Lilien pflanzen – Tipps für traumhafte Blüten

aktualisiert am 19. Juli 2025

Wenn Du schon einmal Lilien in voller Blüte gesehen hast, weißt Du, warum sie als Königinnen des Gartens gelten. Ihre majestätischen Blüten, der oft betörende Duft und die elegante Haltung machen sie zu echten Hinguckern – egal ob im Blumenbeet, am Terrassenrand oder in der Vase. Vielleicht fragst Du dich gerade: Wie pflanze ich Lilien richtig? Und worauf muss ich achten, damit sie wirklich gedeihen? Genau das schauen wir uns jetzt gemeinsam an – ganz ohne Gärtner-Latein, sondern so, wie man’s sich von einem guten Gartenfreund erklären lassen würde.

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Was Lilien so besonders macht

Lilien sind keine gewöhnlichen Zwiebelblumen. Sie wachsen aus aufrecht stehenden Schuppen-Zwiebeln, oft ohne schützende Außenhaut. Das macht sie empfindlicher, aber auch spannender. Es gibt sie in unzähligen Farben – von Weiß über Orange bis hin zu tiefem Purpur – und sie blühen je nach Sorte von Mai bis in den August hinein.

Viele Gärtner trauen sich nicht so recht an Lilien heran, weil sie als heikel gelten. Dabei sind sie erstaunlich robust, wenn der Standort passt und die Pflanzung gut vorbereitet ist. Ich selbst war am Anfang auch skeptisch, aber mittlerweile gehören Lilien jedes Jahr fest zu meinem Sommerbeet.


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Der richtige Standort für Lilien

Lilien mögen es sonnig, aber nicht zu trocken. Ideal ist ein Platz, an dem sie mindestens vier bis sechs Stunden Sonne am Tag bekommen. Gleichzeitig sollte der Boden durchlässig sein – Staunässe vertragen sie gar nicht. Ein typischer Anfängerfehler ist es, Lilien in lehmigen, schweren Boden zu setzen. Wenn’s da mal ordentlich regnet, faulen die Zwiebeln schneller, als man gucken kann.

Wenn Dein Gartenboden schwer ist, hilft es, Sand oder feinen Kies unterzumischen. Auch ein leicht erhöhtes Beet oder ein gut drainiertes Pflanzloch können Wunder wirken. In meinem Garten habe ich ein kleines Hochbeet an der Südwand des Hauses, da wachsen meine Orientlilien seit Jahren prächtig.


Wann ist die beste Zeit zum Pflanzen?

Lilien kannst Du im Herbst (September bis November) oder im Frühjahr (März bis April) pflanzen. Ich persönlich setze die meisten Lilien im Herbst – dann haben die Zwiebeln Zeit zum Einwurzeln und starten im Frühjahr mit richtig viel Power.

Wichtig ist, dass der Boden zum Pflanzzeitpunkt nicht gefroren und nicht zu nass ist. Und wenn Du im Herbst pflanzt, schütz die Stelle mit einer Mulchschicht oder Reisig, damit Frost keine Chance hat.


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Lilien pflanzen – Schritt für Schritt

Viele fragen mich: Wie tief muss ich die Lilien setzen? Und das ist eine der wichtigsten Fragen überhaupt. Denn bei Lilien gilt: lieber etwas zu tief als zu flach pflanzen. Sie bilden sogenannte Stängelwurzeln, die ihnen Halt geben – dafür brauchen sie ausreichend Erde über der Zwiebel.

Bevor ich Dir gleich eine kleine Übersicht mit den wichtigsten Pflanzregeln zeige, hier noch ein Tipp: Setz die Zwiebeln nicht direkt nebeneinander. Lilien brauchen Luft – das beugt Krankheiten vor und sorgt für kräftigere Triebe.

Hier eine kleine Tabelle mit den wichtigsten Pflanzfakten:

PunktEmpfehlung
Pflanztiefe15 bis 20 cm (je nach Größe der Zwiebel)
Pflanzabstand20 bis 30 cm zwischen den einzelnen Zwiebeln
StandortSonnig bis halbschattig, windgeschützt
BodenDurchlässig, humos, leicht sandig, ohne Staunässe
PflanzzeitHerbst (Sept.–Nov.) oder Frühjahr (März–April)
Gießen nach PflanzungEinmal kräftig angießen, danach eher sparsam gießen

Halte dich an diese groben Werte, variiere aber je nach Sorte ein bisschen – bei besonders großen Orientlilien dürfen es auch mal 25 cm Tiefe sein.


Welche Lilienarten passen in Deinen Garten?

Die Auswahl an Lilien ist riesig. Und ja, das kann überfordern. Damit Du nicht stundenlang im Gartencenter stehst, kommen hier ein paar meiner Lieblingssorten – samt ihrer Besonderheiten.

Ich möchte Dir ein paar Vertreter zeigen, die sich bei mir im Garten bewährt haben. Vielleicht ist ja auch eine dabei, die zu Deinem Beet passt:

  • Asiatische Lilien: Robust, frühe Blüte, meist ohne Duft – perfekt für Anfänger.
  • Orientalische Lilien: Späte Blüte, intensiver Duft, brauchen nährstoffreichen Boden.
  • Trumpet-Lilien: Sehr große Blüten, duften herrlich, wachsen hoch – brauchen eine Stütze.
  • Baum-Lilien (Orienpets): Kreuzung aus Orient- und Trumpet-Lilien – wuchtig, stark, langblühend.
  • Türkenbund-Lilien: Naturformen mit eleganten, zurückgeschlagenen Blüten – eher für halbschattige Plätze.

