aktualisiert am 18. Mai 2025
Manche Dinge sind einfach zu schade zum Wegwerfen – dazu gehören ganz klar alte Ziegelsteine. Egal ob vom abgerissenen Schuppen, einem alten Bauernhof oder einem Dachbodenfund: Mit etwas Kreativität kannst du aus diesen charmanten Steinen tolle Akzente im Garten setzen. In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du alte Ziegel im Garten clever und stimmig einsetzen kannst – ohne viel Aufwand, aber mit richtig viel Wirkung.
Warum alte Ziegel im Garten so beliebt sind
Alte Ziegelsteine bringen Charme, Struktur und Wärme in den Garten. Durch ihre Patina wirken sie sofort gemütlich und natürlich – perfekt also, wenn du deinem Garten ein bisschen mehr Charakter verleihen möchtest. Außerdem sind sie stabil, langlebig und oft kostenlos oder günstig zu bekommen. Gerade in naturnahen oder rustikalen Gärten passen sie wunderbar zu Holz, Staudenbeeten oder Kräuterecken.
Ein weiterer Vorteil: Du brauchst kein spezielles Werkzeug, um mit ihnen zu arbeiten. Ein Spaten, etwas Sand oder Kies und ein bisschen Geduld reichen meist völlig aus. Das macht Ziegelsteine ideal für DIY-Projekte, bei denen du dich richtig austoben kannst.
Wege & Gartenpfade aus alten Ziegeln
Ein Klassiker unter den Verwendungszwecken ist der Ziegelweg. Ob gerade, geschwungen oder im wilden Muster – Ziegel bringen Struktur in den Garten und verbinden Bereiche auf natürliche Weise.
Wenn du überlegst, Wege aus Ziegeln zu bauen, solltest du dir zuerst den Verlauf überlegen. Gerade bei geschwungenen Wegen sehen versetzte Muster besonders lebendig aus. Wichtig ist ein stabiler Unterbau – am besten aus verdichtetem Sand oder Split, damit die Steine nicht verrutschen oder absacken.
Beliebte Verlegemuster für Gartenwege:
Muster | Beschreibung |
---|---|
Läuferverband | Ziegel werden längs in einer Reihe gelegt |
Fischgrät | Dynamisches Muster mit diagonalen Versätzen |
Kreuzverband | Wechsel aus quer und längs verlegten Steinen |
Wilder Verband | Unterschiedliche Steine unregelmäßig kombiniert |
Diese Muster geben dir Spielraum – ganz nach Geschmack. Nach dem Verlegen solltest du die Fugen mit Sand füllen und leicht anklopfen, damit alles stabil bleibt.

Tipp: Lass Moose und kleine Kräuter zwischen den Fugen wachsen, etwa Thymian oder Mauerpfeffer – das wirkt besonders charmant und natürlich.
Hochbeete und Beetumrandungen aus Ziegeln
Alte Ziegel sind ideal, um Hochbeete oder Beeteinfassungen zu gestalten. Gerade wenn du Kräuter oder Stauden in Szene setzen möchtest, wirken Ziegel angenehm warm und zurückhaltend – sie stehlen den Pflanzen nicht die Show, sondern unterstreichen sie.
Du kannst die Steine einfach übereinander schichten, mit Mörtel befestigen oder trocken aufsetzen. Besonders schön sehen leicht schräg gesetzte Ziegel aus, etwa in Form kleiner Schrägmauern oder halb im Boden versenkt.
Gerade bei lockerer Erde machen sich Ziegel auch als Wurzelsperre nützlich – etwa für Minze oder Bambus. Wichtig dabei ist, dass du sie rund 20–30 cm tief eingräbst, damit sich die Pflanzen nicht unterirdisch ausbreiten.
Nach dem Bau lohnt es sich, die Zwischenräume mit Sand oder Erde zu füllen – dort können sich Mauerpfeffer, Hauswurz oder Mauerfarn ansiedeln und für zusätzlichen Reiz sorgen.
Ziegel als Dekoration oder Blickfang
Nicht immer muss es funktional sein – manchmal reicht ein liebevoller Akzent im Beet oder auf dem Rasen, um den Garten besonders zu machen. Alte Ziegel können hier kleine Geschichten erzählen.
Du kannst etwa einzelne Steine mit Kreidefarbe beschriften, als Beetmarker oder mit dem Namen deiner Lieblingspflanzen. Auch als Sockel für Gartenfiguren oder Vogeltränken machen sie eine gute Figur.
Wer es kreativer mag: Lege ein Mosaik aus verschiedenfarbigen Ziegelbruchstücken, etwa als runde Fläche unter einer Bank oder als Trittstein. Besonders bei mediterranem oder vintage-inspiriertem Stil wirkt das sehr stimmig.
Kleine Bauwerke mit Ziegeln gestalten
Mit etwas Geduld lassen sich aus alten Ziegeln kleine Mauern, Sitzplätze oder sogar Mini-Gewächshäuser bauen. Besonders beliebt ist zum Beispiel der Bau einer kleinen Kräuterspirale – diese braucht nicht viel Platz, lässt sich aber wunderbar mit Ziegeln formen.
Auch Komposter, Pflanznischen oder Mini-Mauern an Hängen lassen sich aus Ziegeln stabil aufbauen. Wichtig dabei: Plane die Höhe begrenzt – ohne Mörtel solltest du nicht höher als etwa 40–50 cm bauen.
Wenn du mehrere Ebenen verbinden möchtest, kannst du mit Ziegeln kleine Stufen oder Podeste bauen. Diese eignen sich super für Hanglagen oder als Terrassierung im Garten.
