aktualisiert am 23. Oktober 2025
Der Oktober ist für viele Gärtner der Monat, in dem man den Garten „runterfährt“. Alles wird zurückgeschnitten, Laub geharkt, Beete werden leergeräumt. Doch genau in dieser Zeit passieren erstaunlich viele Fehler, die sich erst im Frühjahr zeigen – wenn Pflanzen geschwächt sind, der Rasen voller Moos steht oder Beete matschig und unfruchtbar wirken. Wenn du jetzt aufmerksam bist, kannst du all das ganz leicht vermeiden und deinen Garten optimal auf den Winter vorbereiten.
- Viele Pflanzen brauchen ihre vertrockneten Triebe als natürlichen Frostschutz.
- Laub ist kein Abfall – es kann wertvoller Winterschutz und Nährstofflieferant sein.
- Ein gut gepflegter Rasen im Oktober spart dir im Frühling jede Menge Arbeit.
1. Alles radikal zurückschneiden – statt selektiv zu handeln
Sobald die Tage kürzer werden und sich das Laub färbt, juckt es viele in den Fingern: Die Gartenschere wird gezückt, und alles, was welk aussieht, wird entfernt. Doch Vorsicht – das ist einer der größten Gartenfehler im Oktober. Nicht jede Pflanze verträgt einen herbstlichen Kahlschnitt, und manche brauchen ihre abgestorbenen Pflanzenteile sogar als Schutz vor Kälte.

Rosen sind ein gutes Beispiel. Sie sollten jetzt nur leicht eingekürzt werden, damit lange Triebe nicht vom Wind hin und her gerissen werden. Der eigentliche Rückschnitt erfolgt aber erst im Frühjahr, wenn keine Frostgefahr mehr besteht. Auch Stauden wie Lavendel oder Salbei sind im Oktober tabu für den radikalen Schnitt. Ihre oberirdischen Teile schützen die Wurzeln und bieten Tieren wie Marienkäfern oder Schmetterlingslarven ein Winterquartier.
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Wenn du alles zu stark zurückschneidest, schwächst du die Pflanzen unnötig und riskierst Frostschäden. Entferne lieber nur Verblühtes, Krankes oder Abgestorbenes, der Rest darf stehen bleiben. So schaffst du Struktur im Beet – und schützt gleichzeitig deine Pflanzen.
Ein kleiner Tipp am Rande: Viele Gärtner lassen einige verblühte Stauden stehen, weil die Samenstände im Winter wunderschön aussehen – besonders, wenn sich Raureif darauf legt.
2. Laub panisch aufsammeln – oder komplett ignorieren
Kaum fallen die ersten Blätter, greift mancher Gärtner zum Rechen – oder lässt alles einfach liegen. Beide Extreme sind problematisch. Laub kann im Garten Fluch und Segen zugleich sein, je nachdem, wo es landet.
Auf Beeten, unter Sträuchern oder rund um Stauden wirkt Laub wie eine natürliche Mulchschicht. Es schützt den Boden vor Frost, speichert Feuchtigkeit und bietet Kleintieren ein Versteck. Wenn du es liegen lässt, tust du dem Boden und seinen Bewohnern also etwas Gutes.
Anders sieht es auf dem Rasen aus: Hier kann Laub, wenn es liegen bleibt, die Grashalme ersticken. Unter der feuchten Schicht bildet sich schnell Fäulnis oder Schimmel. Deshalb solltest du den Rasen regelmäßig abkehren oder mit einem Rechen lüften. Auch auf Wegen oder Terrassen hat Laub nichts verloren – dort wird es schnell rutschig und gefährlich.
Die Faustregel lautet: Laub gezielt liegen lassen, wo es hilft – und entfernen, wo es schadet.
Eine kleine Übersicht hilft dir, den Überblick zu behalten:
| Bereich | Was tun mit dem Laub? | Warum |
|---|---|---|
| Rasen | regelmäßig entfernen | verhindert Fäulnis und Schimmel |
| Beete & Sträucher | liegen lassen | natürlicher Frost- und Bodenschutz |
| Wege & Terrasse | entfernen | Rutschgefahr vermeiden |
| Kompost | teilweise nutzen | wertvolle Humusquelle |
Wenn du das Laub aus dem Garten entfernst, wirf es nicht einfach in die Tonne. Eine Laubkompostierung liefert dir im nächsten Jahr nährstoffreichen Humus – der Kreislauf schließt sich.
3. Den Rasen zu früh aufgeben
Viele Gärtner denken: „Jetzt im Oktober wächst der Rasen sowieso nicht mehr – der macht das schon.“ Das ist ein klassischer Irrtum. Gerade jetzt braucht dein Rasen nochmal etwas Aufmerksamkeit, damit er gesund durch den Winter kommt.

Ein letzter Schnitt auf etwa vier Zentimeter ist ideal. So bleibt das Gras robust, aber nicht zu lang, um Schimmelbildung unter Schnee oder Laub zu vermeiden. Danach lohnt es sich, einen Herbstdünger auszubringen. Der sollte weniger Stickstoff, dafür aber mehr Kalium enthalten. Kalium stärkt die Zellstruktur und erhöht die Frostresistenz.
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Wenn du den Rasen jetzt vernachlässigst, wird dich der Frühling mit unschönen Überraschungen begrüßen: Moos, kahle Stellen und mühsame Nachsaatarbeiten. Wer hingegen im Oktober nochmal pflegt, spart sich im nächsten Jahr viel Zeit und Nerven.
