aktualisiert am 27. Oktober 2025
Rosmarin ist eines der beliebtesten Kräuter im Garten. Doch sobald die Temperaturen sinken, fragen sich viele: Wie überwintert man Rosmarin richtig? Egal ob im Topf, im Hochbeet oder auf dem Balkon – die richtige Pflege entscheidet darüber, ob dein Rosmarin den Winter überlebt oder im Frühjahr eingeht.
- Rosmarin stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und ist nur bedingt winterhart.
- Je älter die Pflanze, desto besser übersteht sie kurze Frostphasen.
- Zu viel Nässe im Winter ist gefährlicher als Kälte.
Wie winterhart ist Rosmarin eigentlich?
Rosmarin gilt als bedingt winterhart. Das bedeutet, dass er leichte Fröste zwar aushalten kann, aber anhaltende Minusgrade unter –5 °C oft problematisch werden. Besonders empfindlich reagieren junge Pflanzen und solche, die in kleinen Töpfen stehen.
Ein wichtiger Punkt: Rosmarin leidet im Winter nicht nur durch Frost, sondern vor allem durch Nässe und Temperaturschwankungen. Gefriert der Boden, können die Wurzeln kein Wasser aufnehmen, und die Pflanze vertrocknet regelrecht – obwohl sie von außen noch grün aussieht.
Wenn du also deinen Rosmarin überwintern möchtest, musst du immer zwei Dinge beachten: Schutz vor Frost und Schutz vor Staunässe.
Rosmarin im Topf überwintern
Viele Gärtner ziehen Rosmarin im Topf, weil er sich so flexibel platzieren lässt. Doch gerade im Kübel ist die Pflanze im Winter gefährdet, da die Wurzeln von allen Seiten auskühlen.

Ideal ist es, wenn du den Topf an einen geschützten Ort stellst, etwa an eine Hauswand, unter ein Dach oder in eine frostfreie Garage. Wichtig ist, dass dort hell, aber kühl ist – also um die 5 bis 10 °C. So kann der Rosmarin in Ruhe in den Wintermodus gehen.
Wenn du keinen geschützten Innenraum hast, kannst du den Topf draußen lassen. Dann solltest du ihn aber unbedingt gut einpacken: Noppenfolie, Jutesäcke oder Kokosmatten schützen den Wurzelballen, und eine dicke Schicht Laub auf der Erde hilft zusätzlich gegen Frost. Achte darauf, dass das Wasser gut ablaufen kann – sonst droht Fäulnis.
Ein häufiger Irrtum ist, den Rosmarin im Herbst noch umzutopfen, bevor es kalt wird. Das solltest du vermeiden, denn frische Erde und geschnittene Wurzeln sind frostempfindlich. Besser ist es, im Frühjahr umzutopfen, sobald die Pflanze wieder austreibt.
Rosmarin auf dem Balkon überwintern
Auf dem Balkon ist die Situation ähnlich wie im Garten, nur dass du hier meist weniger geschützte Ecken hast.
Wenn dein Balkon windgeschützt und überdacht ist, kann der Rosmarin gut dort bleiben. Wähle einen Platz nah an der Hauswand, denn dort ist es meist ein paar Grad wärmer.
Verwende Füße oder Holzleisten unter dem Topf, damit keine Staunässe entsteht. Und vergiss nicht, den Rosmarin gelegentlich zu gießen, wenn es längere Zeit trocken und frostfrei ist. Viele Pflanzen vertrocknen im Winter, weil man das Gießen ganz einstellt.
Sollte dein Balkon sehr windig oder ungeschützt sein, ist es besser, den Rosmarin kurzzeitig nach drinnen zu holen, bis die kälteste Zeit überstanden ist.
Rosmarin im Hochbeet überwintern
Wenn dein Rosmarin im Hochbeet wächst, profitiert er von der guten Drainage, die Staunässe verhindert. Trotzdem kann die Erde auch hier durchfrieren.
Decke den Wurzelbereich deshalb mit Tannenzweigen oder Stroh ab, um die Pflanze vor der Kälte zu isolieren. Eine Abdeckung aus Vlies schützt zusätzlich vor Frost und Wind.