Ein Vorteil: Alte Ziegel speichern Wärme. Das freut viele Pflanzen – besonders mediterrane Kräuter wie Rosmarin oder Salbei fühlen sich in solchen Mauern besonders wohl.
Vogeltränken und Mini-Teiche mit Ziegeln
Ziegel eignen sich auch wunderbar, um kleine Wasserstellen im Garten einzufassen. Du kannst aus wenigen Ziegeln einen Rand um eine Schale bauen oder einen niedrigen Teich gestalten, der sich optisch in den Garten einfügt.

Besonders schön wirkt es, wenn du gebrochene oder unterschiedlich farbige Ziegel einsetzt – das unterstreicht den natürlichen Charakter. Achte nur darauf, dass die Ziegel stabil stehen und keine scharfen Kanten in die Wasserfläche ragen.
Ein flacher Teich mit Ziegelrand lässt sich wunderbar mit Sumpfpflanzen wie Schachtelhalm oder Bachbunge ergänzen. So wird aus einem einfachen Steinprojekt schnell ein echter Blickfang – und das Wasser lockt zudem Vögel und Insekten an.
Lagerfeuerplatz oder Grillstelle umranden
Wer gerne draußen kocht oder gemütliche Abende im Garten verbringt, kann aus alten Ziegeln eine tolle Feuerstelle bauen. Dazu brauchst du lediglich eine kreisrunde Fläche, die du mit Ziegeln einfasst – entweder einlagig oder in mehreren Reihen.
Wichtig ist hier, dass du feuerfeste Ziegel verwendest – nicht jeder alte Stein ist dafür geeignet. Am besten funktionieren Tonziegel ohne Glasur. Bau die Feuerstelle auf festem Untergrund und achte auf genügend Abstand zu Bäumen und Sträuchern.
Wenn du gerne grillst: Ein fest gemauerter Grill aus Ziegeln kann nicht nur praktisch sein, sondern sieht auch toll aus. Kombiniert mit einer Stahlplatte oder einem Grillrost ist das eine dauerhafte Lösung für den Sommer.
Pflanzgefäße und Mini-Beete aus Ziegeln
Ziegel lassen sich hervorragend für Pflanzgefäße oder Mini-Beete zweckentfremden. Du kannst zum Beispiel vier Steine zu einem Quadrat legen und mit Erde füllen – fertig ist ein Mini-Kräuterbeet.
Auch Lücken, Risse oder Öffnungen in gebrochenen Ziegeln kannst du bepflanzen – am besten mit Sukkulenten oder kleinen Polsterpflanzen. Solche Pflanzideen machen sich gut auf Tischen, Mauervorsprüngen oder in der Nähe von Sitzplätzen.
Nach dem Bepflanzen lohnt es sich, regelmäßig zu kontrollieren, ob Wasser gut abfließt – bei stehender Nässe können Pflanzen und Steine leiden. Eine kleine Schicht Blähton oder Kies unten im Gefäß hilft da schon enorm.
Alte Ziegel im Garten: Darauf solltest du achten
Auch wenn Ziegel vielseitig einsetzbar sind, gibt es ein paar Dinge, die du beachten solltest:
- Nicht alle Ziegel sind frostfest – bei empfindlichen Projekten besser nachschauen oder auf überdachte Bereiche setzen.
- Asbesthaltige oder glasierte Ziegel (vor allem aus alten Industriegebäuden) solltest du meiden.
- Bei größeren Bauwerken: immer stabil und sicher stapeln, eventuell mit Mörtel sichern.
- Denk an die Umgebung – Ziegel heizen sich bei Sonne auf und können empfindliche Pflanzen schädigen, wenn sie zu nah stehen.
FAQ – Häufige Fragen zu alten Ziegelsteinen im Garten
Wie finde ich alte Ziegelsteine für den Garten?
Alte Ziegel bekommst du oft kostenlos bei Abrisshäusern, über Kleinanzeigen oder auf dem Wertstoffhof. Auch Second-Hand-Baustoffläden führen oft große Mengen zu günstigen Preisen.
Muss ich alte Ziegel vor dem Verlegen reinigen?
Ja – zumindest grob. Alte Mörtelreste, Staub oder lose Splitter solltest du mit einer Drahtbürste entfernen. So halten sie besser und sehen auch schöner aus.
Sind alle alten Ziegel frostfest?
Nein – viele alte Ziegel aus Ton sind nicht für dauerhafte Feuchtigkeit geeignet. Für Hochbeete, Wege oder Teichränder solltest du nur frostfeste Varianten verwenden.
Checkliste: So setzt du alte Ziegel im Garten clever ein
✔ Beschaffe dir eine ausreichende Menge – lieber zu viel als zu wenig.
✔ Überlege dir vorher den Verwendungszweck (Weg, Beet, Deko etc.).
✔ Plane den Untergrund stabil – Sand, Kies oder Splitt je nach Einsatz.
✔ Nutze unterschiedliche Muster und Höhen für Abwechslung.
✔ Achte auf Sicherheit und Stabilität – vor allem bei Mauern oder Feuerstellen.
✔ Integriere Pflanzen – besonders Sukkulenten oder Mauerblümchen.
✔ Schütze empfindliche Ziegel vor Nässe oder Frost.
✔ Verwende keine schadstoffbelasteten oder lackierten Steine.
Mit alten Ziegelsteinen kannst du im Garten richtig kreativ werden – ganz ohne teures Material oder komplizierte Bauanleitungen. Und das Beste: Jeder einzelne Stein erzählt seine eigene Geschichte. Viel Spaß beim Gestalten!