Vertikutiere nicht mehr im Spätherbst. Das verletzt die Grasnarbe zu stark und macht sie anfälliger für Frost. Besser ist es, nur leicht zu harken und Moos vorsichtig zu entfernen.
4. Kübelpflanzen zu spät einräumen
Der Oktober kann tückisch sein: Tagsüber angenehm mild, nachts plötzlich Frost. Viele warten zu lange, bevor sie ihre Kübelpflanzen ins Winterquartier bringen. Doch die ersten Minusgrade können empfindlichen Arten stark zusetzen.
Besonders Oleander, Zitruspflanzen, Bougainvillea und Dipladenia reagieren schon auf Temperaturen knapp unter null. Wenn du dir unsicher bist, beobachte die Wettervorhersage genau – und räume lieber ein paar Tage früher als zu spät ein.
Pflanzen, die du draußen lassen möchtest, kannst du schützen: Töpfe in Jutesäcke oder Vlies wickeln, die Erde mit Laub oder Stroh abdecken und sie an eine windgeschützte Hauswand stellen. Auch mediterrane Kräuter wie Rosmarin oder Thymian freuen sich über einen leichten Frostschutz, etwa in Form eines Gartenvlieses.
Achte außerdem darauf, dass die Pflanzen nicht zu nass in den Winter gehen. Staunässe im Topf ist bei kalten Temperaturen besonders gefährlich. Gieße daher nur noch sparsam – aber regelmäßig genug, dass die Wurzeln nicht austrocknen.
Wenn du dein Winterquartier vorbereitest, achte auf hellen, kühlen und frostfreien Standort. So bleiben deine Pflanzen gesund und treiben im Frühjahr kräftig wieder aus.
5. Gemüsebeete ungeschützt lassen
Wenn die letzte Ernte eingebracht ist, lassen viele ihre Beete einfach liegen – ein großer Fehler. Denn ungeschützte Erde wird durch Regen und Frost schnell verdichtet oder ausgelaugt. Außerdem waschen sich wertvolle Nährstoffe aus, und Unkraut hat leichtes Spiel.
Der Oktober ist die perfekte Zeit, um dein Beet für den Winter vorzubereiten. Lockere den Boden mit einer Grabegabel leicht auf, aber vermeide tiefes Umgraben. Bringe anschließend Kompost oder organischen Dünger aus. Das liefert Nährstoffe, die über den Winter langsam in den Boden einziehen.
Eine schützende Mulchschicht aus Laub, Rasenschnitt oder gehäckseltem Strauchschnitt hält die Erde feucht und schützt vor Erosion. Noch besser ist eine Gründüngung mit Pflanzen wie Phacelia, Senf oder Winterroggen. Sie schützen den Boden, lockern ihn mit ihren Wurzeln auf und können im Frühjahr einfach untergegraben werden.
Wenn du dein Beet im Oktober richtig abdeckst, hast du im Frühjahr weniger Arbeit, sparst Dünger – und der Boden bleibt fruchtbar und lebendig.
Erfahre mehr in diesem Video!
FAQ – Häufige Fragen zum Garten im Oktober
Soll ich meine Rosen im Oktober komplett schneiden?
Nein, nur leicht einkürzen. Der Hauptschnitt erfolgt im Frühjahr, wenn keine Frostgefahr mehr besteht.
Kann ich Laub kompostieren?
Ja, aber mische es mit anderen Gartenabfällen. Reines Laub verrottet langsam, besonders von Eiche oder Walnuss.
Wann ist der richtige Zeitpunkt, um Kübelpflanzen einzuräumen?
Spätestens, wenn die Nachttemperaturen dauerhaft unter fünf Grad fallen. Lieber ein paar Tage früher handeln als zu spät.
Checkliste: Dein Garten im Oktober
Bevor du den Monat abschließt, geh noch einmal Punkt für Punkt durch, ob alles erledigt ist. So gehst du sicher, dass dein Garten optimal in den Winter startet:
- Pflanzen nur selektiv zurückschneiden, nicht alles kahl
- Laub gezielt einsetzen: auf Beeten lassen, vom Rasen entfernen
- Rasen auf 4 cm kürzen und mit Herbstdünger versorgen
- Kübelpflanzen rechtzeitig einräumen oder gut abdecken
- Gemüsebeete vorbereiten mit Kompost, Mulch oder Gründüngung
Wenn du diese Punkte beachtest, kannst du deinen Garten mit gutem Gewissen in den Winterschlaf schicken – und dich auf ein kraftvolles, blühendes Frühjahr freuen.
Der Oktober ist kein Monat zum Zurücklehnen
Auch wenn es verlockend ist, den Garten „abzuschalten“, lohnt sich jetzt nochmal ein genauer Blick. Mit ein paar gezielten Handgriffen kannst du verhindern, dass sich kleine Fehler zu großen Problemen entwickeln. Ein selektiver Schnitt, gezielter Laubeinsatz, Rasenpflege, rechtzeitiges Einräumen von Kübelpflanzen und gut vorbereitete Beete – das sind die Schlüssel für einen gesunden, winterfesten Garten.
Der Oktober ist kein Monat der Ruhe, sondern der Vorbereitung. Und wer diese Zeit nutzt, wird im Frühjahr mit einem vitalen, kräftigen Garten belohnt.

