Hummeln im Garten – kleine Hilfestellungen

aktualisiert am 6. Juni 2025

Neben den Honigbienen und Wildbienen zählen Hummeln zu den fleißigen Bestäubern im Garten und auf Feldern. Sie zeichnen sich hierbei durch eine Besonderheit aus: Hummeln vibrieren an den Blüten und dieses ist für die Bestäubung einiger Pflanzen wie Tomaten sehr wichtig. Außerdem geraten Hummeln in Gewächshäusern nicht in Panik sondern bestäuben in aller Ruhe die Pflanzen. Deswegen werden sie gezüchtet und eingesetzt.

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Jeder Gärtner hat bereits Hummeln gesehen, aber vielleicht nicht erkannt. Die bekannteste ist die Dunkle Erdhummel, es gibt jedoch acht weitere Arten, die in unseren Gärten unterwegs sind. Dann gibt es Hummeln, die an anderen Orten leben und es gibt Kuckuckshummeln. Deren Königinnen versuchen die Königin im Hummelnest zu vertreiben und ziehen mit den Arbeiterinnen anschließend die eigene Brut auf.

Auch Hummeln zählen zu den gefährdeten Insekten, sie benötigen jedoch eine ganz andere Nisthilfe als unsere Wildbienen. Bei der Blütenweide sind ihre Ansprüche jedoch ähnlich: Die Nektarweide soll vom zeitigen Frühjahr bis in den Herbst durchblühen. Es sind also Frühblüher mit Spätblühern zu kombinieren.

Bei den Nisthilfen wird es komplizierter: Hummeln bauen ihre Nester je nach Art in alten Mäusenestern im oder direkt über dem Boden. Hummelkästen sollen diese Mäusenester imitieren. Sie bieten Parasiten wie der Wachsmotte ohne einen geschützten Eingang jedoch leichtes Spiel. Der Hummelkasten benötigt nach dem Erstbezug durch die Königin deswegen einer besonderen Nachsorge. 


Welche Blüten eignen sich für Hummeln?

Vorweg: Blüten sind entweder gefüllt oder nicht gefüllt. Viele Zierpflanzen werden mit gefüllten Blüten gezüchtet. Diese sind für Wildbienen und Hummeln wertlos. Es ist den Blüten auch nicht immer optisch anzusehen, ob sie gefüllt sind. Dieses Wort bedeutet lediglich, dass der Weg zum Nektar durch die Blütenpracht verwehrt ist.

Welche Blueten eignen sich

Nur ungefüllte Blüten lassen den Zugang zum Nektar frei und sind für Wildbienen und Hummeln ertragreich. Außerdem sind es vor allem heimische Pflanzen, die für heimische Tierarten wertvoll sind. Die schönste Blütenpracht importierter Pflanzen ist häufig wertlos – hierzu zählen Magnolien, Forsythien oder Pfingstrosen, diese Pflanzen stammen aus dem asiatischen Raum. 

Wichtig ist deswegen, geeignete Pflanzen für den eigenen Garten zu bevorzugen und einen Schwerpunkt auf Frühblüher zu legen.

Beispiele für Frühblüher: 

  • – Krokusse
  • – Schlüsselblume
  • – Märzenbecher
  • – Winterlinge
  • – Schneeglöckchen

Über das Jahr:

  • – Echte Katzenminze
  • – Fingerhut
  • – Lavendel
  • – Echter Salbei
  • – Lupine
  • – Sonnenblume
  • – Borretsch
  • – Rotklee
  • – Beerensträucher
  • – Obstgehölze

Beispiele für Spätblüher:

  • – Ringelblumen
  • – Kapuzinerkresse
  • – Oregano
  • – Ysop
  • – Fetthenne
  • – Malven

Das alles passt nicht in einen Garten. Vielleicht haben die Nachbarn auch Freude an der Natur und bevorzugen künftig Nektarpflanzen?


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Der Hummelkasten

Hummelköniginnen haben ihre Jahreszeit, in der sie auf Nestsuche sind. Nur zu diesen Zeiten ist es sinnvoll, einen leeren Hummelkasten aufzustellen. Die dunkle Erdhummel ist von Februar bis März auf der Suche, die seltene Distelhummel ist von April bis Anfang Mai die letzte auf der Suche. Je nach Hummelart soll es ein kleines oder großes Nest werden, und zwar unter der Erde oder direkt auf dieser. 

Hummelkasten

Im Hummelkasten gibt es kleine Holzstege als Abstandshalter für einen Pappkarton. Der Eingang wird mit einem Schlauch unter die Erde gelegt. Für Modelle auf der Erde soll es vor der Öffnung einen weiteren Eingang geben, der Schutz vor der Wachsmotte bietet. Zumindest kommen Hummeln auf mittlerer Höhe in den Karton. In diesen kommt zuerst eine Schicht mit trockenem und unbehandeltem Rindenmulch oder trockenem Laub. Darüber kommt Kleintierstreu aus Hanf, diese neigt weniger zum Schimmeln. Diese Schichten schließen nun bis zum Eingangsloch ab. 

Vor das Eingangsloch soll etwas trockenes Moos liegen. Auch etwas Kapok als Nistmaterial bietet sich an. Und der besondere Trick: Wer einen Mäusehalter kennt, soll sich altes Nistmaterial der Mäuse direkt vor dem Aufstellen seines Hummelkastens geben lassen. Ein Teil kommt mit in den Kasten, ein anderer vor diesen. Hummeln riechen die Mäuse und werden deswegen den Hummelkasten prüfen. 

Ganz besonders wichtig ist, dass der Eingang im Innern dicht abschließt. Wer einen Schlauch aus dem Hummelkasten durch die Erde nach oben zieht, muss ganz besonders darauf achten. Der Schlauch muss mit der Innenseite eben abschließen, sonst finden die Hummeln den Weg nicht nach draußen. 

Ein weiteres Detail ist für auf dem Boden stehende Hummelkästen die Schutztür mit einer Falle für Wachsmotten und einer Eingangsklappe. Diese soll zuerst offen stehen und erst nach dem Einziehen der Hummelkönigin jeden Abend etwas abgesenkt werden. Bis diese Eingangsklappe aufliegt, hat die Hummelkönigin es gelernt, sie selber zu öffnen.

Das bedeutet, dass der Gastwirt seinen Hummelkasten in der Anfangszeit genau beobachten muss. Außerdem darf er nicht stören, weswegen eine ruhige und schattige Ecke im Garten zu bevorzugen ist. Zu viel Hitze kann das Nest im Sommer zerstören. 


Hummelkasten reinigen und neu einrichten

Der einmal benutzte Hummelkasten soll nach der Saison gereinigt werden. Der trockene Spätherbst wäre ein guter Zeitpunkt. Es ist sehr darauf zu achten, ob vielleicht eine Hummelkönigin im Hummelkasten überwintern möchte. Dann sollte die Reinigung noch verschoben werden. Doch vor der kommenden Saison muss diese abgeschlossen sein, um den Hummelkasten neu einzurichten. 

Wegen der Witterung kann es sinnvoll sein, den Hummelkasten an einer trockenen Stelle zu überwintern. Dann hält er länger und es setzen sich nicht so schnell Parasiten fest.

In jedem Fall ist es ein Erlebnis, sein eigenes Hummelvolk zu bewirten. Doch im ersten Jahr wird es vielleicht noch nicht klappen. Wer geduldig ist, pflanzt das erste Jahr lediglich die Nektarweide und stellt die Hummelkiste im zweiten Jahr auf. Hummeln bleiben dicht am Ort, die Nektarweide wird sie bereits anlocken.

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