aktualisiert am 22. September 2025
Ein kahler Zaun, eine leere Hauswand oder ein Sichtschutz, der irgendwie langweilig wirkt – das kennen viele Gartenbesitzer. Kletterpflanzen sind die perfekte Lösung, um solchen Flächen Leben einzuhauchen. Doch gerade im Winter stellt sich oft die Frage: Welche Kletterpflanzen überstehen Frost und Schnee, ohne einzugehen? In diesem Beitrag findest du nicht nur eine Übersicht winterharter Arten, sondern auch Tipps, wie du sie pflegst, pflanzt und deinen Garten ganzjährig verschönerst.
- Einige winterharte Kletterpflanzen sind immergrün und sorgen auch im Januar für frische Farbtupfer im Garten.
- Selbst bei starkem Frost können viele Kletterpflanzen weiterwachsen – vorausgesetzt, der Wurzelbereich ist gut geschützt.
- Kletterpflanzen verbessern das Mikroklima an Hauswänden, weil sie Wärme speichern und im Sommer Schatten spenden.
Warum winterharte Kletterpflanzen die beste Wahl sind
Viele Gartenfreunde wünschen sich einen dauerhaft grünen Garten, der auch in der kalten Jahreszeit nicht trostlos wirkt. Mit winterharten Kletterpflanzen kannst du genau das erreichen. Sie sind robust, pflegeleicht und halten den typischen Herausforderungen wie Frost, Schnee und eisigem Wind stand. Gleichzeitig verschönern sie Wände, Pergolen und Zäune – und bieten sogar Tieren Schutz und Nahrung.
Besonders praktisch: Sobald sie einmal gut eingewachsen sind, benötigen sie nur noch wenig Pflege. Außerdem helfen sie dabei, Sichtschutz zu schaffen, ohne dass du teure Zäune oder Mauern aufstellen musst. Viele Arten wachsen zügig und bilden dichte grüne Wände, die nicht nur schön aussehen, sondern auch Lebensraum für Vögel und Insekten bieten.
Die wichtigsten Arten winterharter Kletterpflanzen
Es gibt eine große Auswahl an Kletterpflanzen, die selbst strengen Winter überstehen. Manche sind immergrün, andere verlieren im Herbst ihre Blätter und treiben im Frühling wieder kräftig aus. Bevor du dich für eine Pflanze entscheidest, solltest du überlegen, welchen Zweck sie erfüllen soll: Soll sie eine kahle Hauswand begrünen, eine Pergola schmücken oder als lebender Sichtschutz dienen?
Hier findest du eine Übersicht der beliebtesten winterharten Kletterpflanzen und ihre Besonderheiten:
Pflanze | Wuchsart | Immergrün | Besonderheiten |
---|---|---|---|
Efeu | Haftwurzeln | Ja | Sehr pflegeleicht, dichter Wuchs |
Wilder Wein | Haftscheiben | Nein | Leuchtende Herbstfärbung |
Geißblatt | Rankend | Teilweise | Duftet herrlich im Sommer |
Clematis | Rankend | Nein | Große Blütenpracht |
Kletterhortensie | Haftwurzeln | Teilweise | Blüht im Schatten |
Blauregen | Rankend | Nein | Wunderschöne, hängende Blütentrauben |
Kletterrosen | Rankend | Nein | Klassiker für Romantik im Garten |
Feuerdorn | Rankend | Ja | Beeren sind wichtig für Vögel |
Jede dieser Pflanzen hat ihren eigenen Charakter und besondere Ansprüche. Achte also darauf, die Art passend zum Standort und deinem Pflegeaufwand auszuwählen. Ein Efeu ist beispielsweise ideal, wenn du eine robuste, pflegeleichte Begrünung suchst. Möchtest du hingegen im Frühling üppige Blüten, ist eine Clematis oder ein Blauregen perfekt.
Immergrüne Kletterpflanzen – Farbe im Winter
Immergrüne Pflanzen sind besonders wertvoll, weil sie auch im Winter Strukturen schaffen und Farbe in den Garten bringen. Efeu ist hier der Klassiker. Er wächst zuverlässig, klettert an nahezu jeder Wand empor und bildet dichte Polster, die selbst im tiefsten Winter grün bleiben. Ein weiterer Geheimtipp ist der Feuerdorn, dessen leuchtend rote Beeren nicht nur dekorativ aussehen, sondern auch Vögeln Nahrung bieten.
Immergrüne Kletterpflanzen eignen sich ideal, wenn du dauerhaft einen natürlichen Sichtschutz haben möchtest. Sie brauchen nur wenig Rückschnitt und sind äußerst robust, sollten aber in den ersten Jahren gut gewässert werden, damit sie kräftig anwachsen.
Blühende Kletterpflanzen für die warme Jahreszeit
Wenn du im Sommer farbenfrohe Blüten in deinem Garten haben möchtest, bieten sich Clematis, Kletterrosen oder Blauregen an. Diese Pflanzen sind zwar nicht immergrün, doch sie bringen im Frühling und Sommer ein wahres Blütenmeer hervor.
