aktualisiert am 28. Mai 2025
Manche Gartenecken machen es einem wirklich schwer. Kaum Sonne, ständig feucht und trotzdem soll es bitte schön aussehen? Gerade schattige Bereiche rund um Bäume, Mauern oder die Nordseite des Hauses bereiten vielen Gartenfreunden Kopfzerbrechen. Doch zum Glück gibt es Pflanzen, die genau solche Bedingungen lieben: Bodendecker für den Schatten. In diesem Beitrag zeige ich dir fünf bewährte Arten, die dicht wachsen, Unkraut unterdrücken und kaum Pflege brauchen – perfekt also für schwierige Stellen im Garten.
Warum du auf Bodendecker im Schatten setzen solltest
Wenn du schon öfter mit vermoosten, kahlen oder einfach unansehnlichen Stellen im Garten zu kämpfen hattest, kennst du das Problem: Rasen wächst nicht, die Sonne kommt kaum durch – und trotzdem willst du eine schöne, gepflegte Fläche haben. Genau hier kommen schattenverträgliche Bodendecker ins Spiel.
Diese Pflanzen haben sich über Jahre hinweg in vielen Gärten bewährt. Sie wachsen flach, schließen schnell den Boden und kommen mit wenig Licht und Wasser zurecht. Zusätzlich sparen sie dir Arbeit, weil sie:
- Unkraut unterdrücken
- den Boden vor Erosion schützen
- kaum geschnitten oder gegossen werden müssen
Vor allem unter Bäumen oder neben Hecken sind sie Gold wert. Und das Beste: Es gibt sogar blühende Varianten, die deinen Schattenplatz lebendig wirken lassen.
1. Dickmännchen (Pachysandra terminalis)
Wenn du eine immergrüne Fläche suchst, die das ganze Jahr ordentlich aussieht, ist das Dickmännchen eine ausgezeichnete Wahl. Es ist ein echter Klassiker unter den Bodendeckern für Schatten.
Eigenschaften und Vorteile
Diese Pflanze bildet dichte Teppiche aus glänzenden, dunkelgrünen Blättern. Sie wächst eher langsam, aber dafür sehr zuverlässig – sogar unter alten Gehölzen, wo sonst nichts mehr wachsen will. Im Frühling zeigt sie kleine, weiße Blüten, die eher dezent wirken, aber für einen hübschen Akzent sorgen.
Standort & Pflege
Dickmännchen lieben schattige bis halbschattige Plätze mit humusreichem, leicht feuchtem Boden. Trockenheit vertragen sie nur begrenzt – bei längerer Hitze lohnt es sich, gelegentlich zu gießen. Ansonsten sind sie nahezu pflegefrei. Du kannst sie nach dem Winter etwas ausputzen, mehr brauchen sie nicht.

Tipp: Achte beim Pflanzen auf den richtigen Abstand (ca. 25 cm), dann schließen sich die Pflanzen bald zu einem dichten Teppich.
2. Waldsteinie (Waldsteinia ternata)
Die Waldsteinie, auch Teppich-Golderdbeere genannt, ist ein robuster, flacher Bodendecker, der besonders im Frühjahr mit seinen leuchtend gelben Blüten auffällt. Sie erinnert ein bisschen an Erdbeerpflanzen, trägt aber keine Früchte.
Eigenschaften und Vorteile
Mit ihrem frischen Grün und den sonnigen Blüten bringt die Waldsteinie Licht in dunkle Gartenecken. Sie bildet Ausläufer und wächst so zügig, dass Unkraut kaum eine Chance hat. Auch als Unterpflanzung von Bäumen ist sie hervorragend geeignet.
Standort & Pflege
Waldsteinien mögen durchlässigen, nicht zu trockenen Boden im Halbschatten oder Schatten. Sie sind winterhart und kommen auch mit Wurzeldruck von Gehölzen zurecht. Einmal angewachsen, brauchen sie so gut wie keine Pflege mehr.

Tipp: Ideal für Flächen, auf denen du nicht ständig herumläufst – die zarten Triebe sind trittempfindlich.
3. Elfenblume (Epimedium)
Die Elfenblume ist eine kleine Schönheit, die besonders im Frühling mit ihren feinen, filigranen Blüten überrascht. Doch auch das Laub ist dekorativ – je nach Sorte oft rötlich getönt oder besonders geformt.
Eigenschaften und Vorteile
Elfenblumen sind etwas langsamer im Wuchs, dafür aber echte Pflegewunder. Ihr Wurzelwerk ist so kräftig, dass sie sogar in Wurzelbereichen großer Bäume bestehen können. Je nach Sorte blühen sie in Weiß, Rosa, Gelb oder Violett – und das meist sehr reich.
Standort & Pflege
Ideal ist ein humusreicher, lockerer Boden im lichten Schatten. Wenn der Boden im Sommer stark austrocknet, freuen sie sich über etwas Wasser. Ein Rückschnitt des alten Laubs im zeitigen Frühjahr fördert die Blüte.