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Rosmarin im Hochbeet hat den Vorteil, dass er sich bei Sonnenschein schnell wieder erwärmt. Das kann aber auch gefährlich sein, wenn auf Wärme sofort starker Frost folgt. Achte also darauf, dass die Pflanze nicht zu früh austreibt – das schwächt sie im Frühjahr.
Rosmarin im Freien überwintern
Viele Hobbygärtner fragen sich, ob Rosmarin einfach im Gartenbeet bleiben kann. Grundsätzlich ja – wenn du eine robuste Sorte hast, etwa Rosmarinus officinalis ‘Arp’ oder ‘Hill Hardy’. Diese Varianten sind bis etwa –10 °C winterhart.
Pflanze deinen Rosmarin an einen sonnigen, geschützten Standort mit durchlässigem Boden. Im Winter kannst du ihn mit Reisig, Laub oder einem Gartenvlies abdecken. So bleibt der Wurzelbereich frostfrei, und die Pflanze übersteht auch härtere Nächte.
Wichtig ist, dass du im Frühjahr den Schutz rechtzeitig entfernst, sobald keine Fröste mehr drohen. Sonst besteht die Gefahr von Schimmel und Fäulnis.
Rosmarin im Gewächshaus oder Wintergarten überwintern
Wenn du ein ungeheiztes Gewächshaus, einen Wintergarten oder ein Folienzelt hast, bietet das ideale Bedingungen für deinen Rosmarin im Winter.
Hier bekommt die Pflanze ausreichend Licht, steht frostfrei, aber nicht zu warm. Achte darauf, regelmäßig zu lüften, besonders an sonnigen Tagen, damit sich keine Feuchtigkeit staut. Zu viel Nässe in geschlossenen Räumen führt leicht zu Schimmel oder Fäulnis.
Mit etwas Fingerspitzengefühl bleibt der Rosmarin dort vital und treibt im Frühjahr kräftig neu aus.
Rosmarin in der Wohnung überwintern
Wenn du keinen geschützten Außenbereich hast, kannst du Rosmarin auch in der Wohnung überwintern. Der größte Fehler dabei ist jedoch zu warme und zu dunkle Luft.
Rosmarin liebt es hell, aber kühl. Stelle ihn also nicht auf die Fensterbank über der Heizung, sondern lieber in ein kühles Treppenhaus oder einen Wintergarten. Ideal sind Temperaturen zwischen 5 und 12 °C.

In der Wohnung trocknet Rosmarin schnell aus, also regelmäßig, aber sparsam gießen. Achte auf gute Luftzirkulation, sonst können Spinnmilben zum Problem werden. Ein kleiner Trick: Stelle eine Schale mit Wasser neben den Topf – das erhöht die Luftfeuchtigkeit leicht.
Rosmarin im Winter gießen – aber richtig
Viele glauben, Rosmarin braucht im Winter kein Wasser. Das stimmt so nicht.
Auch in der kalten Jahreszeit verdunstet die Pflanze Feuchtigkeit über ihre Nadeln. Wenn du sie also gar nicht gießt, kann sie austrocknen – selbst im Freien.
Gieße immer dann, wenn der Boden nicht gefroren ist und sich trocken anfühlt. Verwende nur wenig Wasser, damit die Erde nicht nass bleibt. Das gilt besonders für Töpfe und Balkonpflanzen.
Regenwasser ist ideal, weil es kalkarm ist und die empfindlichen Wurzeln schont.
Rosmarin zurückschneiden vor dem Winter?
Eine häufige Frage lautet: Soll man Rosmarin im Herbst zurückschneiden?
Die Antwort: Nur leicht. Ein kräftiger Rückschnitt vor dem Winter schwächt die Pflanze und macht sie anfälliger für Frost. Entferne lediglich verholzte oder abgestorbene Triebe, und kürze lange Spitzen etwas ein.
Der beste Zeitpunkt für einen kräftigen Rückschnitt ist im Frühjahr, wenn keine Frostgefahr mehr besteht und der Rosmarin wieder austreibt. Dann kannst du ihn in Form bringen und alte Triebe entfernen.
Welche Rosmarin-Sorten sind winterhart?
