aktualisiert am 27. August 2025
Viele Hobbygärtner fragen sich im August und September, ob sie ihrem Rasen noch einmal Nährstoffe geben sollten oder ob es dafür schon zu spät ist. Schließlich ist der Sommer fast vorbei, der Rasen wurde stark beansprucht und die Nächte werden kühler. Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob Düngen vor dem Herbst überhaupt noch Sinn macht. Genau darum geht es in diesem Beitrag – und du erfährst, was dein Rasen jetzt wirklich braucht, damit er gesund durch die kalte Jahreszeit kommt.
Warum der Rasen im Spätsommer besondere Aufmerksamkeit braucht
Der Sommer verlangt deinem Rasen einiges ab: Hitze, Trockenheit, viele Mähgänge und intensive Nutzung hinterlassen ihre Spuren. Im Spätsommer erholt sich das Gras langsam wieder, und jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um es gezielt zu unterstützen. Ohne die richtige Pflege können kahle Stellen, Moos oder ein schwaches Wurzelwachstum im Herbst die Folge sein.
Wichtig ist, dass du den Unterschied zwischen einer klassischen Sommerdüngung und der speziellen Spätsommerdüngung verstehst. Im Sommer braucht der Rasen vor allem Stickstoff für kräftiges Wachstum, im Spätsommer liegt der Fokus dagegen mehr auf Kalium, weil es die Gräser widerstandsfähiger gegen Kälte und Frost macht.
Welche Nährstoffe sind im Spätsommer wichtig?
Damit der Rasen gesund bleibt, braucht er verschiedene Hauptnährstoffe. Die Gewichtung verändert sich je nach Jahreszeit. Im Spätsommer ist es sinnvoll, den Stickstoffgehalt zu reduzieren und Kalium in den Vordergrund zu stellen.
Hier eine Übersicht, welche Nährstoffe jetzt entscheidend sind:
| Nährstoff | Wirkung auf den Rasen im Spätsommer |
|---|---|
| Stickstoff | Fördert Wachstum, sollte aber reduziert sein, sonst treibt der Rasen zu weich aus |
| Kalium | Stärkt Zellwände, erhöht Frosthärte und Widerstandskraft gegen Krankheiten |
| Phosphor | Unterstützt die Wurzelbildung, wichtig für die Wintervorbereitung |
Das Ziel ist nicht mehr ein sattgrüner „Turbo-Rasen“, sondern ein kräftiger, widerstandsfähiger Teppich, der den Winter gut übersteht.
Vorteile einer Spätsommerdüngung
Viele Gärtner unterschätzen, wie wichtig dieser Schritt ist. Dabei bringt die Düngung im Spätsommer gleich mehrere Vorteile:
- Der Rasen wird winterfester, da Kalium die Zellen stärkt.
- Krankheiten wie Schneeschimmel treten seltener auf.
- Der Rasen startet im Frühjahr kräftiger und grüner, weil die Wurzeln gut versorgt sind.
Gerade der dritte Punkt ist ein echter Vorteil: Wer jetzt düngt, muss im Frühjahr weniger nacharbeiten und hat schneller einen schönen Rasen.
Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Die Spätsommerdüngung sollte nicht zu früh und nicht zu spät erfolgen. Ideal ist die Zeit zwischen Ende August und Mitte September. In dieser Phase ist der Boden noch warm genug, damit die Nährstoffe gut aufgenommen werden, und gleichzeitig kündigt sich schon die kühlere Jahreszeit an.
Zu frühes Düngen im Hochsommer bringt wenig, weil das Gras noch mit Hitze und Trockenheit kämpft. Zu spätes Düngen im Oktober oder gar November wirkt oft nicht mehr, weil das Wachstum schon fast eingestellt ist.
Wie solltest du den Rasen vorbereiten?
Bevor du zur Düngertüte greifst, lohnt es sich, den Rasen vorzubereiten. Entferne Laub oder Schnittreste, mähe den Rasen auf mittlere Höhe und achte darauf, dass der Boden nicht komplett trocken ist. Ein gut vorbereiteter Rasen nimmt die Nährstoffe besser auf.
Wenn du ohnehin planst, den Rasen zu vertikutieren oder kahle Stellen nachzusäen, ist der Spätsommer dafür ideal. Nach dem Vertikutieren wirkt die Düngung besonders effektiv, weil die Nährstoffe direkt an die Wurzeln gelangen.
Flüssigdünger oder Granulat – was ist besser?
Viele Gartenfreunde fragen sich, ob sie im Spätsommer eher auf Flüssigdünger oder Granulat setzen sollten. Beide Varianten haben ihre Vorteile, doch im Spätsommer ist Granulat die bessere Wahl.
Flüssigdünger wirkt zwar schnell, ist aber eher für kurzfristige Effekte gedacht. Granulat dagegen gibt die Nährstoffe langsam und gleichmäßig ab – genau das, was dein Rasen für die Herbstvorbereitung braucht. Achte darauf, einen speziellen Herbstrasendünger zu verwenden, der kaliumreich und stickstoffärmer ist.
