aktualisiert am 16. September 2025
Der September wirkt auf den ersten Blick ruhig – viele Beete sind abgeerntet, die Hitze des Sommers lässt nach, und der Garten scheint in eine Art Zwischenphase zu gehen. Doch gerade jetzt werden die Weichen für das kommende Jahr gestellt. Wenn du in diesem Monat bestimmte Aufgaben vernachlässigst, können dir im Frühjahr und Sommer nicht nur Blüten und Ernten fehlen, sondern auch unnötige Kosten entstehen. Deshalb schauen wir uns an, welche 5 Dinge du im September auf keinen Fall vergessen darfst – sonst wird’s teuer.
Rasenpflege nicht vernachlässigen
Nach dem Sommer zeigt der Rasen oft deutliche Spuren: kahle Stellen, braune Flecken, ausgelaugte Flächen und manchmal auch hartnäckiges Moos. Wenn du an dieser Stelle denkst „das erholt sich schon wieder von selbst“, machst du einen klassischen Fehler. Der Rasen geht so geschwächt in den Winter und wird im Frühjahr umso lückenhafter aussehen.
Im September ist die perfekte Zeit, den Rasen noch einmal richtig zu pflegen. Dazu gehört, ihn ein letztes Mal gleichmäßig zu mähen, anschließend zu vertikutieren oder zu lüften, damit Sauerstoff an die Wurzeln kommt, und eine Herbstdüngung auszubringen. Diese spezielle Düngung ist kaliumbetont und stärkt die Zellstruktur der Gräser. So werden sie widerstandsfähiger gegen Frost, Krankheiten und Nährstoffmangel.
Wenn du diese Arbeit jetzt erledigst, sparst du dir im nächsten Jahr eine teure Nachsaat oder im schlimmsten Fall sogar die Neuanlage größerer Rasenflächen. Investiere also ein paar Stunden im September – dein Rasen wird es dir im Frühling mit dichtem, frischem Grün danken.
Gehölze richtig vorbereiten – oder du zahlst mit Blütenverlust
Es ist verlockend, im September noch einmal zur Schere zu greifen und Sträucher ordentlich in Form zu bringen. Doch genau hier liegt eine der größten Gefahren für das kommende Jahr. Viele Gehölze, vor allem Frühblüher wie Flieder, Forsythie oder Magnolie, haben ihre Blütenknospen bereits angesetzt. Wenn du jetzt kräftig zurückschneidest, entfernst du unbewusst die Blüten des nächsten Jahres.
Die Folge: kahle Sträucher im Frühling, fehlende Blütenpracht und im schlimmsten Fall die Anschaffung neuer Pflanzen, weil du unzufrieden bist. Dabei reicht es, die Schnittarbeiten sorgfältig zu planen. Nicht jede Pflanze verträgt den Herbstschnitt – manche brauchen Ruhe, andere profitieren davon.
Eine kleine Übersicht hilft dir, den Überblick zu behalten:
| Pflanzengruppe | September-Schnitt sinnvoll? | Hinweis |
|---|---|---|
| Frühblühende Sträucher | Nein | Blütenknospen schon angelegt |
| Sommerblühende Sträucher | Bedingt | Leichter Rückschnitt möglich |
| Obstgehölze | Ja | Verjüngung und Auslichtung erlaubt |
| Rosen | Ja, aber vorsichtig | Nur Rückschnitt verwelkter Triebe |
Orientiere dich an dieser Faustregel: Was im Frühling blüht, sollte im Herbst besser nicht mehr stark geschnitten werden. Mit diesem Wissen vermeidest du Fehlentscheidungen und sicherst dir die volle Blütenpracht für das kommende Jahr.
Wasserhähne, Regentonnen und Leitungen sichern
Kaum etwas ärgert so sehr wie geplatzte Wasserleitungen oder defekte Regentonnen nach dem Winter. Und doch passiert genau das jedes Jahr unzähligen Gartenbesitzern. Das Problem: Wenn im Herbst die Temperaturen plötzlich sinken, dehnt sich das im Schlauch oder Rohr verbliebene Wasser beim Gefrieren aus und sprengt die Leitung.
Um das zu verhindern, solltest du im September beginnen, deine Wasserversorgung winterfest zu machen. Entleere alle Schläuche, rolle sie trocken auf und lagere sie frostfrei. Außenwasserhähne kannst du abdrehen und entleeren. Regentonnen werden abgelassen oder zumindest mit stabilen Deckeln gesichert, damit kein weiteres Wasser hineinläuft.
Diese Arbeit kostet dich kaum Zeit, spart dir aber im Frühjahr schnell mehrere hundert Euro für Reparaturen oder Neuanschaffungen. Und noch wichtiger: Du startest entspannt in den Winter, ohne das Risiko böser Überraschungen.
Keine neuen Pflanzen setzen? Großer Fehler!