Nicht alle Rosmarin-Arten vertragen Frost gleich gut. Einige sind deutlich robuster und eignen sich besser für das Freie. In der folgenden Tabelle findest du eine kleine Übersicht, die dir bei der Auswahl hilft.
| Sorte | Winterhärte | Besonderheit |
|---|---|---|
| ‘Arp’ | bis –12 °C | sehr robust, stark duftend |
| ‘Hill Hardy’ | bis –10 °C | gut für Gartenbeete geeignet |
| ‘Blue Winter’ | bis –8 °C | kompakter Wuchs, dichter Duft |
| Standard-Rosmarin | bis –5 °C | empfindlich, besser im Topf halten |
Wenn du also in einer Region mit strengen Wintern wohnst, lohnt es sich, gezielt auf winterharte Sorten zu setzen. Sie ersparen dir im Frühjahr viel Ärger.
Rosmarin durch Stecklinge sichern
Wenn du unsicher bist, ob dein Rosmarin den Winter übersteht, kannst du dich absichern.
Im Spätsommer oder Frühherbst lassen sich leicht Stecklinge schneiden – etwa 10 cm lange, nicht verholzte Triebe. Entferne die unteren Nadeln, stecke sie in lockere Kräutererde und halte sie leicht feucht.
So hast du im Frühjahr frische Jungpflanzen, falls dein alter Rosmarin doch erfriert. Gleichzeitig kannst du mit den Stecklingen deinen Kräutervorrat erweitern oder neue Sorten ausprobieren.
Häufige Fehler beim Überwintern von Rosmarin
Bevor wir zum praktischen Teil kommen, hier noch ein paar typische Stolperfallen, die du vermeiden solltest:
- Zu viel Wasser: Staunässe ist der Hauptgrund für faulende Wurzeln.
- Zu wenig Licht: In dunklen Räumen treibt der Rosmarin schwach und vergeilt.
- Falscher Standort: Zu warm oder zu windig schadet der Pflanze im Winter enorm.
- Zu später Rückschnitt: Wer im Herbst stark schneidet, riskiert Frostschäden.
Wenn du diese Punkte beachtest, hast du schon die halbe Miete.
FAQ: Häufige Fragen zum Rosmarin überwintern
Wie viel Minusgrade hält Rosmarin aus?
Rosmarin verträgt je nach Sorte bis zu –10 bis –12 °C. Standard-Sorten sind meist nur bis etwa –5 °C frostfest.
Wann und wie schneide ich Rosmarin zurück?
Am besten im Frühjahr, sobald kein Frost mehr droht. Kürze die Triebe leicht und entferne verholzte oder abgestorbene Äste.
Wie halte ich meine Rosmarinpflanze im Winter am Leben?
Stelle sie hell, kühl und trocken. Schütze vor Frost, Staunässe und Zugluft. Sparsam gießen und bei Bedarf mit Vlies oder Jute einhüllen.
Wie oft muss man Rosmarin im Winter gießen?
Nur alle zwei bis drei Wochen, wenn die Erde trocken ist und kein Frost herrscht. Zu viel Wasser führt schnell zu Wurzelfäule.
Checkliste: Rosmarin sicher überwintern
- Standort hell, kühl und windgeschützt wählen
- Erde locker und durchlässig halten
- Topfpflanzen isolieren (Vlies, Jute, Laub)
- Kein Umtopfen im Herbst – besser im Frühjahr
- Nur sparsam, aber regelmäßig gießen
- Kein kräftiger Rückschnitt im Herbst
- Gewächshaus regelmäßig lüften
- Stecklinge im Spätsommer sichern
- Im Frühjahr Winterschutz rechtzeitig entfernen
- Winterharte Sorten bevorzugen
So bringst du deinen Rosmarin sicher durch den Winter
Ob auf dem Balkon, im Hochbeet oder in der Wohnung – Rosmarin überwintern ist keine Zauberei. Entscheidend ist, dass du ihm einen kühlen, hellen und trockenen Platz bietest.
Etwas Winterschutz, sparsame Wassergaben und ein wachsamer Blick auf die Witterung – mehr braucht dein Mittelmeer-Kraut nicht, um im Frühjahr wieder kräftig auszutreiben.
Wenn du zusätzlich ein paar Stecklinge sicherst, bist du für alle Fälle gewappnet.
Mehr zum Thema Überwinterung findest du in unserem umfassenden Ratgeber: Pflanzen überwintern.

