Diese 5 Gehölze darfst du im Juni auf keinen Fall schneiden!

aktualisiert am 7. Juni 2025

Im Juni ist im Garten richtig was los: Alles wächst, blüht und grünt um die Wette. Man kommt kaum hinterher mit Gießen, Düngen und Schneiden. Doch genau beim Rückschnitt lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Denn so verlockend es auch ist, jetzt für Ordnung zu sorgen – manche Pflanzen brauchen genau jetzt ihre Ruhe. In diesem Beitrag erfährst du, welche Gehölze du im Juni auf keinen Fall schneiden solltest, damit sie gesund bleiben und im nächsten Jahr wieder voller Kraft austreiben.

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Warum ist der Schnittzeitpunkt überhaupt so wichtig?

Viele Gehölze folgen einem ziemlich klaren Jahresrhythmus. Sie bilden Blütenknospen für das kommende Jahr schon lange bevor sie tatsächlich blühen – oft im Sommer oder Spätsommer des Vorjahres. Wenn du jetzt im Juni zur Schere greifst, schneidest du also nicht nur Zweige, sondern direkt auch die Blüte für das nächste Frühjahr ab. Und das ist schade – vor allem, wenn du dich jedes Jahr auf die volle Blütenpracht freust.

Hinzu kommt: Einige Pflanzen befinden sich im Juni in einer empfindlichen Phase. Sie regenerieren gerade nach der Blüte, lagern Nährstoffe ein oder bereiten sich auf neue Triebe vor. Ein falscher Schnitt kann diesen Prozess stören und sogar Krankheiten begünstigen.


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1. Flieder (Syringa vulgaris)

Syringa vulgaris

Der Flieder ist einer der Klassiker im Frühling. Mit seinen duftenden Blütenrispen verzaubert er Gärten und Vorgärten jedes Jahr aufs Neue. Aber Achtung: Wenn du ihn im Juni schneidest, machst du alles zunichte, was er sich in den Wochen davor aufgebaut hat.

Direkt nach der Blüte – also im späten Mai – ist der richtige Zeitpunkt für einen Rückschnitt. Denn schon im Juni beginnt der Flieder damit, neue Blütenknospen für das nächste Jahr zu bilden. Ein Rückschnitt in diesem Monat würde genau diese Knospen entfernen. Die Folge: Der Flieder blüht im kommenden Frühling gar nicht oder nur sehr schwach.

Typische Gartenfrage: „Aber was, wenn mein Flieder völlig aus der Form geraten ist?“
Dann heißt es leider: Geduld haben. Lass ihn in Ruhe wachsen und greif erst wieder nach der nächsten Blüte zur Schere.


2. Magnolie (Magnolia × soulangeana)

Magnolia × soulangeana

Magnolien sind spektakulär – ihre großen Blüten wirken beinahe exotisch. Doch was viele nicht wissen: Die Magnolie ist äußerst empfindlich, wenn es ums Schneiden geht. Sie neigt dazu, schlecht zu verheilen, vor allem bei ungeschicktem Timing.

Im Juni sammelt die Magnolie Kraft für neue Blätter und Knospen. Ein Rückschnitt in dieser Zeit stört nicht nur ihren natürlichen Energiehaushalt, sondern hinterlässt auch große Schnittflächen, die schlecht verheilen. Das macht sie anfällig für Pilzinfektionen und Frostschäden im Winter.

Wenn du deine Magnolie wirklich schneiden musst, dann lieber im Spätsommer – und nur mit scharfem, sauberem Werkzeug. Aber selbst dann gilt: Weniger ist mehr.


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3. Kamelie (Camellia japonica)

Camellia japonica

Die Kamelie ist ein kleines Juwel im Garten. Ihre zarten, oft rosafarbenen oder weißen Blüten erscheinen im späten Winter oder zeitigen Frühjahr – ein echter Blickfang, wenn noch fast nichts anderes blüht.

Doch diese Schönheit hat ihren Preis: Die Kamelie ist sehr empfindlich beim Schnitt. Schon im Juni beginnt sie, ihre Blütenknospen für das nächste Jahr anzulegen. Ein Rückschnitt zu dieser Zeit würde direkt in die Bildung dieser Knospen eingreifen – du entfernst also das, worauf du dich eigentlich freuen wolltest.

Ideal ist ein vorsichtiger Formschnitt direkt nach der Blüte, also im Frühjahr. Danach lässt du sie in Ruhe wachsen – sie braucht diese Zeit, um sich vollständig zu entwickeln.


4. Flammenstrauch (Dictamnus albus)

Dictamnus albus

Der Flammenstrauch, auch bekannt als Brennender Busch, ist ein echtes Naturwunder. Seine duftenden Blüten erscheinen im Juni und locken Bienen sowie andere Insekten an. Gleichzeitig gibt die Pflanze in dieser Zeit ätherische Öle ab, die bei starker Sonneneinstrahlung und Hautkontakt zu Reizungen führen können.

