Seerosen im Gartenteich richtig pflanzen & pflegen

aktualisiert am 24. Juli 2025

Ein Gartenteich ohne Seerosen? Kaum vorstellbar. Sie sind nicht nur wunderschön, sondern auch richtig nützlich. Viele Gärtner träumen davon, diese majestätischen Wasserpflanzen in ihrem Teich zu haben – doch oft tauchen dabei Fragen auf: Welche Sorten eignen sich? Wie pflanzt man sie richtig? Und was tun, wenn sie nicht blühen? Genau diese Fragen klären wir heute. Ganz ohne Fachchinesisch, sondern so, wie man sich beim Gießen am Teichrand unterhält.

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Warum Seerosen einfach dazugehören

Wenn du schon mal an einem stillen Teich standest, hast du es vielleicht selbst gespürt: Seerosen haben etwas Beruhigendes. Ihre großen, runden Blätter schwimmen auf der Wasseroberfläche, die Blüten öffnen sich mit der Sonne und schließen sich am Abend wieder – ein tägliches kleines Wunder. Aber sie sind nicht nur Deko: Seerosen beschatten das Wasser, verhindern damit übermäßiges Algenwachstum und bieten Fröschen, Fischen und Libellen Schutz.

Gerade bei kleineren Teichen helfen sie, das ökologische Gleichgewicht zu stabilisieren. Deshalb: Wenn du deinen Teich natürlich und gleichzeitig schön gestalten willst, sind Seerosen ein Muss.


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Welche Seerosenarten passen zu deinem Teich?

Nicht jede Seerose fühlt sich überall wohl. Es gibt riesige Sorten, die einen tiefen Schwimmteich brauchen – und es gibt Mini-Seerosen für einen kleinen Bottich auf dem Balkon. Wichtig ist, dass du Wassertiefe und Teichgröße kennst, bevor du loslegst.

Bevor wir eine kleine Übersicht machen, hier ein Tipp aus eigener Erfahrung: Lieber eine Sorte gut pflanzen, als den Teich mit fünf unterschiedlichen Arten vollzustopfen. Die Pflanzen brauchen Platz – sonst bleiben Blüten aus oder die Blätter vergilben schnell.

Hier eine kleine Auswahl gängiger Sorten, die sich in verschiedenen Teichgrößen bewährt haben:

SorteFarbeGeeignet fürEmpfohlene Wassertiefe
Nymphaea ‚Froebeli‘RotMiniteiche, Schalen20–40 cm
Nymphaea ‚Pygmaea Rubra‘RosaBalkonteich, kleine Gefäße10–30 cm
Nymphaea ‚Marliacea Albida‘WeißMittelgroße Teiche40–80 cm
Nymphaea ‚Escarboucle‘TiefrotGroße Teiche60–120 cm
Nymphaea ‚Chromatella‘GelbUniversell einsetzbar40–100 cm

Wenn du gerade erst einen Teich anlegst oder umgestaltest, kannst du die Pflanztiefe durch unterschiedlich hohe Plattformen oder Pflanzkörbe gezielt anpassen.


Der beste Standort für Seerosen

Seerosen sind kleine Sonnenanbeter. Sie brauchen mindestens vier bis fünf Sonnenstunden pro Tag, sonst bleiben die Blüten einfach zu. Schatten durch Bäume, Büsche oder große Teichfiguren kann das Wachstum stark bremsen. Auch ein plätschernder Springbrunnen direkt daneben ist nicht ideal – Seerosen mögen ruhiges Wasser.

Falls du Fische im Teich hast, gilt: Seerosen helfen ihnen, sich zu verstecken und bieten Schutz vor Reihern oder zu starker Sonneneinstrahlung. Nur zu viele Kois können problematisch werden, weil sie gerne an den Wurzeln knabbern.


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Seerosen pflanzen – Schritt für Schritt

Ein häufiger Fehler, den ich bei vielen Teichfreunden sehe: Die Seerosen werden einfach irgendwo in den Schlamm gesetzt – mit der Hoffnung, dass sie schon irgendwie anwachsen. Das klappt selten. Seerosen sind robust, ja – aber sie lieben geordnete Verhältnisse. Und dazu gehört ein guter Start.

Hier die wichtigsten Punkte, bevor wir gleich in die Details gehen:

  • Nutze spezielles Teicherde, keine normale Blumenerde.
  • Verwende Pflanzkörbe, damit sich die Wurzeln kontrolliert ausbreiten.
  • Setze die Pflanze nicht zu tief – das sorgt für Lichtmangel und verhindert das Austreiben.

Jetzt Schritt für Schritt:

  1. Lege den Pflanzkorb mit Jute oder Vlies aus.
  2. Fülle etwas Teicherde hinein – ohne Dünger!
  3. Setze die Seerose so ein, dass der Wurzelstock knapp bedeckt ist.
  4. Beschwere die Oberfläche mit gewaschenem Kies – das hält die Erde unten.
  5. Stelle den Korb in der gewünschten Tiefe ins Wasser. Bei jungen Pflanzen lieber flacher starten.

Wenn du das im Frühling machst, treibt die Pflanze meist schon nach wenigen Wochen aus. Im ersten Jahr sind die Blüten oft noch zurückhaltend – aber im zweiten Jahr geht’s richtig los.