Tipp: Besonders schön wirkt die Elfenblume in Kombination mit Farnen oder Funkien – so entsteht ein abwechslungsreicher Schattenbereich.
4. Golderdbeere (Waldsteinia fragarioides)
Diese Variante der Waldsteinie wird oft als Alternative zur klassischen Erdbeere angepflanzt – ohne Früchte, aber mit schönem Blattschmuck und goldgelber Blüte. Sie ist besonders flächendeckend und robust.
Eigenschaften und Vorteile
Die Golderdbeere wächst niedriger als viele andere Bodendecker und eignet sich gut für kleinere Flächen oder unter Gehölzen. Ihre Blätter bleiben oft auch im Winter grün. Im April und Mai zeigen sich dichte, gelbe Blütenteppiche.
Standort & Pflege
Sie bevorzugt feuchte, humusreiche Böden im Schatten bis Halbschatten. Trockenheit verträgt sie weniger gut, aber sie erholt sich meist schnell. Besonders praktisch: Sie vermehrt sich über Ausläufer und bedeckt so größere Flächen ohne Nachpflanzen.

Tipp: Eine gute Wahl für Böschungen oder schräge Flächen, auf denen nichts anderes richtig Fuß fassen will.
5. Immergrün (Vinca minor)
Das kleine Immergrün gehört zu den beliebtesten Bodendeckern überhaupt – und das nicht ohne Grund. Es ist pflegeleicht, robust und blüht zuverlässig jedes Jahr im Frühling.
Eigenschaften und Vorteile
Vinca minor bildet dichte Teppiche mit glänzenden Blättern und zarten, meist blauen oder violetten Blüten. Es bleibt das ganze Jahr über grün und wächst zügig, ohne invasiv zu werden. Besonders praktisch: Es lässt sich auch gut mit anderen Pflanzen kombinieren.
Standort & Pflege
Schatten, Halbschatten, sogar leicht sonnige Plätze – das Immergrün ist erstaunlich anpassungsfähig. Es verträgt Trockenheit besser als viele andere Bodendecker und kommt auch mit mageren Böden zurecht. Ein Rückschnitt im Frühjahr hält es kompakt.

Tipp: Wenn du farbliche Abwechslung suchst: Es gibt Sorten mit weißen oder rosa Blüten sowie panaschiertem Laub.
Welcher Bodendecker passt zu deinem Garten?
Damit du einen besseren Überblick bekommst, habe ich dir hier eine kleine Vergleichstabelle zusammengestellt. Sie zeigt die wichtigsten Eigenschaften auf einen Blick:
Pflanze | Blütezeit | Wuchsform | Immergrün | Besonderheiten |
---|---|---|---|---|
Dickmännchen | März–Mai | teppichartig | Ja | besonders für trockene Schattenecken |
Waldsteinie | April–Mai | flächig | Teilweise | leuchtende Blüten, pflegeleicht |
Elfenblume | April–Mai | locker | Teilweise | zarte Blüten, schöne Blattfärbung |
Golderdbeere | April–Mai | flächendeckend | Teilweise | dichte Blütenteppiche |
Immergrün | März–Mai | schnell wachsend | Ja | vielseitig einsetzbar |
Wie du siehst, gibt es für fast jeden Schattenplatz eine passende Lösung. Ob immergrün, blühend oder besonders robust – es lohnt sich, die Pflanzen gezielt auszuwählen und eventuell auch zu kombinieren.
Häufige Fehler bei Bodendeckern im Schatten
Viele Gärtner machen beim Pflanzen von Bodendeckern ähnliche Fehler. Damit dir das nicht passiert, hier ein paar Tipps:
- Nicht zu dicht pflanzen: Auch wenn du schnell Ergebnisse willst – zu enger Pflanzabstand kann Schimmel und schlechte Belüftung fördern.
- Boden vorbereiten: Vor dem Pflanzen solltest du den Boden lockern, von Wurzeln und Unkraut befreien und mit Kompost anreichern.
- Geduld haben: Manche Arten brauchen ein Jahr, bis sie richtig Fuß gefasst haben. Gieße regelmäßig und gib den Pflanzen Zeit.
FAQ – Häufige Fragen zu Bodendeckern im Schatten
Welche Bodendecker sind winterhart?
Alle fünf vorgestellten Arten sind winterhart. Besonders das Dickmännchen und das Immergrün bleiben auch im Winter grün.
Wie viele Pflanzen pro Quadratmeter brauche ich?
Das hängt von der Wuchsform ab. Bei Dickmännchen rechnet man etwa 8–10 Pflanzen pro m², bei Immergrün 5–8 Pflanzen.
Kann ich verschiedene Bodendecker kombinieren?
Ja, das ist sogar empfehlenswert. Achte nur darauf, dass die Pflanzen ähnliche Standortansprüche haben – also z. B. gleiche Licht- und Bodenverhältnisse.
Bodendecker im Schatten richtig auswählen und pflanzen
- Standort prüfen: Schatten oder Halbschatten?
- Boden vorbereiten: Unkrautfrei, locker, humos
- Pflanzen auswählen: Immergrün, blühend oder besonders robust?
- Pflanzabstand einhalten (meist 20–30 cm)
- Gießen nicht vergessen – besonders im ersten Jahr
- Rückschnitt im Frühjahr für dichtes Wachstum
Kahle Stellen in der Sonne? Dann wirf auch einen Blick auf unsere Bodendecker für trockene Böden, die mit Hitze und wenig Wasser klarkommen.
Mit den richtigen Bodendeckern wird selbst die dunkelste Gartenecke zu einem echten Hingucker. Wenn du deinen Schattenbereich mit Bedacht bepflanzt, sparst du dir langfristig viel Arbeit – und dein Garten sieht rund ums Jahr gepflegt aus.