Ein Schnitt im Juni wäre also nicht nur ungünstig für die Pflanze, weil du mitten in die Blütezeit eingreifst – sondern auch nicht ganz ungefährlich für dich. Zudem schwächst du sie genau in der Phase, in der sie ihre volle Energie in die Blüte steckt.

Warte lieber mit dem Rückschnitt bis in den Spätherbst oder ins zeitige Frühjahr. Dann ist sie in der Ruhephase und lässt sich besser zurückschneiden.


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5. Forsythie (Forsythia x intermedia)

Forsythia x intermedia

Die Forsythie ist ein echter Frühlingsbote. Sie zeigt als eine der ersten Sträucher im Jahr ihre leuchtend gelben Blüten – meist schon im März oder April. Doch genau deshalb ist es so wichtig, den richtigen Schnittzeitpunkt zu treffen.

Im Juni ist es bereits zu spät: Die Pflanze hat längst damit begonnen, ihre neuen Blütenknospen für das nächste Jahr zu bilden. Ein Schnitt jetzt würde nicht nur diese Knospen entfernen, sondern auch das Wachstum der jungen Triebe hemmen.

Wenn du die Forsythie in Form bringen willst, dann tu das direkt nach der Blüte – spätestens im Mai. So regst du neues Wachstum an und sicherst dir eine prächtige Blüte im nächsten Frühling.


Was passiert eigentlich, wenn man trotzdem schneidet?

Manche Gartenfreunde fragen sich: „Was soll schon passieren, wenn ich trotzdem schneide?“
Die Antwort ist leider einfach: Weniger Blüten, schwächere Triebe, anfällige Pflanzen. Einige Gehölze verzeihen den falschen Zeitpunkt vielleicht – aber viele leiden still. Du bemerkst es oft erst im nächsten Jahr, wenn die erwartete Blüte ausbleibt oder sich die Pflanze langsamer entwickelt.

Deshalb gilt: Lass die Schere lieber mal liegen, wenn du dir nicht ganz sicher bist. Im Zweifel ist ein zu später Rückschnitt immer noch besser als ein zu früher.


Tipp aus dem Gartenalltag

Wenn du dir unsicher bist, wann du welches Gehölz schneiden darfst, dann hilft ein einfaches Gartentagebuch. Notiere dir nach der Blüte, wann du was zurückgeschnitten hast – und wie sich die Pflanze im Folgejahr entwickelt hat. So bekommst du über die Jahre ein gutes Gefühl dafür, was deine Pflanzen brauchen.


FAQ: Häufige Fragen zum Rückschnitt im Juni

Wann ist grundsätzlich die beste Zeit zum Gehölzschnitt?

Das hängt von der Art ab. Frühjahrsblüher schneidest du am besten direkt nach der Blüte. Spätblüher vertragen einen Rückschnitt im Herbst oder im Frühjahr. Im Juni solltest du nur schneiden, wenn du dir ganz sicher bist, dass die Pflanze das verträgt.

Kann ich einfach einzelne Triebe im Juni entfernen?

Bei den meisten Gehölzen ist ein kleiner Pflegeschnitt kein Problem – zum Beispiel das Entfernen von abgestorbenem Holz. Aber starke Rückschnitte solltest du vermeiden, wenn die Pflanze gerade Energie für das nächste Jahr sammelt.

Was tun, wenn ich versehentlich im Juni geschnitten habe?

Keine Panik. Lass die Pflanze in Ruhe und achte in den nächsten Wochen auf gute Pflege: ausreichend Wasser, etwas Dünger und Schutz vor zu viel Sonne oder Wind. Viele Gehölze erholen sich wieder, wenn man sie nicht weiter stresst.


Erfahre mehr in diesem Video!


Checkliste: Diese Gehölze im Juni nicht schneiden!

Im Juni ist im Garten Hochsaison – überall wird gegossen, gedüngt, geschnitten. Doch Vorsicht: Nicht jedes Gehölz freut sich über einen Schnitt in diesem Monat. Einige Pflanzen würden bei einem Rückschnitt im Juni stark geschwächt, könnten ihre Blüte verlieren oder Krankheiten entwickeln. In diesem Beitrag hast du fünf Gehölze kennengelernt, die du im Juni besser in Ruhe lässt – damit sie gesund bleiben und im nächsten Jahr wieder voll durchstarten können:

  • Flieder → Knospenbildung beginnt im Juni – nicht schneiden!
  • Magnolie → empfindlich, große Schnittflächen vermeiden
  • Kamelie → Blütenknospen werden jetzt schon angelegt
  • Flammenstrauch → blüht im Juni, Schnitt wäre stressig und riskant
  • Forsythie → bildet neue Blütenknospen – Juni ist zu spät

Wenn du diese Regeln beachtest, tust du deinem Garten einen großen Gefallen – und wirst im nächsten Jahr mit kräftigen Pflanzen und prächtigen Blüten belohnt.

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