Typische Probleme – und wie du sie löst

Es kann trotzdem passieren, dass deine Seerosen nicht so wollen wie du. Hier ein paar der häufigsten Probleme, die mir und anderen Gärtnern begegnet sind:

Keine Blüten: Oft liegt das am Standort – zu wenig Sonne oder zu tiefe Pflanzung. Auch alte Pflanzen, die seit Jahren nicht geteilt wurden, blühen schlechter.

Gelbe Blätter: Das kann an Nährstoffmangel liegen – oder zu viel Fischbesatz. In solchen Fällen kann ein spezieller Seerosen-Dünger helfen (sparsam dosieren!).

Algen im Teich trotz Seerosen: Dann sind entweder zu wenige Blätter auf der Wasseroberfläche oder der Teich ist insgesamt zu nährstoffreich. Hier hilft nur eine Kombination aus mehr Beschattung, weniger Futter und vielleicht einem zusätzlichen Filter.

Wenn du deine Seerosen alle paar Jahre teilst, frisch einpflanzt und ihnen Zeit gibst, danken sie dir das mit gesunden Blättern und reichlich Blüten.


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Wann ist die beste Pflanzzeit?

Der beste Zeitpunkt ist Frühling bis Frühsommer – also etwa April bis Juni. Das Wasser sollte sich schon leicht erwärmt haben, aber es darf noch nicht zu heiß sein. In dieser Zeit haben die Pflanzen genug Zeit, um sich zu etablieren und noch im selben Jahr zu blühen.

Pflanzt du später im Sommer, wachsen sie zwar auch an, zeigen aber häufig erst im Folgejahr ihr volles Potenzial.


Seerosen pflegen – so bleibt der Teich in Balance

Nach dem Einpflanzen musst du dich kaum noch kümmern – wenn alles passt, versorgen sich Seerosen fast von selbst. Trotzdem gibt’s ein paar Pflegetipps, die ich dir aus meiner Erfahrung ans Herz legen kann:

  • Verwelkte Blätter regelmäßig abschneiden, damit sie nicht gammeln.
  • Im Herbst alle abgestorbenen Teile entfernen, bevor sie auf den Teichboden sinken.
  • Alle 3–5 Jahre teilen, sonst werden sie zu groß und blühfaul.
  • Nicht düngen, wenn du viele Fische im Teich hast – sonst droht Algenplage.

Ein schöner Trick: Wenn du Schnecken an den Blättern entdeckst, hilft oft schon ein Säckchen mit Stroh im Teich – das zieht sie an und du kannst sie absammeln.


So gestaltest du ein harmonisches Gesamtbild

Eine Seerose ist ein Highlight – aber sie wirkt noch besser, wenn das Drumherum passt. Ich persönlich kombiniere sie gern mit Schwimmfarn, Froschbiss oder Wasserlinse, um die Oberfläche lebendig zu gestalten. Am Teichrand sorgen Sumpfdotterblumen, Schwertlilien oder Zyperngras für Struktur.

Hier eine kurze Übersicht, wie du Seerosen stimmungsvoll einbinden kannst:

  • Ruhezonen schaffen: Eine Bank oder ein Stein am Teichrand lädt zum Verweilen ein.
  • Spiegelungen nutzen: Dunkle Wasserflächen reflektieren das Licht und die Blüten besonders schön.
  • Hintergrund gestalten: Hohe Gräser oder Bambus schaffen Privatsphäre und ein Gefühl von Natur.

Wenn du das kombinierst, wird dein Seerosenteich nicht nur ein Hingucker, sondern ein echter Rückzugsort im Garten.


FAQ – Häufige Fragen rund um Seerosen

Wie tief müssen Seerosen stehen?
Das hängt von der Sorte ab. Kleine Seerosen brauchen oft nur 20–40 cm, große Sorten eher 60–100 cm. Achte auf die Angaben beim Kauf – und taste dich lieber mit flacherem Wasser heran.

Können Seerosen auch im Kübel wachsen?
Ja! Es gibt spezielle Zwergseerosen, die wunderbar in Miniteichen oder großen Kübeln gedeihen – solange sie genug Sonne bekommen und das Wasser nicht zu warm wird.

Wann und wie sollte man Seerosen teilen?
Am besten im Frühjahr, bevor sie austreiben. Grabe den Wurzelstock aus, teile ihn mit einem scharfen Messer und setze nur die kräftigen, jungen Triebe wieder ein.


Checkliste: Seerosen erfolgreich im Gartenteich pflanzen

  • Standort mit mind. 4 Stunden Sonne
  • Geeignete Sorte je nach Teichgröße und Tiefe
  • Pflanzkorb mit Teicherde und Kies verwenden
  • Pflanze nicht zu tief einsetzen
  • Regelmäßig welkes Laub entfernen
  • Blühfaul? → Standort, Tiefe oder Teilung prüfen
  • Im Frühling teilen und neu pflanzen
  • Auf Fischbesatz und Algenbalance achten
  • Kombination mit anderen Wasser- und Randpflanzen für harmonisches Bild

Wenn du dir etwas Zeit nimmst, deine Seerosen gut auswählst und richtig pflanzt, bekommst du jedes Jahr ein Blütenmeer auf dem Wasser – ganz ohne viel Aufwand. Und glaub mir: Es gibt kaum etwas Schöneres, als morgens mit einem Kaffee am Teich zu sitzen und die ersten Blüten zu entdecken.

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