Viele Gartenfreunde glauben, dass die Pflanzzeit mit dem Ende des Sommers vorbei ist. Das Gegenteil ist der Fall: Der September ist einer der besten Monate, um Neues in die Erde zu bringen. Die Böden sind noch warm, gleichzeitig sorgt die herbstliche Feuchtigkeit dafür, dass Wurzeln schnell anwachsen.
Stauden, Sträucher, Obstbäume und Zwiebelblumen profitieren besonders von einer Pflanzung im September. Sie haben genug Zeit, stabile Wurzeln zu entwickeln, bevor die Kälte kommt. Im Frühjahr starten sie dadurch kräftig durch, während später gesetzte Pflanzen noch mit dem Anwachsen beschäftigt sind.
Wenn du diesen Zeitpunkt verpasst, musst du im Frühjahr nicht nur mehr Geld für Pflanzen ausgeben – viele Sorten sind dann auch deutlich teurer. Also schau dir deine Beete an, markiere Lücken und überlege, welche Ergänzungen deinem Garten im nächsten Jahr gut tun. September ist der Monat, um dein grünes Fundament für das kommende Jahr zu legen.
Düngung vergessen – und im Frühling zahlen
Nicht nur der Rasen, auch viele Gehölze und Stauden brauchen im September noch einmal Nährstoffe. Der Fehler vieler Hobbygärtner ist, die Düngung einfach auszulassen, weil sie denken, die Wachstumsphase sei ohnehin vorbei. Doch genau jetzt entscheidet sich, wie widerstandsfähig deine Pflanzen in den Winter gehen.
Besonders Rosen, Obstgehölze und immergrüne Sträucher profitieren von einem kaliumreichen Dünger. Kalium stärkt die Zellwände, macht die Pflanzen frosthärter und schützt vor Krankheiten. Stickstoff hingegen sollte jetzt nicht mehr gegeben werden, da er das Triebwachstum fördert und die Pflanzen dadurch frostempfindlicher macht.
Wenn du diese letzte Düngung im September vergisst, riskierst du Frostschäden, schwachen Austrieb oder sogar Pflanzenverluste. Das bedeutet teure Ersatzpflanzungen im Frühjahr. Mit der richtigen Düngung hingegen legst du die Basis für gesunde, kräftige Pflanzen, die dich im kommenden Jahr mit Blüten und Erträgen belohnen.
Erfahre mehr in diesem Video!
FAQ zum Gartenseptember
Welche Pflanzen sollte ich im September auf keinen Fall schneiden?
Frühblühende Sträucher wie Flieder, Forsythie oder Magnolie sollten in Ruhe gelassen werden, da ihre Blütenknospen bereits angelegt sind. Ein Rückschnitt würde die Blüten des nächsten Jahres entfernen.
Ist es sinnvoll, im September noch Rasen zu düngen?
Ja, unbedingt. Ein kaliumbetonter Herbstdünger stärkt die Wurzeln, macht den Rasen frostresistenter und verhindert, dass er im Winter geschwächt wird.
Kann ich im September wirklich noch Obstbäume pflanzen?
Ja, der September ist sogar ideal. Der Boden ist warm, die Feuchtigkeit hoch, und die jungen Bäume können bis zum Frost kräftige Wurzeln entwickeln. So starten sie im Frühjahr deutlich stärker.
Checkliste: Diese 5 Aufgaben im September nicht vergessen
Bevor du in den Herbstmodus wechselst, wirf noch einmal einen Blick auf diese Liste. Sie fasst die wichtigsten Punkte kompakt zusammen:
- Rasen mähen, vertikutieren, lüften und mit Herbstdünger stärken
- Frühblüher nicht schneiden, nur geeignete Gehölze zurücknehmen
- Wasserleitungen, Schläuche und Regentonnen winterfest machen
- Stauden, Sträucher, Obstbäume und Blumenzwiebeln jetzt pflanzen
- Kaliumbetonten Dünger für Gehölze, Rosen und Immergrüne ausbringen
Wenn du diese Punkte im September erledigst, sicherst du dir nicht nur einen gepflegten und gesunden Garten, sondern sparst dir im nächsten Jahr auch unnötige Ausgaben. So gehst du entspannt in den Winter und freust dich schon jetzt auf den kommenden Frühling.
September ist kein Monat zum Ausruhen
Auf den ersten Blick wirkt der September ruhig und entspannt, doch in Wahrheit steckt er voller entscheidender Aufgaben. Wer den Rasen jetzt nicht pflegt, Gehölze falsch schneidet, die Wasserversorgung nicht sichert, keine neuen Pflanzen setzt oder auf die Herbstdüngung verzichtet, riskiert hohe Folgekosten und viel Frust im Frühjahr.
Mit ein paar gezielten Handgriffen stellst du sicher, dass dein Garten gesund durch den Winter kommt und im nächsten Jahr in voller Pracht erstrahlt. September ist also weniger ein Monat zum Zurücklehnen, sondern vielmehr der Monat, in dem du die Grundlage für einen erfolgreichen Start ins neue Gartenjahr legst.

