dosiert: Wenn du die Packungsangabe befolgst, ist das für Orchideen meist schon zu viel. Immer stark verdünnen!
  • Auf trockene Wurzeln gegossen: Das kann zu Verbrennungen führen – erst wässern, dann düngen.
  • Während der Blüte zu viel gedüngt: In der Blütephase lieber etwas sparsamer sein – die Pflanze braucht jetzt weniger Nahrung.
  • Falscher Dünger: Ein stickstoffbetonter Dünger bringt vor allem Blattwachstum, aber keine Blüten.

Wenn du diese Punkte beachtest, machst du schon vieles richtig. Und mit der Zeit bekommst du ein Gefühl dafür, wie deine Orchidee „tickt“.


Wie unterschiedlich sind die Bedürfnisse je nach Orchideenart?

Nicht alle Orchideen sind gleich. Die Phalaenopsis ist recht robust und verzeiht einiges. Cymbidium dagegen mag es im Sommer etwas nährstoffreicher. Vanda-Orchideen, die frei in Gläsern hängen, brauchen regelmäßige Nährstoffgaben über das Sprühwasser.

Orchideen duengen 2

Aus meiner Erfahrung lässt sich das so zusammenfassen:

Je luftiger die Haltung, desto gleichmäßiger muss die Nährstoffzufuhr erfolgen – aber immer mit leichter Hand!

Wenn du mehrere Arten hast, lohnt es sich, den Düngeplan individuell anzupassen. Beobachte, wie die jeweilige Pflanze reagiert: Gibt es neue Triebe? Kommen frische Wurzeln? Dann bist du auf dem richtigen Weg.


Düngen und Umtopfen – wie hängt das zusammen?

Ein Thema, das oft unterschätzt wird: Frisch umgetopfte Orchideen brauchen erst einmal keinen Dünger. Das Substrat – meist Rindenschnitzel – enthält oft noch genug Nährstoffe für die ersten Wochen. Warte am besten vier bis sechs Wochen mit dem ersten Düngen nach dem Umtopfen.

Auch hier zählt Geduld. Die Pflanze muss sich erst an den neuen Topf gewöhnen und Wurzeln regenerieren. Erst wenn das Wachstum wieder einsetzt, kannst du vorsichtig mit der Düngung beginnen.


Die wichtigsten Tipps zusammengefasst

Zum Schluss noch eine kurze Übersicht der wichtigsten Punkte – damit du beim nächsten Orchideen-Düngen auf Nummer sicher gehst. Doch bevor wir zur Liste kommen, noch ein kurzer Rat: Wenn du dir unsicher bist, ist es immer besser, einmal weniger zu düngen als zu viel. Orchideen reagieren auf Nährstoffüberschuss oft empfindlicher als auf einen Mangel.

Das solltest du dir merken:

  • Dünge nur während der Wachstumszeit regelmäßig.
  • Verdünne den Dünger stark – weniger ist mehr.
  • Gieße die Pflanze vor dem Düngen immer leicht an.
  • Verwende am besten speziellen Orchideendünger.
  • Spüle das Substrat gelegentlich mit klarem Wasser durch.
  • Beobachte deine Pflanze – sie zeigt dir, ob sie sich wohlfühlt.

FAQ – Häufige Fragen zum Orchideen düngen

Wie erkenne ich, dass meine Orchidee Dünger braucht?

Wenn das Wachstum stockt, Blätter kraftlos wirken oder keine neuen Blüten kommen, kann ein Nährstoffmangel die Ursache sein – allerdings immer mit Bedacht prüfen, denn auch andere Faktoren wie Licht oder Temperatur spielen mit rein.

Kann ich Kaffeesatz oder Hausmittel als Dünger verwenden?

Davon würde ich abraten. Orchideen sind empfindlich, und Hausmittel wie Kaffeesatz sind oft zu sauer oder zu nährstoffreich – sie können das Substrat verschlechtern und Wurzelschäden verursachen.

Was passiert, wenn ich zu viel Dünger verwendet habe?

Dann kann es zu Wurzelverbrennungen kommen. Spüle die Pflanze mit viel klarem Wasser durch und setze mit dem Düngen für ein paar Wochen aus.


Wenn du diese Tipps beherzigst, werden deine Orchideen es dir danken – mit gesundem Wachstum und prachtvollen Blüten. Und wenn doch mal was schiefgeht: Kein Stress. Auch erfahrene Gärtner lernen immer wieder dazu – genau das macht dieses Hobby doch so spannend.

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