- Wirkt langanhaltend vom Herbst bis zum Frühjahr
- Kalium stärkt die Zellstruktur der Gräser
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Was tun bei sehr beanspruchtem Rasen?
Manchmal sieht der Rasen im Spätsommer besonders mitgenommen aus – trockene Stellen, gelbe Halme, oder er ist einfach lückenhaft. In solchen Fällen solltest du die Düngung mit Nachsaat kombinieren. Es gibt spezielle Mischungen, die Dünger und Rasensamen vereinen und so gleichzeitig neue Halme fördern und den bestehenden Rasen kräftigen.
Gerade nach einem heißen Sommer lohnt es sich, hier ein bisschen extra Zeit zu investieren. Ein paar Wochen später wirst du schon die ersten grünen Erfolge sehen.
Typische Fehler vermeiden
Nicht jeder Griff zum Dünger ist automatisch richtig. Viele Gärtner machen typische Fehler, die du leicht vermeiden kannst. Ein häufiger Irrtum ist, im Spätsommer noch einen stickstoffbetonten Sommerdünger zu verwenden. Das lässt den Rasen zwar kurzfristig grün erscheinen, macht ihn aber weich und anfälliger für Frost.
Auch zu viel Dünger ist ein Problem: Mehr hilft nicht mehr, sondern kann den Rasen sogar verbrennen. Halte dich also an die Dosierungsangaben auf der Packung. Und ganz wichtig: Dünge niemals bei praller Sonne oder auf völlig trockenem Boden, das führt zu Schäden statt zu Wachstum.
Bewässerung nach dem Düngen
Damit die Nährstoffe in den Boden gelangen, musst du nach dem Düngen unbedingt wässern. Entweder du wässerst selbst gründlich oder du planst die Düngung so, dass Regen angesagt ist. Ein kräftiger Regenschauer verteilt das Granulat gleichmäßig und sorgt dafür, dass es tief zu den Wurzeln gelangt.
Wenn du nicht wässerst, bleiben die Körner auf den Halmen liegen und können dort unschöne Flecken hinterlassen.
Lohnt sich Bio-Dünger im Spätsommer?
Immer mehr Gartenfreunde greifen auf organische Dünger zurück. Auch im Spätsommer ist das eine gute Wahl. Bio-Dünger setzt die Nährstoffe langsamer frei und sorgt langfristig für gesunden Boden. Allerdings wirkt er nicht ganz so schnell wie mineralischer Dünger.
Eine Kombination aus beiden Varianten ist oft ideal: Organischer Dünger für die Bodenverbesserung und mineralischer Herbstdünger für die gezielte Nährstoffversorgung. So bekommt der Rasen das Beste aus beiden Welten.
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FAQ – Häufige Fragen zur Rasendüngung im Spätsommer
Kann ich auch im Oktober noch düngen?
Wenn es noch nicht dauerhaft frostig ist, kannst du Anfang Oktober noch düngen. Später macht es meist keinen Sinn mehr, weil der Rasen sein Wachstum einstellt.
Wie oft sollte man im Jahr insgesamt düngen?
Drei bis vier Düngungen sind ideal: Frühling, Frühsommer, Spätsommer und gegebenenfalls eine leichte Herbstdüngung. So bleibt der Rasen das ganze Jahr über vital.
Brauche ich unbedingt speziellen Herbstrasendünger?
Ja, denn er hat eine andere Zusammensetzung. Normale Sommerdünger enthalten zu viel Stickstoff, was im Herbst kontraproduktiv ist. Ein kaliumbetonter Dünger ist im Spätsommer die bessere Wahl.
Checkliste: Rasen düngen im Spätsommer
Damit du alle Schritte im Blick hast, findest du hier eine kurze Übersicht:
- Rasen mähen und gründlich von Laub und Schnittresten befreien
- Bei Bedarf vertikutieren oder kahle Stellen nachsäen
- Herbstrasendünger mit hohem Kaliumanteil wählen
- Dünger gleichmäßig ausbringen, am besten mit Streuwagen
- Anschließend ausreichend wässern oder Regen abwarten
- Auf regelmäßige Pflege achten, damit der Rasen gestärkt in den Winter geht
Mit dieser Vorgehensweise stellst du sicher, dass dein Rasen nicht nur den Winter übersteht, sondern im nächsten Frühjahr schnell wieder frisch und grün austreibt.
Eine Düngung im Spätsommer ist keine Pflicht, aber sie bringt deinem Rasen entscheidende Vorteile. Mit der richtigen Nährstoffmischung stärkst du die Gräser, machst sie widerstandsfähiger gegen Frost und sorgst dafür, dass dein Rasen im Frühjahr schneller wieder grün wird. Wenn du ein bis zwei Stunden Zeit investierst, sparst du dir später viel Arbeit – und kannst dich das ganze Jahr über an einer gesunden Rasenfläche erfreuen.