Besonders beliebt ist die Clematis, weil sie in vielen Farben erhältlich ist und lange blüht. Achte darauf, winterharte Sorten zu wählen und den Wurzelbereich im Winter mit Laub oder Tannenzweigen zu schützen. Auch Kletterrosen sind ein Hingucker, brauchen jedoch eine stabile Rankhilfe und regelmäßigen Rückschnitt.
Nach der Blüte verlieren diese Pflanzen zwar ihre Blätter, treiben aber im nächsten Frühling zuverlässig wieder aus. So kannst du deinen Garten jedes Jahr aufs Neue genießen.
Pflanzung und Standortwahl
Die beste Pflanzzeit für winterharte Kletterpflanzen ist der Herbst oder das zeitige Frühjahr. So haben die Wurzeln genügend Zeit, sich vor dem Sommer oder Winter zu etablieren. Wähle einen Standort, der den Bedürfnissen der Pflanze entspricht:
- Sonnig bis halbschattig: Ideal für Clematis, Blauregen und Kletterrosen.
- Schattig: Perfekt für Efeu und Kletterhortensien.
- Windgeschützt: Empfehlenswert für empfindlichere Arten wie Geißblatt.
Achte außerdem auf den richtigen Boden. Die meisten Kletterpflanzen bevorzugen humusreiche, lockere Erde, die Wasser gut speichern kann, ohne Staunässe zu verursachen. Eine Mulchschicht schützt die Wurzeln zusätzlich vor Frost.
Pflege und Rückschnitt
Ein großer Vorteil winterharter Kletterpflanzen ist, dass sie nach dem Anwachsen wenig Pflege benötigen. Dennoch solltest du ein paar Dinge beachten, damit sie gesund und kräftig bleiben:
- Rückschnitt: Im Spätwinter oder zeitigen Frühjahr alte, vertrocknete Triebe entfernen.
- Bewässerung: Besonders in heißen Sommermonaten regelmäßig gießen, Staunässe vermeiden.
- Düngung: Im Frühling organischen Dünger einarbeiten, um das Wachstum anzuregen.
Wenn du junge Pflanzen im ersten Winter besonders schützen möchtest, kannst du den Wurzelbereich mit Tannenzweigen oder Laub abdecken. Das sorgt dafür, dass die Pflanze gut über den Winter kommt und im Frühjahr kräftig austreibt.
Ein Tipp für Clematis: Achte darauf, ob deine Sorte zu den früh- oder spätblühenden Arten gehört, denn davon hängt ab, wann du sie zurückschneiden solltest.
Typische Fehler vermeiden
Viele Probleme entstehen durch falsche Standortwahl oder mangelnde Pflege. Häufig werden Kletterpflanzen zu nah an die Hauswand gesetzt, was dazu führen kann, dass der Boden dort zu trocken bleibt. Halte am besten einen Abstand von etwa 30 bis 50 Zentimetern zur Wand ein.
Ein weiterer häufiger Fehler ist das Vernachlässigen der Rankhilfe. Blauregen und Kletterrosen brauchen stabile Stützen, sonst können sie durch ihr Gewicht Schaden anrichten. Prüfe die Befestigungen regelmäßig, besonders nach Stürmen oder starkem Schneefall.
Häufige Fragen zu winterharten Kletterpflanzen
Welche Kletterpflanze ist am pflegeleichtesten?
Efeu ist besonders pflegeleicht und robust. Er braucht kaum Rückschnitt und gedeiht selbst an schattigen Plätzen zuverlässig.
Wie schütze ich Kletterpflanzen im Winter vor Frost?
Eine dicke Mulchschicht oder Tannenzweige rund um den Wurzelbereich helfen, die Pflanzen vor Frost zu schützen. Junge Pflanzen solltest du zusätzlich mit einem Vlies abdecken.
Kann ich Kletterpflanzen auch im Kübel pflanzen?
Ja, allerdings muss der Kübel groß genug sein und die Pflanze braucht im Winter besonderen Schutz, da die Wurzeln stärker durchfrieren können.
Checkliste: Winterharte Kletterpflanzen erfolgreich kultivieren
Bevor du loslegst, hilft dir diese kurze Checkliste, an alles Wichtige zu denken:
- Passende Art für Standort und Verwendungszweck auswählen
- Pflanzabstand zur Wand von mindestens 30 cm einhalten
- Rankhilfe stabil und sicher montieren
- Pflanzung im Herbst oder Frühjahr vornehmen
- Boden humusreich und locker halten, Staunässe vermeiden
- Wurzelbereich im Winter abdecken
- Regelmäßig gießen und im Frühling düngen
- Rückschnitt je nach Pflanzenart durchführen
Mit diesen Tipps und den richtigen winterharten Kletterpflanzen kannst du deinen Garten das ganze Jahr über grün, lebendig und abwechslungsreich gestalten. So bleibt er auch in der kalten Jahreszeit ein Ort, an dem du dich gerne aufhältst und die Natur genießen kannst.