Wenn Du gerade erst anfängst, empfehle ich Dir asiatische Lilien – sie verzeihen kleine Anfängerfehler und bringen zuverlässig Farbe ins Beet. Später kannst Du Dich dann an die duftenden Diven wagen.


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Pflege nach dem Pflanzen – weniger ist mehr

Sobald Deine Lilien austreiben, brauchen sie eigentlich nur drei Dinge: Licht, Luft und etwas Wasser. Staunässe ist wie gesagt Gift. In trockenen Sommern gieße ich morgens direkt an den Fuß der Pflanzen – nicht über die Blätter. Das beugt Pilzkrankheiten vor.

Was viele vergessen: Lilien sind hungrig. Nach dem Austrieb gönne ich ihnen alle zwei bis drei Wochen eine Portion Flüssigdünger. Ideal ist ein Blühpflanzendünger mit Kalium und Phosphor, aber wenig Stickstoff – denn zu viel davon macht zwar schöne Blätter, aber keine Blüten.

Nach der Blüte heißt es: Finger weg von der Schere! Schneide nur die verwelkten Blüten ab, aber lass den Stängel stehen. Die Zwiebel zieht jetzt Kraft daraus für die nächste Saison.


Lilien und Krankheiten – worauf Du achten solltest

Ganz ehrlich: Wenn Du Lilien einmal liebst, lernst Du auch, mit ihren Eigenheiten zu leben. Aber ein paar Probleme sollte man kennen:

  • Grauschimmel (Botrytis) zeigt sich durch braune Flecken auf den Blättern. Entweder beugst Du mit ausreichendem Pflanzabstand vor – oder entfernst betroffene Pflanzenteile frühzeitig.
  • Lilienhähnchen sind kleine rote Käfer, die Blätter und Knospen anknabbern. Ich kontrolliere regelmäßig per Hand – morgens sind sie noch träge.
  • Zwiebel- und Wurzelfäule entsteht bei Staunässe. Deshalb: lieber zu trocken als zu nass.

Bei mir hat es geholfen, Lilien nicht jedes Jahr am gleichen Ort zu pflanzen – ein kleiner Standortwechsel bringt oft schon viel.


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Lilien im Topf – geht das auch?

Na klar! Gerade auf Terrasse oder Balkon kannst Du Lilien wunderbar in Töpfe setzen. Wichtig ist nur: groß genug und tief genug. Ich verwende mindestens 30 cm hohe Gefäße mit Abflussloch und einer Schicht Blähton unten.

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Die Pflege ist ähnlich wie im Beet, nur beim Gießen musst Du regelmäßiger schauen. Und im Winter? Einfach samt Topf in die Garage oder mit Vlies einpacken – dann kommen sie gut durch.


Lilien kombinieren – was passt dazu?

Im Staudenbeet wirken Lilien besonders schön, wenn sie nicht alleine stehen. Ich pflanze sie gern zwischen Lavendel, Ziersalbei oder Frauenmantel – so bleibt der Boden bedeckt, und die Blüten bekommen trotzdem ihren Auftritt.

Auch mit Rittersporn oder Taglilien harmonieren sie gut – Hauptsache, die Nachbarn sind nicht zu wuchtig oder schattenwerfend. Wenn Du mit Farben spielen willst: Weiße Lilien vor dunklem Hintergrund (z. B. Liguster oder Buchs) wirken fast magisch.


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FAQ – häufige Fragen zum Lilien pflanzen

Wie oft muss ich Lilien nach dem Pflanzen gießen?
Nur direkt nach dem Pflanzen kräftig wässern. Danach reicht es, bei Trockenheit alle paar Tage zu gießen. Lilien kommen mit kurzzeitig trockenen Böden besser klar als mit dauerhafter Nässe.

Kann ich Lilien auch im Sommer pflanzen?
Nur bedingt. Wenn die Zwiebeln vorgekeimt sind (z. B. im Topf), geht das. Ansonsten lieber im Herbst oder zeitigen Frühjahr pflanzen – das ergibt kräftigere Pflanzen.

Sind Lilien winterhart?
Ja, die meisten Sorten überstehen normale Winter problemlos – vor allem bei Pflanzung im Boden. Nur bei Spätfrost oder im Topf solltest Du mit Reisig oder Vlies schützen.


Checkliste: Lilien pflanzen leicht gemacht

Bevor Du jetzt loslegst, hier noch eine kleine Gedächtnisstütze mit den wichtigsten Punkten:

  • Pflanzzeit: Herbst oder Frühjahr – nie in gefrorene/nasse Erde
  • Standort: sonnig, durchlässig, windgeschützt
  • Pflanztiefe: 15–20 cm, Abstand: ca. 25 cm
  • Gießen: direkt nach dem Pflanzen, später nur bei Trockenheit
  • Dünger: ab Austrieb regelmäßig Blühdünger verwenden
  • Nachbarn: Lavendel, Salbei oder Frauenmantel sind ideale Partner
  • Krankheiten: auf Lilienhähnchen und Grauschimmel achten
  • Winter: leicht abdecken, besonders bei Topfkultur

Lilien sind keine Zicken – sie brauchen einfach das richtige Maß aus Sonne, Bodenpflege und Liebe. Wenn Du einmal den Dreh raus hast, wirst Du jedes Jahr belohnt – mit einer Blütenpracht, die ihresgleichen sucht. Also: Spaten raus, Handschuhe an und los geht’s!

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